Seiten: 232
Verlag: Kösel
deutsche Ersterscheinung: 22. April 2019
ISBN: 9783466311118
Format: Hardcover (mit Schutzumschlag)
Preis: [A] 20,60 € | [D] 20,00 €
Untertitel: Wie Babys die Welt erforschen und was wir von ihnen lernen können
Genre: Sachbuch
Untertitel: Wie Babys die Welt erforschen und was wir von ihnen lernen können
Genre: Sachbuch
Mein Lesezeitraum: 18. Sept. - 15. Okt. 2019 (= 28 Tage)
Der Klappentext
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Als der Wissenschaftler Sebastian Berger Vater
wird, bemerkt er schnell: Babys werden extrem unterschätzt. In diesem Buch
führt er uns in die beeindruckende Welt der kleinen Lernwunder ein. Er zeigt
auf, dass Babys nicht nur weitaus schneller lernen als Erwachsene, sondern
ähnlich wie Wissenschaftler die Welt experimentell erkunden, aus statistischen
Informationen ihre Schlüsse ziehen und daraus allgemeingültige Regelmäßigkeiten
ableiten. Aus einzelnen Beobachtungen gewinnen Kinder zum Beispiel Hinweise auf
physikalische Naturgesetze und eignen sich wichtige Fähigkeiten wie Vertrauen
und Kooperationsfähigkeit an. Binnen weniger Jahre sind sie so in der Lage, die
Welt perfekt zu erfassen und in ihr zu navigieren. Dieses Buch bietet eine neue
Perspektive darauf, was es bedeutet, Mensch zu sein. Zudem ermöglicht es
Eltern, ihre Kinder besser zu verstehen und ihnen dadurch besser zu helfen,
sich zu entfalten – zum Beispiel, indem sie manchmal weniger als mehr tun.
Ein neuer Blick auf Kinder zwischen 0 und 2 Jahren
Der Erste Satz
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In jedem Jahr starten 150 Millionen Forschungsreisen in
die Welt, nahezu unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit.
Meine Meinung
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Ein Versuch, Babys in den Kopf zu schauen
Positiv zu vermerken ist,
dass sich das Buch erst mal, obwohl von einem Wissenschaftler geschrieben,
nicht allzu wissenschaftlich liest, sondern eher im Gegenteil: sehr zugänglich.
Noch im Vorwort wird einem große Lust auf das Buch gemacht, indem der Autor
auch von seinem eigenen Baby berichtet und Fragen aufwirft, die Entwicklung von
Babys betreffend, die sehr neugierig machen. Aber leider bereits im ersten Teil
des Buches (Das Baby als Wissenschaftler) wird es sehr wissenschaftlich und so
gar nicht zugänglich. Das hat bedingt, dass ich öfter mal abgeschweift bin bzw.
über ein paar Zeilen nur drübergelesen habe. In diesem Teil spielt die
Geschichte und wie damals alles war, eine große Rolle. Am Ende dieses Kapitels
erfährt man dann aber doch endlich, warum Babys wie Wissenschaftler arbeiten
und was es überhaupt bedeutet, wissenschaftlich zu arbeiten. Der Autor holt
einfach nur sehr lange aus, wiederholt seine Fragen immer wieder und kommt erst
am Schluss zum eigentlichen Punkt.
Genau dieser Umstand setzt
sich in den weiteren Kapiteln fort und das fand ich zunehmend mühsam, zum Teil
auch langweilig. Außerdem bin ich nicht umhin gekommen, mir bei der x-ten
Vorstellung irgendeines Wissenschaftlers, Dichters oder sonstigen
Persönlichkeit, die Frage zu stellen, was die denn jetzt genau mit dem
ursprünglichen Thema des Buches zu tun haben, von dem ich doch eigentlich viel
lieber gelesen hätte. Diese allzu oft vorkommenden kleinen ausschweifenden
Exkurse hätten nicht sein müssen.
Wie auch immer: am Ende
eines fast jeden Kapitels wird deutlich, dass Babys durch und durch schlaue,
kleine Menschen sind. In manchen Belangen können sie tatsächlich sogar
Studierenden das Wasser reichen. Und das ist schon erstaunlich! Vor allem
mittels der Blickdauer von Babys gewinnt man Erkenntnisse über ihr
Logikvermögen, ihren Sinn für Statistik und Ähnlichem. Das ist zwar derzeit der
einzige Weg, wie man in Babys Gehirn schauen kann, aber es ist trotzdem
bemerkenswert, was man alles herauslesen kann, wenn man die Kleinen in gestellten
Situationen nur gut genug beobachtet.
Als dann aber etwa bei der
Hälfte des Buches behauptet wurde, dass "die menschliche Fähigkeit zum
Lästern funktional und eine Mitursache dafür ist, dass wir so gut miteinander
kooperieren können" (S. 112) wurde es mir zu bunt. Zu kooperieren entsteht
in dem Fall dann sicher aus Sorge oder noch schlimmer: aus Angst. Babys
Entwicklung zur Kooperationsbereitschaft aus rein wissenschaftlicher Sicht zu
betrachten finde ich in dem Fall zu einfach.
Ich bin dann zu dem Schluss
gekommen, dass Babys Entwicklung (in jeglicher Hinsicht) eine ganzheitliche ist
und es viele Komponenten gibt, die da mitreinspielen. Es ist viel zu einfach gedacht,
alles rein mit Wissenschaft erklären zu wollen, dafür ist der Mensch viel zu individuell
und komplex. Genau deswegen hat mir dieses Buch nicht zugesagt und möchte ich an dieser Stelle nun auch nicht unbedingt weiterempfehlen!
Persönliche Bewertung
Der Autor
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© Dominique Krevet, Picture People Köln |
Prof. Dr. Sebastian Berger promovierte in
Wirtschafts- und Sozialpsychologie an der Universität Köln. Es folgten
Forschungstätigkeiten an den Universitäten Köln, Stanford und Lausanne. Seit
2015 ist er Assistenzprofessor für Organisationsforschung an der Universität
Bern. Seine Forschung wurde global in den Medien diskutiert, unter anderem in
der New York Times, Washington Post, FAZ, SZ und NZZ. Mit der Geburt
seines Kindes begann sich Sebastian Berger auch von einem wissenschaftlichen
Gesichtspunkt aus für kindliche Frühentwicklung zu interessieren. Er lebt mit
seiner Familie in Köln.
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