Seiten: 348
Verlag: dtv
Ersterscheinung: 1968
ISBN: 3423127937
Format: Taschenbuch
Mein Lesezeitraum: 9. Juli - 9. August 2018 (33 Tage)
Darum Geht's
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In einem seiner Schüler glaubt der Lehrer Wanzka
ein Mathematik-Genie zu erkennen. Er fördert ihn und erntet damit starke Kritik
bei seinen Kollegen, die angesichts der sozialistischen Erziehungsideale für
individualistische Pädagogik nichts übrig haben.
Pause für Wanzka ist ein Schulroman – der erste,
der die Pädagogik der DDR in Frage stellt, weil er ziemlich strittmatternd,
aber kundig fragt: Wie halten wir es mit dem einzelnen Kind, wie wird Norbert
Kniep, genannt Konsequent, Mathematiker und nicht Schuster?
Der Erste Satz
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Meine Meinung
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Ein Schlüsselroman für die pädagogische Entwicklung der DDR
Ich dachte mir, ich lese
mal wieder einen Klassiker – und ein etwas älteres Buch. Ob dieser Roman
tatsächlich als Klassiker gilt, weiß ich nicht, aber er dürfte eine Zeit lang
auf alle Fälle recht kontrovers diskutiert worden sein. Vor allem Margot
Honecker, die von 1963 bis 1989 Volksbildungsministerin der DDR war, stellte
sich damals quer. Sie wollte das Erscheinen dieses Buches verhindern ... Aber
warum?
Wir haben hier als
Protagonisten den leidenschaftlichen Altlehrer Gustav Wanzka. Ihm bedeuten die
Schule und "seine" Kinder fast alles, weswegen er beinahe seine
gesamte (Frei)zeit – wenn nicht immer direkt, so doch zumindest gedanklich –
schulischen Themen, Arbeitskollegen oder Schülern widmet. Ein Junge hat es ihm dabei
besonders angetan, und zwar ist das Norbert Kniep. In ihm sieht Wanzka das neue
Mathematikgenie, ja sogar einen weiteren Albert Einstein. Getragen von seiner
Hoffnung, dass Norbert eines Tages weltberühmt wird, fördert und fordert er den
Jungen mit einer enormen Hingabe. Diese individuelle Förderung stößt aber
einigen Menschen recht sauer auf, nicht nur ein paar Kollegen Wanzkas sind
davon nicht begeistert, auch die damalige Leserschaft von Pause für Wanzka
konnte mit solch einem fortschrittlichen Getue bzw. der Reformpädagogik eines
Lehrers nichts anfangen. Welch ein Glück, dass der Roman 1968 doch erscheinen
durfte und dadurch ein ganz neues Bild auf die damalige Schul- bzw.
Bildungslage eröffnete.
So wurde Pause für Wanzka
zu einem Schlüsselroman für die schulische Entwicklung in der DDR. Mehr
Interessantes zu diesem Thema gibt es allerdings noch im 15-seitigen Nachwort
von Carsten Wurm zu lesen.
Tja, was soll ICH nun zu
diesem Inhalt sagen? Ich bin weder Lehrerin, noch habe ich vor, das jemals zu
werden. Mit Pädagogik habe ich herzlich wenig am Hut, für Politik interessiere
ich mich ebenso wenig und ganz nebenbei spielt die Handlung in der DDR der
1960er. Für mich war eigentlich nur der letzte Punkt irgendwie von Bedeutung –
aber auch nur, weil mein Freund noch vor dem Mauerfall in der DDR geboren wurde
und er mir Österreicherin immer mal wieder das eine oder andere aus dieser Zeit
erzählt, weswegen ich den Inhalt an manchen Stellen dann doch auch interessant
fand.
Mit der Schreibweise bin
ich im Allgemeinen gut zurechtgekommen, auch wenn sie sehr von der altbackenen
Sprache von vor über 50-60 Jahren geprägt ist. Doch um ehrlich zu sein, hat
diese mir schon manchmal auch den Lesefluss erschwert. Nichtsdestotrotz war es
dennoch mal eine willkommene Abwechslung für mich, in diesem veralteten Stil zu
lesen.
Wirklich empfehlen würde
ich Pause für Wanzka eigentlich nur DDR- und politikinteressierten Lehrern
bzw. auch Leuten, die sich für die Entwicklung der Pädagogik in dieser Zeit begeistern
können.
Ich habe ganz gerne in dem Büchlein gelesen, da es durchaus auch Wissenswertes und Neues für mich zu entdecken und lernen gab, auch die Handlung war relativ verfolgenswert, aber um mich wirklich fesseln zu können, fehlten mir einfach Themen, die für mich persönlich mehr von Interesse sind.
Persönliche Bewertung
Der Autor
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»» Quelle «« |
Alfred Wellm wurde 1927 in Neukrug (bei Elblag/Polen)
geboren. Erzähler und Verfasser zahlreicher Kinder- und Jugendbücher. Nach
Kriegsdienst zunächst Landarbeiter, 1946 Neulehrer, später Schuldirektor und
Schulrat. Seit 1963 freier Schriftsteller.
Wellm starb 2001 in Lohmen (Mecklenburg).
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