Seiten: 553
Verlag: Suhrkamp
Ersterscheinung: 16. August 2010
ISBN: 9783518421383
Format: Hardcover mit Schutzumschlag
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Mein Lesezeitraum: 20. Juni - 21. Juli 2016
Der Klappentext
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Die Mulattin Zarité, genannt Tété, ist erst neun Jahre alt, als der
junge Plantagenbesitzer Toulouse Valmorain sie als Dienstmagd für seine
lebensuntüchtige Frau kauft. Doch in Tété schlummert eine andere Bestimmung als
die der willfährigen Sklavin. Selbst als ihr Herr sie in sein Bett zwingt, als
man ihr das erste Kind entreißt und ihr Geliebter sie verlässt, um sich den
aufständischen Sklaven in den Bergen anzuschließen, verliert Tété ihr Ziel
nicht aus den Augen: die Freiheit für sich und ihre Tochter. Der Konflikt
zwischen den aufständischen Sklaven und den weißen Herren in Saint-Domingue
eskaliert, und Tété muss eine schwere Entscheidung treffen; sie flieht mit
Valmorain, dessen kleinem Sohn Maurice und ihrer Tochter Rosette aus der
brennenden Stadt Le Cap nach Kuba und weiter nach New Orleans. In der bunten
kreolischen Gesellschaft findet ihr Drang nach Freiheit und Verantwortung für
das eigene Leben neue Nahrung, doch müssen Jahre vergehen, bis ihr Traum
Wirklichkeit wird.
Der Erste Satz
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Mit meinen vierzig
Jahren ist mir, Zarité Sedella, mehr Glück beschieden gewesen als anderen Sklavinnen.
Meine Meinung
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Jede Revolution beginnt mit einem Aufstand
Sklaven, die sind doch eher
wie Vieh, das nur für schwere Arbeiten taugt, weniger schmerzempfindlich ist,
nicht so schnell ermüdet, die gewalttätig und unordentlich sind, deren Hirne
ein Limit besitzen, die keinen Ehrgeiz und edlere Gefühle kennen und die eine
starke Hand brauchen. - So und nicht anders haben in der französischen Kolonie
Saint-Domingue auf Haiti im 18. Jahrhundert viele Menschen über Dunkelhäutige
gedacht - vor allem die Plantagenbesitzer, für die Sklaven unerlässlich waren.
In sehr vielen Buchszenen wird ganz deutlich, dass Schwarze eigentlich nicht
als richtige Menschen mit Seele galten, sondern schlicht und einfach wie
Handelsware oder Werkzeug behandelt wurden.
»Die Wirtschaft der ganzen Welt stützt sich nun einmal auf die
Sklaverei, man kann sie nicht abschaffen.«
(S. 110)
Allende erzählt in ihrem
Buch die Geschichte von Zarité, oder auch Tété genannt. Sie ist eine der
Sklavinnen auf der Plantage Saint-Lazare und ihren Lebenslauf - von einer
jungen, gekauften Sklavin bis hin zu einer reifen erwachsenen Frau, die all die
Jahre auf ihre Freiheit hofft - verfolgt man ganz gebannt. Denn dass es Sklaven
nicht leicht hatten, davon war auszugehen. Es ist erschütternd zu lesen, wie
mit den Menschen umgegangen ist, was sie erdulden mussten.
Ich persönlich fand auch,
dass die Autorin die bedrückende Atmosphäre und vor allem die Gedankengänge
mancher Charaktere in dieser Hinsicht sehr authentisch dargestellt hat. Man hat
sich gefühlt als wäre man mittendrin in dieser Zeit vor gut 200 Jahren.
Es war zu lesen von
Napoleon, von Bürgerkriegen und den beginnenden Aufständen Ende des 18.
Jahrhunderts. Es wurde gekämpft für die Freiheit - und in Anbetracht dessen,
was man den Sklaven teilweise angetan hat, ist es fast zu verständlich, dass
diese dann in blinder Wut und mit einem Blutdurst, der selbst mir ein
unbehagliches Gefühl bereitet hat, auf Rachezug gehen und alles Weißhäutige
töten, das nicht bei Drei auf den Bäumen ist ...
Freiheit sei nicht umsonst zu haben, man müsse sie erkämpfen.
(S. 166)
Tétés Geschichte spielt
sich also auf historischem Hintergrund ab, was es meiner Meinung nach gleich
noch spannender gemacht hat.
Sehr gut gefallen hat mir auch, dass man sich so richtig einfühlen hat können in die Köpfe der Buchfiguren. Man hat deren Angst vor den aufständischen Sklaven gespürt, hat sich hineinversetzen können in deren Lage. Das Einfangen der Emotionen und situationsbedingten Atmosphäre ist hier einfach hervorragend gelungen, weswegen ich auch so gerne in die Geschichte eingetaucht bin.
Sehr gut gefallen hat mir auch, dass man sich so richtig einfühlen hat können in die Köpfe der Buchfiguren. Man hat deren Angst vor den aufständischen Sklaven gespürt, hat sich hineinversetzen können in deren Lage. Das Einfangen der Emotionen und situationsbedingten Atmosphäre ist hier einfach hervorragend gelungen, weswegen ich auch so gerne in die Geschichte eingetaucht bin.
In Die Insel unter dem Meer findet man eine gute Mischung der persönlichen Schicksale der Charaktere - allen voran Tété - verpackt in den historischen Ereignissen der damaligen Zeit. Diese Abwechslung war für mich der Grund, warum ich großteils ziemlich gefesselt war.
Ein Buch, das mich beeindruckt zurückgelassen hat und wunderbar unterhalten konnte.
Persönliche Bewertung
Weitere Buchzitate
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Ein kurzes Interview (deutsche Untertitel) mit der Autorin könnt ihr euch hier ansehen:
~ »Die Sklaverei ist ein notwendiges Übel, anders ließe sich eine
Plantage nicht führen, aber man kann zumindest human sein.«
»Es kann nicht human sein, einen anderen Menschen zu besitzen und auszubeuten.« ~
Plantage nicht führen, aber man kann zumindest human sein.«
»Es kann nicht human sein, einen anderen Menschen zu besitzen und auszubeuten.« ~
(S. 106)
~ Die Liebe hat stumme Wörter, die klarer sind als der Fluss. ~
(S. 140)
~ Nichts ist schmerzhafter, als mit Angst zu lieben. ~
(S. 167)
~ Ich versuchte nicht daran zu denken, weil etwas manchmal geschieht, wenn
man es sich vorstellt, aber eine Sklavin lebt immer mit dieser Ungewissheit. ~
man es sich vorstellt, aber eine Sklavin lebt immer mit dieser Ungewissheit. ~
(S. 168)
~ Genau wie Sancho sagte, konnte man mit Geld sein Glück nicht kaufen, aber sonst zum Glück fast alles. ~
(S. 285)
~ »Manchmal erweist sich das, was wir am meisten fürchten, als Segen.« ~
(S. 338)
~ »Wir alle tragen unvermutete Kraftreserven in uns, die zutage treten, wenn das Leben uns auf die Probe stellt.« ~
(S. 390)
~ »Wenn Reichtum winkt, sind die meisten nur allzu bereit, ihre Seele zu verkaufen.« ~
(S. 462)
Die Autorin
· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · © Lori Barra |
Isabel Allende, 1942 geboren, hat ab ihrem achtzehnten
Lebensjahr als Journalistin in Chile gearbeitet. Nach Pinochets Militärputsch am
11. September 1973 ging sie ins Exil, wo sie ihren Weltbestseller Das
Geisterhaus schrieb. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Kalifornien.
Ein kurzes Interview (deutsche Untertitel) mit der Autorin könnt ihr euch hier ansehen:
Weitere Bücher der Autorin
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Hallo, liebe Janine, dieses Buch von Isabel Allende habe ich auch gelesen. Ein historischer Roman gegen den Rassismus in Amerika. Mir hat es sehr gut gefallen. Ich habe fast alle ihre Bücher gelesen. Den japanischen Liebhaber habe ich nicht gelesen, weil ich fand, dass die späteren Bücher nicht mehr so gut waren wie ihre Vorgänger-Bücher. Deine Gedanken zu dem Buch finde ich sehr interessant. Insgesamt eine sehr schöne Buchbesprechung.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Mirella
Liebe Mirella,
Löschendanke dir für dein Lob. Mit »Die Insel unter dem Meer« hat mich die Autorin wirklich überzeugen können und ich möchte gerne noch ein paar ihrer Veröffentlichungen im Laufe meines Leserlebens lesen. Am liebsten jene, die ich im Post unter "Weitere Bücher der Autorin" aufgelistet habe. Welches ihrer Bücher, die du gelesen hast, hat dir denn am besten gefallen?
Alles Liebe,
Janine
"Din Insel unter dem Me" hat mir am besten gefallen. Empfehlen kann ich dirgendwie dringen "Das Geosterhaus". AbeR hier geht es recht häufig um den magischen Realismus. Aber der wird dir gefallen, waS ich so bisher aus deinen BlogBeiträgen entnehmen konnte. Diesen Roman habe ich selbst zwei Mal gelesen.
AntwortenLöschenHerrje, Janine, habe einen neuen Tablet und der korrigiert Wörter automatisch, obwohl sie richtig geschrieben sind. Das ist ja furchtbar. Sorry. Ich bin nun auch bei diesem Text ständig am Korrigieren. Ich muss wohl noch etwas an den Einstellungen noch ändern.
AntwortenLöschenDas Tablet 😣
AntwortenLöschenHaha! :D Mirella, das ist halb so schlimm, ich konnte deinen ersten Kommentar trotzdem ganz gut verstehen. ;) "Das Geisterhaus" ist eh Allendes Debütroman, den habe ich mir bereits vorgemerkt!
LöschenAlles Liebe,
Janine