Seiten: 422
Verlag: Goldmann
Ersterscheinung: 18. März 2019
ISBN: 9783442485741
Der Klappentext
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Die alleinerziehende Camilla kämpft an allen Fronten:
Täglich muss sie sich im väterlichen Delikatessenhandel beweisen, während ihre
fünfzehnjährige Tochter Marie gegen sie rebelliert. Und dann wird sie auch noch
nach Südfrankreich geschickt, um mit einer Honigmanufaktur zu verhandeln – im
Gepäck das tobende Mädchen und ihren nervtötenden Nachbarn, der sich ihnen
spontan angeschlossen hat. Kein Wunder, dass sich das pittoreske Bergdorf
Loursacq zunächst als wenig heilsam für die angespannten Gemüter erweist. Doch
Camilla krempelt die Ärmel hoch – und lernt zwischen Tomatenstauden, Rebstöcken
und Olivenbäumen, dass die guten Dinge im Leben erst dann auf zarten Flügeln
herbeifliegen, wenn man bereit für sie ist ...
Der Erste Satz
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Es war der erste richtige Frühlingstag nach jenem Winter,
den die Leute aus Loursacq l'hiver
des oliviers noirs nannten – den Winter der schwarzen Olivenbäume.
Meine Meinung
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Bienenzauber und provenzalische Beziehungsprobleme
Das Honigmädchen war mein
erstes Buch von Claudia Winter und nach Beendigung der Geschichte bin ich nicht
abgeneigt, zukünftig weitere Werke der Autorin zu lesen. Thematisch passt es zu
einem meiner zuletzt gelesenen Bücher (Die Geschichte der Bienen) und vom Cover
(aber auch vom Inhalt) her passt es einfach super zum nun immer wärmer
werdenden Wetter, zum Frühling und zum Sommer.
Es handelt sich um eine
Geschichte, in der es zu großen Teilen um die Streitigkeiten (bzw. deren
Beilegung) zwischen Mutter und Tochter geht. Liebestechnisch geht es ebenfalls
heiß her, und das nicht nur EIN Pärchen betreffend. Der Zauber der Provence
scheint hierbei allerdings einiges beigetragen zu haben. ;) Und nicht zu
vergessen: die Bienen! Die Bienen sind immer irgendwie inkludiert und
beeinflussen die Handlung oftmals auf sehr zauberhafte Art und Weise. Außerdem
sind Bienen äußert feinfühlige Wesen, sie erkennen sofort, wenn jemand unsicher
oder noch nicht so weit ist. Darüberhinaus verraten sie einem die
Wahrheit - immer. So zumindest werden die kleinen Tierchen hier dargestellt.
Wie das nun alles
zusammenspielt, wird sehr unterhaltsam und verfolgenswert von Claudia Winter
erzählt. Ganz ohne Kitsch kommt der Roman aber leider nicht aus. Das eine oder
andere Klischee wird bedient. Aber mir hat das nicht viel ausgemacht, denn so oder so ähnlich habe ich das schon erwartet. Ich habe
den ab und an auftauchenden wenig realistischen Kitsch einfach mit einem
freundlichen Augenverdreher hingenommen und den Inhalt ansonsten köstlich
genossen.
Ganz besonders
hervorzuheben ist in meinen Augen Claudia Winters bezaubernder Schreibstil.
Sehr bildmächtig wird Das Honigmädchen erzählt, mit einem ganz feinen Auge
für (alltägliche) Details, über die eigentlich niemand nachdenkt, die aber
trotzdem wahrgenommen werden und die, in Worte gefasst, ihren ganz eigenen
Charme versprühen. In dem Roman finden sich keine Überflüssigkeiten, alles hat
seine Bedeutung, alles seinen Platz. Wahnsinnig schöne, Sehnsucht auslösende
Landschafts- und Umgebungsbeschreibungen runden das Ganze perfekt ab.
Persönliche Bewertung
Die Autorin
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© Claudia Toman, Traumstoff |
Claudia Winter, geboren 1973, ist Sozialpädagogin und
schreibt schon seit ihrer Kindheit Gedichte und Kurzgeschichten. Als Tochter
gehörloser Eltern lernte sie bereits mit vier Jahren Lesen und Schreiben,
gefördert von ihrem Vater. Neben ihren bisher im Goldmann Verlag erschienenen
Büchern hat sie weitere Romane sowie diverse Kurzgeschichten in Anthologien
veröffentlicht. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann und dem Labrador Luka in
einem kleinen Dorf nahe Limburg an der Lahn.
Hallo Janine,
AntwortenLöschendieser Roman hat mir sehr gut gefallen. Ich mochte besonders die Beziehung zwischen Mutter und Tochter, sie wirkte sehr authentisch und dass, obwohl Claudia Winter selbst keine Kinder hat. Das hat mir imponiert. Auch die Szenen mit den Bienen finde ich sehr schön dargestellt.
Ich freue mich schon auf das nächste Buch der Autorin. Sie hat mir auf der Messe dazu etwas verraten und leider muss das bis dahin geheim bleiben.
Liebe Grüße
Barbara
Liebe Barbara,
Löschenja, das stimmt: die Autorin hat sich wirklich Mühe gegeben, die schwierige Mutter-Tochter-Beziehung authentisch darzustellen. Das habe ich in meiner Rezi vergessen zu erwähnen.
Wie es scheint, hast du bereits alle anderen Bücher von Claudia Winter gelesen? ;) "Das Honigmädchen" war mein erstes Buch der Autorin, aber ich habe glücklicherweise ja noch "Glückssterne" von ihr auf dem SuB, auf das ich mich freuen kann. :)
Alles Liebe,
Janine