~ Ich bin hier, aber wozu bin ich hier? Wer bin ich überhaupt? Was möchte ich mit meinem Leben
anfangen? Das sind Fragen, für deren Beantwortung wir uns normalerweise keine Zeit nehmen. ~
~ Wenn wir innerlich voller Worte und Gedanken sind, wo bliebe dann Platz für uns? ~
~ Aber vieles, was wir konsumieren, ist im buchstäblichen wie im übertragenen Sinne mit Giftstoffen belastet, Nahrungsmittel ebenso wie
sinnliche Erfahrungen. Nach einer ganzen Tüte Chips fühlen wir uns nicht
unbedingt blendend, und nach einigen Stunden mit Videospielen oder in
den sozialen Medien geht es uns nicht anders. Solcher Konsum dient dem
Zweck, unangenehme Gefühle auszublenden oder zu übertönen, aber
anschließend sind wir eher noch einsamer, wütender und verstörter. ~
~ In echter Liebe hat Stolz keinen Platz. ~
~ Unser wahres Wesen zeigt sich nur, wenn das stetige innere
Gespräch, das in uns allen Raum einnimmt, einmal unterbrochen wird. ~
~ Oft ist es so, dass wir gehen und nicht viel davon mitbekommen. Wir stehen irgendwo, wissen aber auch davon nichts, innerlich sind wir kilometerweit weg. Wir sind lebendig, nehmen das aber nicht deutlich wahr, sondern verlieren uns immer wieder. Äußerlich und innerlich still zu werden und einfach so mit uns allein dazusitzen - das kommt schon einer Revolution gleich. ~
~ Würden wir nie leiden, gäbe es keinen Anlass und keine Impulse für die Entwicklung von Verständnis und Mitgefühl. ~
~ Dieses kleine Baby, die alte Frau, der junge Mann oder die junge Frau -
wenn sie sterben, sterben wir in gewisser
Weise mit. Andererseits leben
wir auch weiter, und das muss wohl bedeuten, dass auch sie irgendwie
weiterleben. ~
~ Gemeinsames Schweigen kann schöner sein als Worte. ~