Seiten: 362
Verlag: Diana
Ersterscheinung: 11. Juli 2016
ISBN: 9783453358867
Format: Broschur
Zum Buch? - Verlagshomepage
Mein Lesezeitraum: 25. Aug. - 2. Sept. 2016
Der Klappentext
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Bei einem Unfall verliert Ada
Santorini ihren Mann und ihre kleine Tochter. Um den Erinnerungen an das
gemeinsame Leben zu entfliehen, verlässt sie New York und zieht ans andere Ende
des Kontinents. Auf einem alten Hausboot in Seattle will sie mit ihrem Schmerz
allein sein. Doch der freundlichen Gemeinschaft des Bootsbewohner kann sie sich
nicht entziehen. Schon bald erfährt sie, dass ihr neues Zuhause ein Geheimnis
birgt und die Nachbarn ein tragischer Vorfall verbindet: Vor vielen Jahren
verschwand eine junge Frau aus ihrer Mitte. Pennys ungewisses Schicksal berührt
Ada, und gemeinsam mit dem Fotografen Alex begibt sie sich auf die Spuren der
Vergangenheit ...
Der Erste Satz
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Meine Meinung
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Eine Wahrheit, die 50 Jahre unter Verschluss gehalten wurde.
Der Klappentext hat mir schon jede Menge fesselnden Lesestoff
versprochen und weil ich mich dadurch so stark an die
Familiengeheimnis-Geschichten aus Lucinda Rileys Büchern erinnert gefühlt habe,
die ich - das darf ich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen - wirklich
klasse fand, hatte ich dementsprechend hohe Erwartungen an Zimtsommer. Aber
ich wurde nicht enttäuscht! Die Handlung konnte mich hervorragend unterhalten.
»Man kann sich nicht selbst entkommen, indem
man an einen anderen Ort zieht.«
(S. 107)
Zuallererst lernen wir Ada kennen (in 2008, den
Gegenwart-Kapiteln) und erleben mit, wie sie nach Seattle in ein altes Hausboot
zieht, um dort, weit weg von ihrer Heimat in New York, ihre Trauer um ihren Ehemann
und die kleine Tochter in den Griff zu bekommen. Kurz darauf springen wir in
die Vergangenheit (1959) zu Penny und ihrem Leben mit ihrem wesentlich älteren
Mann - einem bekannten Maler, mit dem die Ehe allerdings ziemlich enttäuschend
läuft, da er depressiv ist, trinkt, nur wenig Zeit im Hausboot bei Penny
verbringt und ihr zu allem Überfluss auch noch Anlass gibt, zu glauben, dass er
fremdgeht.
Es gibt also zwei Erzählstränge, die sich von Kapitel zu
Kapitel abwechseln. Erst hat mir persönlich noch der gegenwärtige Erzählstrang
mehr zugesagt, da mir Ada so sympathisch war und ich mich gut in sie
hineinversetzen konnte. Aber die Penny-Kapitel wurden nach und nach immer interessanter
und spannender, weil man einfach gemerkt hat, dass sich da etwas zusammenbraut,
was zu Pennys spurlosem Verschwinden führen könnte. Ich habe mir ständig
gedacht, ich muss aufmerksam lesen, damit ich keinen wichtigen Hinweis
verpasse, der mir verraten könnte, was mit Penny in weiterer Folge geschieht
... Aber ich war ja sowieso total auf dem Holzweg und habe tatsächlich
geglaubt, was die anderen Bootsbewohner über Pennys Verschwinden berichtet
haben. ;)
»Jeder Mensch, jedes
Ding, hat eine Bestimmung in diesem Leben. Du, ich, und auch diese kleine
Ackerwinde hier. Wir sind alle miteinander verbunden. Es ist unsere Aufgabe,
uns immer wieder daran zu erinnern und uns bewusst zu machen, wie alles
ineinandergreift, selbst wenn es sich so anfühlt, als würden die Puzzleteile
überhaupt nicht zusammenpassen.«
(S. 308)
Ada hat in ihrem Hausboot in der Gegenwart also einige alte
Gegenstände von Penny gefunden, die sie dazu gebracht haben, mit dem Fotografen
Alex weitere Nachforschungen anzustellen. Ich kann verstehen, dass Ada
neugierig wird, wenn alle Nachbarn nur erzählen, dass Penny damals verschwunden
ist und keiner weiß, wohin. Das Spannende an der ganzen Sache war ja, dass ich
einige Parallelen zwischen Penny und Ada feststellen konnte und sodann
unbedingt erfahren wollte, wie das kommt.
Das Ganze ging sogar so weit, dass Ada sich durch die
Spurensuche von ihrer Trauer ablenken konnte und auch in Alex im Laufe der Zeit
einen Menschen gefunden hat, der ihr sehr ähnlich zu sein schien. Alex hat Ada viel
Verständnis und Vertrauen entgegengebracht hat, was zwischen den beiden allerdings
eine Nähe geschaffen hat, mit der Ada im ersten Moment nicht umgehen konnte,
weil sich dadurch Schuldgefühle ihrer verlorenen Familie gegenüber gemeldet
haben. Es ging in Zimtsommer also thematisch auch stark um die Überwindung
von Trauer und um das Loslassen von Schuldgefühlen. Den momentanen
Jetzt-Zustand zu akzeptieren war für Ada alles andere als leicht, aber Alex war
ihr in der Hinsicht eine große Hilfe.
»Schätzchen, ich bin
dem Glück jahrelang hinterhergelaufen«, erklärt sie und lächelt in sich hinein.
»Aber am Glück wächst man nicht. Man wächst nur am Unglücklichsein.«
(S. 195)
Für mich war das Buch ein teilweise sehr trauriges Leseerlebnis, da die Thematiken, mit denen die Buchfiguren zu kämpfen haben, nicht gerade leichte sind. Die schönen und hoffnungsreichen Momente beim Lesen waren dann jene, mitzubekommen, wie Ada sich mit Alex' Unterstützung entwickelt und wieder zu lächeln lernt. Und fesselnd war die Entwicklung rund um Pennys Verschwinden bzw. das Lügengespinst, auf welches sich Pennys Nachbarn in jener tragischen Nacht geeinigt haben ... und das am Schluss ohnehin ganz anders - Und da war ich wirklich überrascht! - ausgesehen hat, als alle, auch ich, vermutet haben.
Und für die backaffinen Leser unter euch: Penny gibt irgendwann sogar noch ein Zimtschnecken-Rezept von sich preis, das man nachbacken kann. - Ich selbst habe das zwar nicht getan, aber laut Buchfiguren soll das Ergebnis köstlichst schmecken! :D Damit wäre dann auch der Bezug zum Buchtitel hergestellt. ;)
Persönliche Bewertung
Weitere Buchzitate
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~ »Wenn ich eins gelernt habe, dann, dass die Zeit einen alles gnädiger betrachten lässt.« ~
(S. 23)
~ In zwanzig Jahren wirst du mehr enttäuscht sein über die Dinge,
die du nicht getan hast, als von denen, die du getan hast. ~
die du nicht getan hast, als von denen, die du getan hast. ~
(S. 77)
~ »Wer die Wahrheit verbergen will, schreckt vor nichts zurück, um sein Ziel zu erreichen.« ~
(S. 321)
Die Autorin
· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·
Sarah Jio ist Journalistin, Kolumnistin und Autorin und lebt mit ihrer
Familie in Seattle, USA. Ihre Romane sind international erfolgreich und werden
in 27 Ländern veröffentlicht.
Weitere Rezensionen zu vorgestelltem Buch
· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·
5 Sterne: Bibliophilie Hermine | Books are home
4 Sterne: fraeulein_lovingbooks liest... | Meine kleine Welt
4 Sterne: fraeulein_lovingbooks liest... | Meine kleine Welt
Weitere Bücher der Autorin
Liebe Janine
AntwortenLöschenSuper, auf deine Rezension habe ich ja schon gewartet. Toll, dass dir das Buch so gut gefallen hat und da ich ja - wohl wie du - es liebe, wenn mehrere Erzählstränge parallel laufen (und dann noch einen in der Vergangenheit, perfekt), klingt das wirklich nach einem Buch für mich. Es ist jetzt auf jeden Fall einmal auf die Wunschliste gewandert :-)
Ganz liebe Grüsse dir und ein baldiges, buchiges Wochenende
Livia
Hallo Livia,
Löschenja, ich mag es auch gerne, wenn es zwei Erzählstränge aus verschiedenen Zeiten gibt, die irgendwie miteinander verknüpft sind. :) Solange es bei den zwei bleibt, ist es wunderbar, wenn die Anzahl der Erzählstränge jedoch bei 4, 5 oder noch mehr liegt, bin ich meist überfordert. Aber hier war es optimal! ;)
Alles Liebe! ♥
Stimmt, dann kann es wirklich kompliziert werden. Obwohl es aber dabei sehr auf die Aufmachung des Buches ankommt. Wenn also zum Beispiel bei jedem neuen Kapitel Zeit und Handlungsort angegeben sind, geht es gut. Springt de Erzählung einfach hin und her, wird es sehr schnell sehr unübersichtlich :-)
LöschenIch freue mich schon auf weitere Empfehlungen von dir
Livia
Hi Janine :D
AntwortenLöschenNa, erst hast du mich zu Lucinda Riley gebracht und nun präsentiert du noch mehr solcher Bücher,die mich jetzt echt ansprechen! :D
Liebe Grüße
Jessi
Huhu Jessi! :)
LöschenNa du weißt ja mittlerweile: Lucinda Riley muss man einfach empfehlen! ;P
Alles Liebe! ♥
Hey Janine,
AntwortenLöschenDas du mich hier verlinkst ist super lieb von dir. Dein Blog ist ja mal richtig schön. Da bleib ich sofort als Leser da :)
liebe Grüße
Hermine/Kira
Dankeschön, liebe Kira! :-)
LöschenLiebe Janine,
AntwortenLöscheneine schöne Rezi!
Mir hat das Buch ja auch so gut gefallen. Es war mein erstes von Sarah Jio aber sicher nicht mein letztes.
Lieben Dank für die Verlinkung, ich freue mich!
Hab ein schönes Wochenende mit viel Lesezeit!
Liebe Grüße
Conny
Danke, Conny! :) Ich denke, ich werde mir auch irgendwann noch ein weiteres Buch von Sarah Jio gönnen. Mit "Zimtsommer" hat sie mich jedenfalls überzeugt.
LöschenGerne! Alles Liebe! ♥