Seiten: 319
Verlag: Goldmann
Ersterscheinung: 8. April 2019
ISBN: 9783442487875
Der Klappentext
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Eigentlich ist Anni glücklich. Mit ihrem Langzeitfreund
Thies lebt sie in einem hübschen Bremer Häuschen, ihr Geld verdient sie als
Game-Designerin und in ihrer Freizeit entwirft sie Poster- und
Postkartenmotive. Doch dann will ihr Chef, dass sie das neue Büro in Berlin
leitet. Und Thies will auf einmal heiraten. Nur Anni weiß nicht mehr, was sie
will. Da meldet sich ihre Jugendfreundin Maria aus Norderney, und Anni
beschließt spontan, eine Auszeit zu nehmen. 6 Wochen Sand und Wind, Sterne und
Meer – einfach mal durchpusten lassen. Danach sieht sicher alles anders aus.
Wie anders, das hätte Anni sich allerdings nicht träumen lassen ...
Der Erste Satz
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Meine Meinung
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Anni räumt ihr Leben auf
Manchmal muss man einfach
ausbrechen, aus dem Alltag, dem gewohnten Leben und Umfeld, um hinter seine
Unzufriedenheit zu blicken, nein, um überhaupt erst einmal wahrnehmen zu
können, DASS man unzufrieden ist und dringend eine Veränderung braucht. Genau das
tut Anni, nachdem ihr Chef ihr ein Jobangebot in Berlin gemacht und ihr Freund
Thies sie gefragt hat, ob sie nicht heiraten wollen. Eigentlich wollte Anni
alles so belassen wie es ist, weil es doch gut funktioniert, wie es ist. Doch
dann schreibt ihr auch noch ihre ehemals beste Freundin Maria, die ein
Strandcafé auf der Nordseeinsel Norderney betreibt, und fragt sie, ob sie nicht
vielleicht auf ein Weilchen zu ihr auf die Insel kommen mag. Das ist Annis
perfekte Gelegenheit, um sich dort einmal in Ruhe über ihre Lebensumstände klar
zu werden. Sollte man zumindest meinen ...
Dass dort aber erst mal
ihre Vergangenheit auf sie wartet, die darauf pocht, nochmal genauestens unter
die Lupe genommen und endgültig bereinigt zu werden, hätte ich, nach den Infos
aus dem Klappentext, nicht erwartet. Aber genau das kam dort auf Anni zu:
Gefühlschaos, alte Wunden und Unklarheit.
Manchmal braucht es eine Veränderung von außen, damit sich innen etwas bewegt.
(S. 112)
Ich bin sehr schnell in der
Geschichte gelandet, der Schreibstil liest sich angenehm und durchgängig
flüssig. Ich wurde schon recht bald mitgerissen von den Geschehnissen und der
unvorhersehbaren Handlung, so sehr, dass ich während des Lesens die Zeit
vergessen habe. Und dann bekommt man als Leser im zweiten Buchdrittel noch
diese schockierende, halbe Enthüllung hingeworfen, die die Spannung natürlich
extrem steigert, die letztlich aber erst auf den letzten Seiten gänzlich
herauszulesen ist ... DAS ist Folter! Schrecklich, sowas. Aber damit trifft die
Autorin genau meinen Geschmack!
Auch mit den Charakteren
bin ich in diesem Roman vollkommen zufrieden. Die Protagonistin kommt erst mal
allein durch ihren unkonventionellen Job als Game-Designerin sehr sympathisch
rüber. Anni wirkt liebevoll, hat aber scheinbar auch eine tiefe Unzufriedenheit
in sich sitzen, die selbstverständlich etwas mit ihrer Vergangenheit, aber auch
was mit fehlender freier Kreativität zu tun hat.
Der Widerspruch in Annis
Leben ist, dass sie einerseits inspirierende und kreative Sinnsprüche erfindet,
sie aber andererseits überhaupt nicht in ihr eigenes Leben integriert. Ist es
nicht oft so, dass man genau das, was man anderen gerne näherbringen möchte,
eigentlich selbst am allerdringendsten lernen muss? Zumindest bei Anni ist das
so. Und es ist schön, dass sie sich das Ziel gesetzt hat, nach ihren eigenen
großartigen Sprüchen zu leben und man diesen Prozess als Leser begleiten darf.
Vergeben ist wie Vergessen mit Puderzucker drauf.
(einer von Annis
Lieblingssprüchen)
Ein wirklich schöner Roman
übers Vergeben und Freiwerden, über Freundschaft und übers Ausleben seiner
Kreativität. Absolute Leseempfehlung!
Persönliche Bewertung
Die Autorin
· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·© Ulrike Schacht |
Meike Werkmeister, Jahrgang 1979, lebt mit ihrem Mann und
dem gemeinsamen Sohn in Hamburg. Sie schreibt als freie Journalistin für
verschiedene Magazine. Wann immer sie Zeit findet, fährt sie ans Meer –
besonders gern nach Norderney, wo sie seit Kindertagen mit ihrer Familie Urlaub
macht.
-) Hier findet ihr die Autoren-Website.
Liebe Janine,
AntwortenLöschenmir hat der Roman auch außerordentlich gut gefallen, denn er rückt ziemlich von den üblichen klischeebehafteten Geschichten ab und bietet auch die eine oder andere Überraschung.
Liebe Grüße
Martina
Liebe Martina! Danke für deinen Kommentar. :-) Ja, das stimmt absolut. Klischees findet man in "Sterne sieht man nur im Dunkeln" nicht. Das ist auch ein Punkt, weswegen mir das Buch so zugesagt hat. Gamz zu schweigen von meinem aktuellen Roman, der ist Klischee pur. *Augen verdreh*
LöschenAlles Liebe! :-)