Seiten: 196
Verlag: red.sign media
Ersterscheinung: 13. November 2017
ISBN: 9781979723756
Format: Taschenbuch
Preis: [D] 8,55 €
Genre: Roman
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Reinlesen? - Leseprobe
Mein Lesezeitraum: 6. - 16. März 2018 (= 11 Tage)
Die Buchrückseite
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Marie hat ihren Sohn per
Notkaiserschnitt tot zur Welt gebracht und kann keine weiteren Kinder bekommen.
Fiebrig mäandert sie durch die
Tage im Krankenhaus. Nachts, in ihren Albträumen, wird sie von einem
dämonischen Schmetterling in den Abgrund getrieben. Schließlich bricht mit der
Operationswunde auch die Verlassenheit wieder auf, die sie seit ihrer Kindheit
begleitet: »Ich bin die, die übrigbleibt.«
Ihr Heil sucht Marie auf dem
Friedhof gegenüber. Ein Glück, dass es dort viel lebendiger und launiger
zugeht, als man meinen sollte – die Menschen, denen sie begegnet, sind ebenso
gestrandet wie sie, sie haben nichts mehr zu verlieren. Doch schon bald spürt
Marie, dass etwas nicht stimmt. Es ist, als hätten Rose und Adrian, Siegfried
und Gretel schon viele Jahre auf sie gewartet. Und allmählich dämmert ihr, dass
ein gemeinsames Schicksal sie alle aneinander fesselt ...
Der Erste Satz
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Meine Meinung
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Das Leben ist ein Geschenk.
Persönliche Bewertung
Das Leben ist ein Geschenk.
Wenn das Schicksal hart zuschlägt, sucht sich jeder Mensch
seinen ganz individuellen Weg, um mit der eingetretenen Situation
zurechtzukommen. Manche Menschen kommen schneller damit klar, andere brauchen
länger, bis sie von sich behaupten können, dass alles wieder in Ordnung ist.
Wieder andere kommen niemals darüber hinweg.
Marie, die Protagonistin in vorliegendem Buch, muss gleich
zwei schwerwiegende Tatsachen verkraften: die Totgeburt ihres Sohnes und der
Umstand, dass sie nun keine Kinder mehr bekommen kann. Für Marie sind diese
Nachrichten wie ein Schlag ins Gesicht. Kein Wunder, dass sie sich taub fühlt
vor Traurigkeit. Kein Wunder, dass sie sich selbst nicht mehr wahrnimmt, ja
sogar das Gefühl hat, sich selbst verloren zu haben. Ein solcher Verlust ist an
Tragik kaum zu überbieten. Und ich konnte ihr deshalb auch ihr andauerndes
Selbstmitleid und den ständigen Gedanken »Ich bin die, die übrigbleibt.«
absolut nicht übelnehmen.
»Man kann nur etwas ändern, wenn man endlich aufhört, sich leid zu tun.«
(S. 54)
Wie es dann manchmal so ist - und das scheint ebenfalls
Schicksal zu sein - plant das Leben für einen aber manchmal viel mehr als man
erwarten würde. Manchmal hat man das Gefühl, als würde irgendeine höhere Macht
wollen, dass dieses oder jenes passiert oder eben nicht passiert, damit ... ja
was eigentlich? Damit man die Chance bekommt, persönlich zu wachsen/sich
persönlich weiterzuentwickeln, um ein glücklicheres Leben führen zu können? - Ich
denke schon!
Maries Geschichte ist voll von Menschen, die ihr (teils
unbewusst) meist durch Gespräche oder einfach so dahingesagten Sätzen helfen,
ihr Schicksal zu akzeptieren, Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen. Diese
Menschen sind aber nicht einfach irgendwelche zufällig getroffenen Menschen.
Genau genommen haben sie eine ganz besondere Bedeutung bzw. spielen alle mehr
oder weniger eine ganz wichtige Rolle in Maries Leben. Weiter möchte ich darauf
nicht eingehen, das würde zu viel vorwegnehmen.
»Manche Dinge muss man schon selbst erkennen, sonst sind sie nichts wert.«
(S. 162)
Ich persönlich finde jedenfalls, dass Barbara Imgrund Maries
Lebenslektion in eine total schöne Geschichte verpackt hat, die es sich absolut
zu lesen lohnt.
Ich meine, ja, der eine oder andere Charakter wirkt – zumindest
anfangs – vielleicht etwas verschroben, komisch oder eigensinnig, wahrscheinlich
auch deshalb, weil ebenjene sich am liebsten am Friedhof aufhalten, aber genau
das hat mir an dem Roman auch irgendwie gefallen: die Besonderheit der
Protagonisten.
Außerdem offenbart das Buch auf den letzten Seiten etwas,
das ich eh irgendwie schon die ganze Zeit ein wenig geahnt habe, denn Anzeichen
für meine Vermutung gab es im Laufe des Lesens genug. Wirklich überrascht war
ich von dieser Entwicklung also nicht mehr.
Das, was man sieht, ist nicht immer so, wie es scheint.
(S. 116)
Wer Freude an einer fantasievollen Geschichte mit aufregenden Charakteren und spannendem Verlauf hat, sollte sich Das Glück des Schmetterlings beim Fliegen unbedingt gönnen. Darin finden sich auch so viele schöne Lebensweisheiten und ratspendende Gedanken – selbstverständlich meist auf die Protagonistin zugeschnitten. Nichtsdestotrotz absolut Gold wert, wenn man es versteht, die für sich relevanten Sätze rauszupicken.
Persönliche Bewertung
Weitere Buchzitate
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~ Es ist eine merkwürdige Sache mit den entscheidenden Augenblicken im Leben, die alles verändern,
sodass nichts bleibt, wie es war. Sie geschehen von ganz allein und ohne, dass man sie herbeigerufen hätte.
Sie kommen auf Samtpfoten daher und gehen mucksmäuschenstill vorüber, und man schenkt ihnen zunächst
gar keine Beachtung, weil sie so unscheinbar sind. Aber dann, später, wenn das Leben diese eine entscheidende
Wendung genommen hat, ohne die es ein ganz anderes Leben geworden wäre, blickt man auf jenen
Augenblick zurück, und man erkennt plötzlich, welche Macht in ihm lag. Und welcher Zauber. ~
sodass nichts bleibt, wie es war. Sie geschehen von ganz allein und ohne, dass man sie herbeigerufen hätte.
Sie kommen auf Samtpfoten daher und gehen mucksmäuschenstill vorüber, und man schenkt ihnen zunächst
gar keine Beachtung, weil sie so unscheinbar sind. Aber dann, später, wenn das Leben diese eine entscheidende
Wendung genommen hat, ohne die es ein ganz anderes Leben geworden wäre, blickt man auf jenen
Augenblick zurück, und man erkennt plötzlich, welche Macht in ihm lag. Und welcher Zauber. ~
(S. 20)
~ »Menschen kommen, Menschen gehen. Aber du - du bleibst dir.« ~
(S. 55)
~ Man holt die Toten nicht zurück, indem man aufhört zu leben. ~
(S. 86)
~ Und mit der Zeit ist es ohnehin so eine Sache. Manchmal kann sie einem nicht
schnell genug vergehen, und dann wieder will man sie am liebsten anhalten. ~
schnell genug vergehen, und dann wieder will man sie am liebsten anhalten. ~
(S. 117)
~ Wenn man jung ist, denkt man immer, man hat noch so viel Zeit. Man kann alles
verschieben auf später. Aber das stimmt nicht. Später kann man nichts mehr nachholen.
Der Augenblick ist nur einmal da, und dann ist er vorüber. Er kommt nicht wieder. ~
verschieben auf später. Aber das stimmt nicht. Später kann man nichts mehr nachholen.
Der Augenblick ist nur einmal da, und dann ist er vorüber. Er kommt nicht wieder. ~
(S. 119)
~ Wir bilden uns ein, dass wir die Welt verändern können. Wir heilen tödliche Krankheiten, wir
spalten Teilchen und schicken Raumschiffe ins All. Aber was hilft es uns? Wir sterben an einem
Ziegelstein, der uns auf den Kopf fällt. An einer Grippe, die wir uns im Bus eingefangen haben.
Durch einen Verkehrsunfall, an dem wir unschuldig sind. Wir sind zur falschen Zeit am falschen Ort.
Oder zur richtigen Zeit am richtigen Ort, wie man's nimmt. Das Schicksal findet immer seinen Weg.
Und wir können nichts anderes tun als ihm dabei zuschauen. Oder auch ein bisschen mitschuld sein. ~
(S. 125)spalten Teilchen und schicken Raumschiffe ins All. Aber was hilft es uns? Wir sterben an einem
Ziegelstein, der uns auf den Kopf fällt. An einer Grippe, die wir uns im Bus eingefangen haben.
Durch einen Verkehrsunfall, an dem wir unschuldig sind. Wir sind zur falschen Zeit am falschen Ort.
Oder zur richtigen Zeit am richtigen Ort, wie man's nimmt. Das Schicksal findet immer seinen Weg.
Und wir können nichts anderes tun als ihm dabei zuschauen. Oder auch ein bisschen mitschuld sein. ~
~ Aber wer weiß schon selbst, was er tragen kann, bevor er es nicht auf den Schultern gespürt hat? ~
(S. 130)
~ Du Alpha und Omega, du Gott oder Schicksal oder wie du dich nennst, du richtest alles so
ein, wie es kommt. Das ist vielleicht schon das ganze Geheimnis. Man muss es annehmen, das
Gute, das Schlechte, das Mittelprächtige, das einem zugedacht ist, und dann daraus das Beste
machen. Hadern ist sinnlos. Denn kein Gott der Welt nimmt je eine Entscheidung zurück. ~
ein, wie es kommt. Das ist vielleicht schon das ganze Geheimnis. Man muss es annehmen, das
Gute, das Schlechte, das Mittelprächtige, das einem zugedacht ist, und dann daraus das Beste
machen. Hadern ist sinnlos. Denn kein Gott der Welt nimmt je eine Entscheidung zurück. ~
(S. 144)
~ So müsste man leben: im Augenblick. Wer immer zurücksieht, kommt vom
Weg ab, und wer zu weit nach vorn schaut, fällt über das Naheliegende. ~
(S. 144)Weg ab, und wer zu weit nach vorn schaut, fällt über das Naheliegende. ~
Die Autorin
· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·» Quelle « |
Bereits während des Studiums jobbte sie als ausgebildete
Schwesternhelferin auf der Krebs- und Aidsstation eines Münchner Krankenhauses.
Heute besucht sie zusammen mit ihrem Hund als Besuchshundeteam eine
Palliativstation und ist als ehrenamtliche Hospizbegleiterin in einem
Pflegeheim tätig. Die Begegnungen mit kranken, alten und sterbenden Menschen
berühren sie so sehr, dass sie sich auch in ihren Büchern immer wieder damit
auseinandersetzt.
Barbara Imgrund lebt und arbeitet in Heidelberg.
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4 Sterne: Buchmomente
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Hallo Janine,
AntwortenLöschendanke für deine Rezi. Ich war mir bisher sehr unsicher ob das Buch für mich was ist.
Ich werde es jetzt aber mit auf meine Wunschliste setzten, da du mich neugierig gemacht hast.
Gruß
Jaq
Hallo Jaq,
Löschenbitte, gerne. Es freut mich, dass ich dir damit Lust auf das Buch gemacht habe. :)
Alles Liebe und viel Freude beim Lesen!
Janine