Seiten: 164
Verlag: Haymon
Ersterscheinung: 16. August 2016
ISBN: 9783709972274
Format: Hardcover mit Schutzumschlag
Preis: 19,90 €
Originaltitel: Соня
Genre: Roman
Genre: Roman
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Mein Lesezeitraum: 16. - 23. September 2016
Der Klappentext
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Die junge und selbstbewusste Künstlerin Sonja genießt ihr
unbeschwertes Leben in vollen Zügen. Doch die Sorglosigkeit nimmt ein abruptes
Ende. Über Nacht wird sie von ihrem Freund verlassen und von einer ungeplanten
Schwangerschaft überrumpelt - ein grober Einschnitt, aber auch der Startschuss
für eine Reise ins Unbekannte. Hinter dem Steuer eines alten Lada macht sie
sich auf den Weg - und auf die Suche nach sich selbst ...
Der Erste Satz
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Meine Meinung
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Eine Reise, die man so schnell nicht wieder vergisst
Eine Reise, die man so schnell nicht wieder vergisst
Kateryna Babkina hat mit
»Heute fahre ich nach Morgen« einen Roman geschaffen, der mit einem
wundervollen und leicht verständlichen Schreibstil bezaubert. Die Geschichte
selbst hat irgendwie auch etwas Magisches, ohne jedoch ins Fantasy-Genre
abzurutschen. Es ist von Zeit zu Zeit die Rede von Wundern und Dingen, die man
sich nicht logisch erklären kann.
Die Protagonistin Sonja ist eine junge Frau, die herausfindet, dass sie schwanger ist und diese Tatsache zum Anlass nimmt, ihren Vater, den sie nie kennengelernt hat, aufzusuchen, um eine Beziehung zu ihm herzustellen.
Sonja war für mich nicht ganz greifbar auf der Gefühlsebene, dafür waren mir die 164 Seiten einfach zu knapp. Dennoch war sie mir sympathisch, vor allem, weil sie hin und wieder ihren Kopf in den Wolken hatte, also ein wenig verträumt war, und weil sie trotz ihrer Angst vor dem Baby in ihrem Bauch, von dem sie auch nicht wusste, wer der Papa ist, auf Reisen geht, um den verlorenen Part ihrer Familie zu finden.
Die Protagonistin Sonja ist eine junge Frau, die herausfindet, dass sie schwanger ist und diese Tatsache zum Anlass nimmt, ihren Vater, den sie nie kennengelernt hat, aufzusuchen, um eine Beziehung zu ihm herzustellen.
Sonja war für mich nicht ganz greifbar auf der Gefühlsebene, dafür waren mir die 164 Seiten einfach zu knapp. Dennoch war sie mir sympathisch, vor allem, weil sie hin und wieder ihren Kopf in den Wolken hatte, also ein wenig verträumt war, und weil sie trotz ihrer Angst vor dem Baby in ihrem Bauch, von dem sie auch nicht wusste, wer der Papa ist, auf Reisen geht, um den verlorenen Part ihrer Familie zu finden.
»Man kann niemandem
vertrauen. Aber manchmal lässt es sich nicht vermeiden.«
(S. 28)
Und so kam Sonja mir
zeitweise auch vor: verloren und sich nach dem Lebenssinn fragend.
Dieses Buch
ist auf jeden Fall eines, in dem viel herumgereist wird: von der Ukraine nach
Polen, nach Deutschland, nach Griechenland und schlussendlich noch einmal nach
Deutschland. Sonja trifft auf ihrer Reise allerhand Menschen, die sie
komischerweise fast alle kennt und die sie auf ihren verschiedenen Stationen
auch immer wieder trifft. - Was für mich etwas eigenartig war, da mir irgendwie
der Zusammenhang gefehlt hat. Mir kamen all die wiederholten Treffen der
Buchfiguren sehr zufällig und unwahrscheinlich vor.
Die Suche nach Sonjas Vater
hat sich für mich nicht wirklich als Suche entpuppt, sondern mehr als
"ich-reise-einfach-mit-den-Menschen-mit,-die-mir-begegnen-und-schaue,-wer-oder-was-mir-sonst-noch-so-über-den-Weg-läuft".
Im Grunde war genau das aber ja auch das Spannende an der ganzen Geschichte: man wusste nie, wer oder was als nächstes auf Sonjas Reise auftauchen würde.
Im Grunde war genau das aber ja auch das Spannende an der ganzen Geschichte: man wusste nie, wer oder was als nächstes auf Sonjas Reise auftauchen würde.
Sonja fühlte sich unsichtbar wie eine umherirrende Seele.
Vielleicht passierte genau das mit Menschen, wenn sie etwas Derartiges ereilte?
(S. 151)
Die letzten Seiten des
Buches fand ich sehr überraschend, da ich so überhaupt nicht damit gerechnet
habe, was die Protagonistin über den Mann, mit dem sie gereist ist,
herausfindet. Aber ob das Schockierende, was Sonja herausgefunden hat,
überhaupt der Wahrheit entspricht, hat man als Leser am Ende leider nicht mehr
erfahren, da Sonja eine in meinen Augen ziemlich überstürzte Handlung getätigt
hat. Ich persönlich fand diese Ungewissheit nach dem Lesen des letzten Satzes
etwas unbefriedigend, aber wenn ich mir die Art der Protagonistin jetzt noch
einmal ins Gedächtnis rufe, war diese Reaktion am Ende eh zu ihr passend.
Persönliche Bewertung
Weitere Buchzitate
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~ Alle gaben sich Mühe, nicht zu wollen, denn wollen wird unerträglich, wenn man nicht kann. ~
(S. 21)
~ »Wie kannst du denn was entscheiden, wenn du gar nichts empfindest?« ~
(S. 32)
~ »Keiner liebt einen anderen dafür, dass er etwas Besonderes ist.« ~
(S. 94)
~ Was die Menschen nicht verstehen, lehnen sie ab. ~
(S. 136)
~ »Wir sind perfekt«, sagte Kai plötzlich. »Nicht wir zwei, sondern alle Menschen auf der Welt, und da
gehören wir natürlich dazu. Wir brauchen nicht mehr, als wir haben, um glücklich zu sein. Und schon gar
keine Wunder. Alles, was mit uns passiert, ist gut. Man darf sich einfach nicht so sehr den Kopf zerbrechen.« ~
gehören wir natürlich dazu. Wir brauchen nicht mehr, als wir haben, um glücklich zu sein. Und schon gar
keine Wunder. Alles, was mit uns passiert, ist gut. Man darf sich einfach nicht so sehr den Kopf zerbrechen.« ~
(S. 137)
Die Autorin
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Kateryna Babkina, geboren 1985 im ukrainischen
Iwano-Frankiwsk, lebt als Schriftstellerin in Kiew. Sie studierte Journalistik
an der Nationalen Taras Schewtschenko Universität in Kiew und arbeitet für
zahlreiche nationale und internationale Zeitungen und Zeitschriften. Neben
ihrer Prosa ist sie auch für ihre Lyrik bekannt und als Dramaturgin tätig. Die
Gedichtbände, Romane und Kinderbücher der vielseitigen Autorin wurden in der
Ukraine begeistert aufgenommen. 2016 erschien der deutsche Debütroman Heute fahre ich nach Morgen bei Haymon.
-) Und hier kommt ihr zum Instagram-Profil der Autorin.
Weitere Rezensionen zu vorgestelltem Buch
· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·
5 Sterne: Querleserin
4 Sterne: Der Bücherblog aus dem Salzburgs
Liebe Janine,
AntwortenLöschenes freut mich, dass dich der Roman ebenso verzaubern konnte wie mich und ich werde deine Rezension ebenfalls verlinken.
liebe Grüße, Tina
Hallo Tina,
Löschendankeschön, das ist sehr lieb von dir. Ja, der Roman hat es wirklich geschafft, mich für eine Weile zu verzaubern. ;)
Alles Liebe,
Janine