Seiten: 451
Verlag: KiWi
Ersterscheinung: 10. September 2014
ISBN: 9783462046946
Format: Taschenbuch
Preis: [A] 10,30 € | [D] 9,99 €
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Mein Lesezeitraum: 30. Dez. 2016 - 19. Jän. 2017
Die Buchrückseite
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EIN TOTER IN EINEM WASSERLOCH, EINE ERMORDETE ANWÄLTIN UND
SPUREN, DIE IN EISIGE TIEFE FÜHREN
An einem verregneten Herbsttag stößt ein Golfballtaucher in
einem Wasserhindernis auf die Überreste einer männlichen Leiche. Der Tote
entpuppt sich bald als baltischer Schmuggler, der bereits seit 20 Jahren tot
ist. Wenig später wird die erfolgreiche Anwältin Anna-Lena Hammarskjöld
ermordet aufgefunden. Die Ermittlungen führen Kommissarin Ingrid Nyström und
ihre junge Kollegin Stina Forss zum schwersten Schiffsunglück der europäischen
Nachkriegsgeschichte: dem Untergang der Ostseefähre Estonia, um den sich bis heute zahlreiche Mythen und
Verschwörungstheorien ranken.
Der Erste Satz
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Meine Meinung
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Eine tote Anwältin in der Gegenwart. Ein verlassener Junge und eine Wasserleiche von vor 20 Jahren. Mittendrin ist immer wieder die Rede vom Untergang der Ostseefähre »Estonia«, die im Jahre 1994 auf ihrer Fahrt von Tallinn nach Stockholm gesunken ist und mindestens 850 Menschen das Leben gekostet hat. Als Leser fragt man sich: Wie passen die beiden oben genannten Toten und der verwaiste Junge mit diesem schrecklichen historischen Unglück zusammen? Die Antwort nach und nach herauszulesen - davon habe ich mir viel (Spannung und Lehrreiches) versprochen ...
Von Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson habe ich bereits Band eins (Später Frost) und zwei (Rotwild) um die beiden Kommissarinnen Ingrid Nyström und Stina Forss gelesen, allerdings ist das schon ein kleines Weilchen her. Nichtsdestotrotz konnte ich mich schnell wieder an die beiden ungleichen Frauen erinnern und habe mich sodann auf einen spannenden Kriminalroman gefreut, zumal ich in letzter Zeit ja eher selten einen gelesen habe und mal wieder richtig Lust auf Nervenaufreibendes hatte.
»Estonia«, sagte Edman. »Das ist ein großes Fass. Das ist das größte anzunehmende Fass überhaupt. Sollen wir das öffnen? Können wir das öffnen? Wollen wir das öffnen? Haben wir überhaupt die Mittel dazu?«
(S. 226)
Historische Ereignisse in Büchern miteinzubetten, finde ich immer besonders aufregend, schließlich kann man beim Lesen dann ja auch noch was lernen. Ich selbst habe mich nach der Lektüre noch ein wenig in die Thematik rund um die gesunkene Estonia eingelesen und habe festgestellt, dass »Aus eisiger Tiefe« ziemlich gut recherchiert sein dürfte. Zumindest wären mir jetzt keine Ungereimtheiten aufgefallen. Dass sich um dieses Fährunglück viele Mythen ranken, ist mir schnell klar geworden, und genau das ist ja auch Thema in diesem Krimi: Verschwörungstheorien. - Die mitunter sehr verworren daherkommen und bei mir von Zeit zu Zeit für Verwirrung gesorgt haben.
Dennoch fand ich die Idee der Autoren, sich ein solches Ereignis herauszupicken und darum herum eine abwechslungsreiche Geschichte aufzubauen, alles andere als schlecht. Die Geschichte war zum Teil zwar ganz spannend, mir persönlich aber bei weitem nicht spannend genug, vor allem, weil es für mich, gefühlt, zu viele "Baustellen" gab, um von den Geschehnissen dauerhaft wirklich gefesselt zu sein. Aber, ich denke, das ist wahrlich Geschmackssache.
Eine der beiden Hauptfiguren ist die junge Deutsch-Schwedin Stina Forss. Sie ist auf der einen Seite eine recht unnahbare, emotionslose Person, die zur Abgebrühtheit neigt und ganz gerne mal den einen oder anderen (riskanten und vor Blut nur so triefenden) Alleingang wagt. Auf der anderen Seite haben Voosen und Danielsson der guten Stina aber auch weiblich geltende Attribute zugeschrieben, schließlich stöckelt sie ziemlich häufig auf ihren Pumps durch die Ermittlungen ...
Die Hauptkommissarin Ingrid Nyström war mir, im Gegensatz zu Stina, wesentlich sympathischer, aber auch sie hatte etwas an sich, das mich eher abgeschreckt hat: So wirkte sie für mich immer wieder wie ein Opfer der Umstände (Krankheit). Generell würde ich sie als eher negativen, aber dennoch bemühten Menschen beschreiben. Im Grunde sind die beiden Frauen sehr unterschiedlich in ihrem Charakter und ihren Leben. Beide haben ihre persönlichen und privaten Schwierigkeiten, die ebenfalls einen signifikanten Raum in der Story eingenommen haben und ganz bestimmt nicht uninteressant zu verfolgen waren. Ich habe die Geschichten von beiden Damen also sehr gerne gelesen.
Forss war effektiv. Aber sie war ebenso unberechenbar.
(S. 226)
Allgemein gesehen konnte mich der Krimi leider nicht so sehr fesseln, wie ich mir das gewünscht hätte. Teilweise war er mir zu kompliziert/verworren und weiste zu viele Baustellen auf, um mich auf Dauer überhaupt mitreißen zu können. Die vielen Beschreibungen über den Fährenbau, die Technik, die dahinter steckt und das Geschreibsel über die Werften hätte man sich in meinen Augen sparen oder wenigstens stark kürzen können. Hinzu kommt, dass die Protagonisten-Sicht, aus der erzählt wurde, meiner Meinung nach, zu oft gewechselt hat. In den Ermittlungen ging erst nicht sonderlich viel voran und dann - ganz plötzlich - wird den Kommissaren Schlag auf Schlag alles klar, plötzlich passt alles zusammen und sie kommen zur Auflösung. - Inwiefern das authentisch ist, sei dahingestellt. Ohne Abzüge punkten konnte alles rund um die Privatangelegenheiten der Buchfiguren. Diese Geschehnisse waren ausnahmslos echt spannend mitzuverfolgen.
Gut recherchierter Krimi um den Untergang der Ostseefähre »Estonia«
Eine tote Anwältin in der Gegenwart. Ein verlassener Junge und eine Wasserleiche von vor 20 Jahren. Mittendrin ist immer wieder die Rede vom Untergang der Ostseefähre »Estonia«, die im Jahre 1994 auf ihrer Fahrt von Tallinn nach Stockholm gesunken ist und mindestens 850 Menschen das Leben gekostet hat. Als Leser fragt man sich: Wie passen die beiden oben genannten Toten und der verwaiste Junge mit diesem schrecklichen historischen Unglück zusammen? Die Antwort nach und nach herauszulesen - davon habe ich mir viel (Spannung und Lehrreiches) versprochen ...
Von Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson habe ich bereits Band eins (Später Frost) und zwei (Rotwild) um die beiden Kommissarinnen Ingrid Nyström und Stina Forss gelesen, allerdings ist das schon ein kleines Weilchen her. Nichtsdestotrotz konnte ich mich schnell wieder an die beiden ungleichen Frauen erinnern und habe mich sodann auf einen spannenden Kriminalroman gefreut, zumal ich in letzter Zeit ja eher selten einen gelesen habe und mal wieder richtig Lust auf Nervenaufreibendes hatte.
»Estonia«, sagte Edman. »Das ist ein großes Fass. Das ist das größte anzunehmende Fass überhaupt. Sollen wir das öffnen? Können wir das öffnen? Wollen wir das öffnen? Haben wir überhaupt die Mittel dazu?«
(S. 226)
Quelle |
Dennoch fand ich die Idee der Autoren, sich ein solches Ereignis herauszupicken und darum herum eine abwechslungsreiche Geschichte aufzubauen, alles andere als schlecht. Die Geschichte war zum Teil zwar ganz spannend, mir persönlich aber bei weitem nicht spannend genug, vor allem, weil es für mich, gefühlt, zu viele "Baustellen" gab, um von den Geschehnissen dauerhaft wirklich gefesselt zu sein. Aber, ich denke, das ist wahrlich Geschmackssache.
Eine der beiden Hauptfiguren ist die junge Deutsch-Schwedin Stina Forss. Sie ist auf der einen Seite eine recht unnahbare, emotionslose Person, die zur Abgebrühtheit neigt und ganz gerne mal den einen oder anderen (riskanten und vor Blut nur so triefenden) Alleingang wagt. Auf der anderen Seite haben Voosen und Danielsson der guten Stina aber auch weiblich geltende Attribute zugeschrieben, schließlich stöckelt sie ziemlich häufig auf ihren Pumps durch die Ermittlungen ...
Die Hauptkommissarin Ingrid Nyström war mir, im Gegensatz zu Stina, wesentlich sympathischer, aber auch sie hatte etwas an sich, das mich eher abgeschreckt hat: So wirkte sie für mich immer wieder wie ein Opfer der Umstände (Krankheit). Generell würde ich sie als eher negativen, aber dennoch bemühten Menschen beschreiben. Im Grunde sind die beiden Frauen sehr unterschiedlich in ihrem Charakter und ihren Leben. Beide haben ihre persönlichen und privaten Schwierigkeiten, die ebenfalls einen signifikanten Raum in der Story eingenommen haben und ganz bestimmt nicht uninteressant zu verfolgen waren. Ich habe die Geschichten von beiden Damen also sehr gerne gelesen.
Forss war effektiv. Aber sie war ebenso unberechenbar.
(S. 226)
Allgemein gesehen konnte mich der Krimi leider nicht so sehr fesseln, wie ich mir das gewünscht hätte. Teilweise war er mir zu kompliziert/verworren und weiste zu viele Baustellen auf, um mich auf Dauer überhaupt mitreißen zu können. Die vielen Beschreibungen über den Fährenbau, die Technik, die dahinter steckt und das Geschreibsel über die Werften hätte man sich in meinen Augen sparen oder wenigstens stark kürzen können. Hinzu kommt, dass die Protagonisten-Sicht, aus der erzählt wurde, meiner Meinung nach, zu oft gewechselt hat. In den Ermittlungen ging erst nicht sonderlich viel voran und dann - ganz plötzlich - wird den Kommissaren Schlag auf Schlag alles klar, plötzlich passt alles zusammen und sie kommen zur Auflösung. - Inwiefern das authentisch ist, sei dahingestellt. Ohne Abzüge punkten konnte alles rund um die Privatangelegenheiten der Buchfiguren. Diese Geschehnisse waren ausnahmslos echt spannend mitzuverfolgen.
Persönliche Bewertung
Weitere Buchzitate
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~ Einen Kompass konnte man immer im Leben gebrauchen.
Man fand seine Richtung wieder und konnte weitermarschieren. ~
Man fand seine Richtung wieder und konnte weitermarschieren. ~
(S. 157/158)
~ »Wie sollen Wunden überhaupt zuwachsen, wenn man ihnen keine Möglichkeit zur Heilung gibt?« ~
(S. 213)
~ Wie viel ist Gleichberechtigung auf dem Papier wert, wenn sie nicht in der Realität ankommt? ~
(S. 367)
Die Autoren
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© Marco Quandt |
© Marco Quandt |
Roman Voosen, 1973 in Rheinhausen geboren, wuchs im
emsländischen Papenburg auf. In Bremen studierte er Kunstgeschichte und
Germanistik und verlor sein Herz an Werder Bremen. Er jobbte als
Rettungssanitäter, Ersatzteilsortierer, Altenpfleger, Barkeeper,
Musikjournalist und schraubte bei VW Anschnallgurte fest. Nach vielem Pendeln
zwischen Schweden und Deutschland lebt er nun als Autor und Lehrer in Hamburg.
Kerstin Signe Danielsson, 1983 in Växjö geboren,
verbrachte ihre Kindheit im tiefen smaländischen Wald. Mit 19 ging sie nach
Hamburg und verliebte sich in die Großstadt. Sie blieb und studierte
Geschichte, unterrichtete Schwedisch und schmierte in den frühen Morgenstunden
Bagels in einem Café. Nachdem sie unzählige Male zwischen Hamburg, Göteborg und
Växjö umgezogen ist, lebt sie jetzt dauerhaft in Hamburg und arbeitet als
Autorin und Lehrerin.
Die Buchreihe
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Band 1 |
Band 2 |
Band 3 |
Band 4 |
Band 5 |
Der Thriller klingt ja recht interessant, besonders durch die Verschwörung, aber oftmals wird das dann schnell, wie du geschrieben hast, verwirrend und oftmals finde ich auch langatmig.
AntwortenLöschenDie Rezension gefällt mir ziemlich gut
Liebe Grüße
Lydia
Hallo Lydia,
Löschenja, wenn man "Verschwörungstheorie" liest, ist man meist sehr neugierig, das war ich ja auch. Aber dass es dann so viele offene Baustellen geben würde, das konnte ich nicht ahnen ...
Band 4 und 5 möchte ich trotzdem noch lesen. ;)
Alles Liebe,
Janine
Ach, Mensch.. Das macht nicht wirklich Laune, das Buch zu lesen.. =/ Band 1 fand ich ja damals ganz ok; Band 4 hat mir letztens gar nicht gefallen. Vielleicht hat sich mein Anspruch verändert? Ich weiß es nicht und überlege mal noch, ob ich die Reihe weiter verfolge..
AntwortenLöschenJane, lass dich dadurch nicht gleich abschrecken. Kann ja sein, dass du der Geschichte besser folgen kannst, sie weniger verworren findest und dich die Umstände rund um den Fährunglück auch in seinen Bann ziehen können? Ich möchte Band 4 und 5 aber trotzdem noch lesen, vor allem, weil mir Band 1 und 2 ja ganz gut gefallen haben.
LöschenAlles Liebe dir ♥,
Janine
Ich werde sehen, was sich machen lässt. ;) Wie gesagt, nachdem ich letztens Band 4 gelesen habe, bin ich nun nicht so scharf auf die anderen, aber vielleicht ändert sich das noch.
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