Informationen zum Buch:
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Seiten: 505
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Verlag: Piper
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Ersterscheinung: Februar 2003
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ISBN: 9783492263122
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Format: Taschenbuch
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Wert/Preis: [A] 7,20 € [D] 7,00 €
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Originaltitel: Mercy
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Genre: Roman
Zum Buch? -
Verlagshomepage
Lesezeitraum: 29. April - 12. Mai 2015
Persönliche Bewertung: 4 ****
Die Autorin:
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© Adam Bouska |
Jodi Picoult, geboren 1967 auf Long Island, New York, lebt heute nach ihrem Studium in Princeton und Harvard mit ihrem Mann und den drei Kindern in Hannover, New Hampshire. Sie gehört zu den faszinierendsten angelsächsischen Erzählern und besitzt die seltene Gabe, die Zerbrechlichkeit und Komplexität menschlicher Beziehungen in ihren Romanen festhalten zu können. 2003 wurde sie mit dem
New England Book Award ausgezeichnet. Zuletzt erschienen auf deutsch mit großem Erfolg ihre Romane
Beim Leben meiner Schwester und die
Die Wahrheit meines Vaters.
Der erste Satz:
Nachdem sie all die Gegenstände, die ihre gemeinsame Geschichte ausmachten, in Whiskeykartons verpackt hatte, wurde das Haus ein durch und durch weiblicher Ort.
Der Klappentext:
Wheelock im Westen von Massachusetts: Allie und Cameron MacDonalds glückliche Eheidylle wird zerstört, als ein Mordfall im Familienkreis entsteht. Camerons Cousin Jamie hat seine von Schmerzen gepeinigte, todkranke Frau getötet, und Cameron, Polizeichef des Ortes, muss als Vertreter des Gesetzes seinen Vetter Jamie verhaften. Für Cameron ist diese entsetzliche Tat nicht zu rechtfertigen. In Allies Augen hingegen ist Jamie ein barmherziger, mutiger Held, dem ihr volles Mitgefühl gilt. Und schließlich geht die Ehe der beiden zu Bruch. Erst im Gerichtssaal sehen sie sich wieder. Dort stellt sich für Cameron und Allie die Frage, ob es für sie einen Neuanfang geben kann ...
Meine Meinung:
Was man aus Liebe tut ...
In einer regnerischen Nacht war mein zweites Buch von Jodi Picoult.
Das Reinkommen und endgültige Landen in der Geschichte fand ich leider schwierig und hat bei mir vergleichsweise recht lange gedauert.
Kurzfristig hat es mich geärgert, dass die Buchbeschreibung so viel Essenzielles verrät. Wer diese also noch nicht kennt und das Buch gerne noch lesen würde, sollte den Klappentext meiner Meinung nach nicht lesen, um sich nicht selbst zu spoilern!
Trotz etwas holprigem Einstieg war ich überrascht, dass ich im Laufe des Lesens immer mehr Gefallen an der Geschichte gefunden habe. Bis zum Ende hin wurde fast alles wieder 'gut gemacht', was der Beginn erst 'verbaut' hat.
Die Charaktere haben auf mich teilweise emotionslos und melancholisch gewirkt, gleichzeitig aber auch sehr realitätsnah und authentisch, was mir wiederum sehr gut gefallen hat. Obwohl ich Allie und Cam, also zwei der Hauptprotagonisten, vollkommen unsympathisch fand, hat es mich überrascht, am Schluss zu merken, dass ich eigentlich total gern von ihnen gelesen habe.
Jodi Picoult ist ja dafür bekannt, heikle und brisante Themen in ihren Büchern zu behandeln. In diesem Buch hier geht es um Euthanasie (Sterbehilfe). Und dazu möchte ich kurz sagen: Ja, der Mord/Beihilfe zum Selbstmord wird thematisiert, macht aber bestimmt nicht den Löwenanteil des Buches aus, so wie es der Klappentext vermuten lassen könnte. Mich persönlich hat das aber weniger gestört, ich fand die Umstände, die zur Ehekrise von Allie und Cam beigetragen haben, nämlich genauso interessant und somit ebenfalls lesenswert.
Generell war dies wieder so ein Buch, über das man ewig philosophieren könnte: was ist Recht, was ist Unrecht? Sind Gesetze immer sinnvoll? Sind Verurteilungen immer fair? (Auch in Anbetracht der Umstände, die zu einer vermeintlichen Straftat führten?) ...
Für jemanden wie mich, der leidenschaftlich gerne über solch berührende Themen sinniert, war der Inhalt des Buches optimal. Und ich freue mich schon jetzt auf Weiteres von Jodi Picoult!
Wen ein längerer, etwas anstrengender Einstieg nicht abschreckt, den erwartet hier eine spannend zu verfolgende Affäre inklusive einhergehender Ehekrise, einzigartige Liebesgeschichte(n) und großartigen, nachdenklich stimmenden Lesestoff!
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Buchzitate:
~ Mit jemandem, der nicht einmal merkte, dass er im
Käfig saß, konnte man nicht über Freiheit sprechen. ~
~ "Weißt du nicht, Allie", sagte er, "dass man niemandem helfen kann, der es nicht zulässt?" ~
~ "Wenn man die Augen nicht aufmacht, entgeht einem so manches", bemerkte Cam leichthin. ~
~ In diesem Augenblick begriff er, daß der Himmel das war, was man
darin suchte - dass er für jeden anders aussah und dass man ihn
manchmal dort antraf, wo man es auf keinen Fall erwartete. ~