Seiten: 440
Verlag: tologo
deutsche Ersterscheinung: 1. Sept. 2010
ISBN: 9783940596093
Format: Taschenbuch
Preis: 19,90 €
Untertitel: Das Kontinuum-Konzept im westlichen Alltag. Zum bedürfnisorientierten, respektvollen und gleichwürdigen Umgang mit dem Kind.
Genre: Sachbuch
Untertitel: Das Kontinuum-Konzept im westlichen Alltag. Zum bedürfnisorientierten, respektvollen und gleichwürdigen Umgang mit dem Kind.
Genre: Sachbuch
Wissenswertes: Ist eine Kritik und Ergänzung zu Jean Liedloffs »Auf der Suche nach dem verlorenen Glück«.
Mein Lesezeitraum: 22. Aug. - 18. Sept. 2019 (= 28 Tage)
Die Buchrückseite
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Der Erste Satz
Mit ihrem 1980 erschienenen Buch »Auf der Suche nach dem verlorenen Glück« inspiriert Jean Liedloff Mütter und Väter bis heute. Sie entwickelte aus dem glücklichen und harmonischen Zusammenleben der Yekuana und besonders ihrem Umgang mit Babys und Kindern das Kontinuum-Konzept. Dessen Kernthemen wie Stillen, Tragen, Familienbett aber auch Gefahren, Nachfolgebereitschaft und Respekt werfen bei der Umsetzung im westlichen Alltag viele Fragen auf.
Carola Eder greift diese Aspekte auf und vertieft, ergänzt oder hinterfragt Liedloffs Thesen. Dabei orientiert sie sich an aktuellen Erkenntnissen aus Psychologie, Ethnologie und Geschichte. Die Autorin untersucht, ob und wie Liedloffs Theorie des Kontinuum-Konzepts im westlichen Alltag umgesetzt werden kann.
Abgerundet werden ihre Betrachtungen mit Erfahrungsberichten der Autorin und weiteren 22 Müttern und einem Vater.
Der Erste Satz
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Auf eindrucksvolle Weise schildert Jean Liedloff in ihrem
Bestseller »Auf der Suche nach dem verlorenen Glück« das Leben der Yekuana –
steinzeitlich lebende Ureinwohner in Südamerika – und besonders deren Umgang
mit ihren Babys und Kindern.
Meine Meinung
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Persönliche Bewertung
Wenn man Liedloff gelesen hat, ist dieses Buch ein MUSS!
Weil, wer Liedloffs
Kontinuum-Konzept versucht hat, anzuwenden, wird bemerkt haben, dass es sich
nicht immer eins zu eins umsetzen lässt und das macht schlicht und einfach
stutzig.
Carola Eder hat sich in
ihrem Buch mit der Autorin Jean Liedloff erst mal auseinandergesetzt. Man
erfährt also vorerst einiges über die Autorin des vielbesprochenen Bestsellers
und muss dann anerkennen, dass Liedloff selbst nicht immer eine sehr stabile
Person war und sie manche ihrer Aussagen später, einige Zeit nach der
Erscheinung ihres Buches, nachdem sie weitere Nachforschungen bei anderen
naturnah lebenden Völkern betrieben hat, entweder zurückgenommen oder verändert
hat.
Carola Eder zerstört mit
ihrem Buch meinen Blick auf die Yequana. Sie kritisiert nämlich, dass Liedloff
das Volk nicht immer genau beobachtet und auch nicht immer die richtigen
Schlüsse gezogen haben kann. Die Yekuana sind nicht nicht in allen Belangen so,
wie Liedloff sie beschreibt bzw. begründet es auch falsch. Die Yekuana sind
nicht das ideale Kontinuum-Volk. Das gibt es nämlich nicht. Jedes hat seine
Schwächen und Stärken.
Babys tragen schön und gut.
Aber was nützt es irgendjemandem, wenn mein Baby partout nicht getragen werden
will und lieber am Boden strampeln mag? Ich gehe mit Liedloffs Anweisung, seine
Babys ausschließlich zu tragen, wenn sie am Boden noch nicht mobil sind bzw. da
unten die Welt noch nicht allein entdecken wollen, total mit. Denn Babys
erwarten naturgemäß getragen zu werden, das stimmt schon. Aber nicht, wenn mein
Baby momentan unglücklich damit ist.
In Carola Eders Buch wird
nämlich ganz stark der bedürfnisorientierte Umgang mit Kindern propagiert. Und
der ist bei den Yekuana nicht immer gegeben und somit schwingt der auch
manchmal nicht in Liedloffs Aussagen mit. Für mich klingt das hier alles noch viel
sympathischer, als es in »Auf der Suche nach dem verlorenen Glück« für mich
damals der Fall war. Denn jedes westliche Kind verhält sich stark individuell
und hat andere Vorlieben und Wünsche und darauf sollte man im Rahmen des
Möglichen eingehen. Schlechtes Benehmen wird bei den Yekuana nicht beachtet.
Dass dies aber ein Schrei nach Aufmerksamkeit und Liebe ist, hat Liedloff nicht
erkannt. Dass die Yekuana da nicht darauf eingehen, hat andere Gründe, als
Liedloff beschreibt ...
Carola Eder handelt also
kapitelweise Liedloffs Aussagen ab. Sie beschreibt, wie das jeweilige Thema
andere naturnah lebende Völker handhaben und wie ein bedürfnisorientierter
Umgang damit optimalerweise aussehen kann. Und das tut sie vor allem anhand von
vielen, vielen Erfahrungsberichten. Und da es wirklich viele, viele
Erfahrungsberichte sind, musste ich auch einen Stern abziehen, da mir das
persönlich einfach zu viel war und mich manchmal dann schon gelangweilt hat,
noch einen Erfahrungsbericht lesen zu müssen. So hätte man das Buch sicher um
ein Viertel kürzen können. Inhaltlich wäre es deswegen ja nicht schlechter
gewesen.
Wenn ihr also Jean
Liedloffs »Auf der Suche nach dem verlorenen Glück« gelesen habt oder vorhabt
zu lesen, dann lest bitte unbedingt im Anschluss Auf den Spuren des Glücks
von Carola Eder. Denn dieses Buch ist nicht nur eine super Ergänzung, sondern
auch eine Kritik zu Liedloffs Werk und das finde ich ganz wichtig, dass das
auch gelesen wird. Liedloffs Aussagen sind nämlich nicht der Weisheit
letzter Schluss und das erfährt der Leser hier sehr deutlich.
Persönliche Bewertung
Die Autorin
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> Quelle < |
Carola Eder, 1971 geboren, ist verheiratet, Mutter zweier
Kinder und lebt in Österreich. Nachdem sie als Ingenieurin der
Feinwerk- und Mikrotechnik in der Wirtschaft gearbeitet hat, entschied sie
sich, als Tagesmutter mit Kindern zu arbeiten. Seit der Geburt ihres ersten
Kindes lebt sie das Kontinuum-Konzept. Ihre eigenen Fragen und die
gleichgesinnter Mütter brachten sie dazu, zum Kontinuum-Konzept zu
recherchieren und dieses Buch zu schreiben.
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