Informationen zum Buch:
-) Seiten: 319
-) Verlag: Kiepenheuer & Witsch
-) Ersterscheinung: 2. April 2015
-) ISBN: 9783462047479
-) Format: Klappenbroschur
-) Wert/Preis: [A] 15,50 € [D] 14,99 €
-) Originaltitel: New Delhi - Borås
-) Genre: Biografischer Roman
Zum Buch? - Kaufen!
Reinlesen? - Leseprobe
Lesezeitraum: 17. - 21. Juni 2015
Der Klappentext:
Diese Geschichte erzählt vom unglaublichen Schicksal des kastenlosen Pradyumma Kumar, genannt Pikay. In ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, kennt er nur Extreme: Mal wird der talentierte Porträtzeichner von Indira Gandhi eingeladen, sie zu malen, mal muss er hungern und schläft auf der Straße. Eines Abends taucht neben seiner Staffelei ein blondes Mädchen auf - und eine unglaubliche Liebesgeschichte nimmt ihren Anfang. Als Lotta zurück nach Schweden geht, stehen die Chancen schlecht für die beiden - wäre da nicht ein altes Fahrrad. Damit macht sich Pikay auf den Weg, um die 7.000 km von Asien nach Europa zurückzulegen. Auch zahlreiche Rückschläge können ihn nicht aufhalten, bis er schließlich tatsächlich in der Heimat Lottas ankommt, einer völlig anderen Welt ...
Der erste Satz:
Seit dem Tag, an dem ich in einem Dorf im Dschungel geboren wurde, ist mein Leben vorbestimmt.
Meine Meinung:
Dieses Buch basiert auf wahren Geschehnissen, es erzählt die Lebensgeschichte von Pikay, einem Inder, der in eine der niedrigsten Kasten hineingeboren wurde und dem ein Leben als 'Unberührbarer' vorherbestimmt war.
Von klein auf muss Pikay Schikanen über sich ergehen lassen, fühlt sich ausgeschlossen, nicht willkommen und nutzlos. Er muss sich seinen Platz in der Welt erst hart erarbeiten, muss hungern und auf der Straße schlafen. Und dennoch gibt er nicht auf. Und das war das Schöne und Tröstliche an der ganzen Geschichte: dass Pikay für ein zufriedenes und glückliches Leben voller Liebe gekämpft hat.
Während dem Lesen hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass Pikay nach dem Grundsatz, dass alles einen Sinn hat, handelt, und sich immer nur von der Liebe hat leiten lassen.
Pikays Weg war weit, hart und voller Rückschläge, aber er hat nie aufgegeben, an sein Ziel zu glauben und hat alles versucht, um es zu erreichen. Diese Beharrlichkeit, dieser Mut und sein tiefer Glaube haben ihn für mich zu einem Vorbild und wahren Helden gemacht. Von einem sympathischeren und liebenswerteren Protagonisten habe ich noch nie gelesen. Und gerade weil ich weiß, dass diese Geschichte tatsächlich so passiert ist, konnte mich das Ganze so tief berühren.
Man leidet und kämpft mit Pikay mit, man wünscht ihm einfach nur das Beste, man weiß einfach, dass er das verdient hat. Wenn nicht er - wer sonst? - habe ich mir immer wieder gedacht.
Von klein auf muss Pikay Schikanen über sich ergehen lassen, fühlt sich ausgeschlossen, nicht willkommen und nutzlos. Er muss sich seinen Platz in der Welt erst hart erarbeiten, muss hungern und auf der Straße schlafen. Und dennoch gibt er nicht auf. Und das war das Schöne und Tröstliche an der ganzen Geschichte: dass Pikay für ein zufriedenes und glückliches Leben voller Liebe gekämpft hat.
Während dem Lesen hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass Pikay nach dem Grundsatz, dass alles einen Sinn hat, handelt, und sich immer nur von der Liebe hat leiten lassen.
Pikays Weg war weit, hart und voller Rückschläge, aber er hat nie aufgegeben, an sein Ziel zu glauben und hat alles versucht, um es zu erreichen. Diese Beharrlichkeit, dieser Mut und sein tiefer Glaube haben ihn für mich zu einem Vorbild und wahren Helden gemacht. Von einem sympathischeren und liebenswerteren Protagonisten habe ich noch nie gelesen. Und gerade weil ich weiß, dass diese Geschichte tatsächlich so passiert ist, konnte mich das Ganze so tief berühren.
Man leidet und kämpft mit Pikay mit, man wünscht ihm einfach nur das Beste, man weiß einfach, dass er das verdient hat. Wenn nicht er - wer sonst? - habe ich mir immer wieder gedacht.
Wenn Pikay erzählt,
dass er mit dem Fahrrad auf dem Weg nach
Nordeuropa ist, dann finden die Leute,
denen er begegnet,
das anscheinend vollkommen normal. Zu Hause in Indien,
vor
der Abreise, klang das noch anders. Seine Freunde
warnten ihn davor, sich mit dem
Fahrrad auf die Reise
zu machen. Das kann man nicht tun, haben sie gesagt.
Radfahren ist etwas für Arme. Radfahren ist gefährlich.
Fahrräder sind langsam.
Das geht nicht. Das ist unmöglich.
Du wirst dabei ums Leben kommen. Wie sie
sich alle getäuscht haben!
(S. 251)
Vom Titel her habe ich mir eigentlich gedacht, dass die Fahrradreise nach Schweden am meisten thematisiert wird, aber tatsächlich ist es so, dass es erst etwa ab S. 200 so richtig mit dem Losradeln losgeht. Vorher erfährt man einiges über Pikay selbst, über seine Kindheit als Dschungeljunge, über seine Eltern, seine Zeit in der Schule und wie schwer er es dort hatte. Und dann natürlich von seinem Studium und seiner Zeit auf der Straße als Künstler, wo er dann auch endlich die Liebe seines Lebens kennengelernt hat: Lotta aus Schweden.
Mich persönlich hat das nicht gestört, ich fand es schon gut, dass man vorher so viel über Pikays Vergangenheit erfährt, da man dadurch auch erst richtig verstehen kann, warum ein Mensch so vehement für seinen Traum kämpft und sich auf solch eine denkbar unmögliche und gefährliche Reise begibt.
Diese Biografie hat mich wirklich zutiefst berührt zurückgelassen und die letzten Seiten, auf denen einige Fotos, unter anderem von Pikay und Lotta, zu sehen sind, haben es sogar geschafft, mir ein paar (Freuden)tränchen zu entlocken.
Wer gerne wahre Geschichten liest, sollte unbedingt zu diesem Buch greifen, denn darin findet sich eine ganz besonders lesenswerte!
Persönliche Bewertung:
Buchzitate:
~ Tief in den Köpfen der Menschen saßen die uralten Vorurteile und Werte so fest wie die Teile des
Urgebirges. Die Veränderung musste von innen kommen, aus dem Herzen der Menschen. ~ (S. 17)
Urgebirges. Die Veränderung musste von innen kommen, aus dem Herzen der Menschen. ~ (S. 17)
~ Kein Mensch ist so wenig wert, dass er den Tod verdient,
nicht einmal ein Unterdrücker und auch kein Mörder. ~ (S. 28)
nicht einmal ein Unterdrücker und auch kein Mörder. ~ (S. 28)
~ Sie fand, dass es in fast allem, was die unterschiedlichen Menschen behaupteten, ein Körnchen
Wahrheit gab, und deshalb konnte sie sich auch nicht politisch engagieren. Wie konnte man
überzeugt sein, dass eine Partei zu hundert Prozent recht hatte und die andere falsch lag? ~ (S. 47)
Wahrheit gab, und deshalb konnte sie sich auch nicht politisch engagieren. Wie konnte man
überzeugt sein, dass eine Partei zu hundert Prozent recht hatte und die andere falsch lag? ~ (S. 47)
~ Die Christen scheinen vor allem daran interessiert, Grenzen zu anderen zu ziehen. Alle Menschen,
ganz gleich, ob man gläubig war oder nicht, wurden von derselben Lebensenergie getrieben.
Das Herz, dachte sie, schlägt aus demselben Grund in allen Menschen, ganz gleich, was man
glaubt. Alle Atome im Weltall gehören zusammen. Alles gehört zusammen. ~ (S. 47/48)
ganz gleich, ob man gläubig war oder nicht, wurden von derselben Lebensenergie getrieben.
Das Herz, dachte sie, schlägt aus demselben Grund in allen Menschen, ganz gleich, was man
glaubt. Alle Atome im Weltall gehören zusammen. Alles gehört zusammen. ~ (S. 47/48)
~ Das Leben ist wie ein Kartenspiel, hatte Nehru in einer seiner Reden gesagt.
Die Karten, die dir ausgeteilt werden, sind das Vorbestimmte im Leben, aber
dein Geschick, sie auszuspielen, ist dein freier Wille. ~ (S. 69)
Die Karten, die dir ausgeteilt werden, sind das Vorbestimmte im Leben, aber
dein Geschick, sie auszuspielen, ist dein freier Wille. ~ (S. 69)
~ Doch gleichzeitig dachte er, dass alles, was er tat, einen Sinn hatte. Nichts war sinnlos.
Selbst ein Scheitern war zu etwas gut. Das Gefühl des Ausgestoßenseins hatte einen
Sinn, der Plan, sich umzubringen, ebenso, und der Stein, der sich lockerte und so
seinen Selbstmordversuch scheitern ließ, hatte auch einen Sinn. ~ (S. 74)
Selbst ein Scheitern war zu etwas gut. Das Gefühl des Ausgestoßenseins hatte einen
Sinn, der Plan, sich umzubringen, ebenso, und der Stein, der sich lockerte und so
seinen Selbstmordversuch scheitern ließ, hatte auch einen Sinn. ~ (S. 74)
~ Niemand hat ein Problem damit, auf jemandem herumzutrampeln,
der nichts ist, doch alle lieben den Erfolgreichen. ~ (S. 121)
der nichts ist, doch alle lieben den Erfolgreichen. ~ (S. 121)
~ Wenn mal Regenwolken am Himmel standen, dann kümmerte sie sich nicht darum,
sondern lebte weiter auf der Suche nach Orten, an denen die Sonne schien. Das Hier und
Jetzt ist immer wichtig, pflegte sie zu denken. Und man soll das Dunkle nicht wegreden,
aber man kann sich auch nicht mit allem Elend identifizieren. Viele Menschen
wiederholen einfach ihre Geschichte und halten sich im Vergangenen auf. Es ist fast
so, als würde der Mensch nur mit Schmerz funktionieren, aber nicht mit Glück. ~ (S. 127)
sondern lebte weiter auf der Suche nach Orten, an denen die Sonne schien. Das Hier und
Jetzt ist immer wichtig, pflegte sie zu denken. Und man soll das Dunkle nicht wegreden,
aber man kann sich auch nicht mit allem Elend identifizieren. Viele Menschen
wiederholen einfach ihre Geschichte und halten sich im Vergangenen auf. Es ist fast
so, als würde der Mensch nur mit Schmerz funktionieren, aber nicht mit Glück. ~ (S. 127)
~ ... dass man wagen musste, offen zu sein für etwas anderes als das, was man schon ist,
und dass man nicht sein Leben lang der Sklave seiner eigenen Sinne sein kann.
Alle Menschen wollen sich entwickeln und glücklich werden,
aber es fällt uns schwer, nach diesen Prinzipien zu leben, und wir
müssen uns ständig daran erinnern, um nicht zu erstarren. ~ (S. 127)
und dass man nicht sein Leben lang der Sklave seiner eigenen Sinne sein kann.
Alle Menschen wollen sich entwickeln und glücklich werden,
aber es fällt uns schwer, nach diesen Prinzipien zu leben, und wir
müssen uns ständig daran erinnern, um nicht zu erstarren. ~ (S. 127)
~ Alle Menschen hatten dieselbe Lebensenergie, ganz gleich,
woher sie stammten und wie ihre Hautfarbe war. Wenn man
so denkt, ist es unmöglich, rassistisch zu sein. ~ (S. 128)
woher sie stammten und wie ihre Hautfarbe war. Wenn man
so denkt, ist es unmöglich, rassistisch zu sein. ~ (S. 128)
~ "Du kannst werden, was du willst, wenn du nur etwas willst" und "Du kannst werden,
was das Schicksal für dich bestimmt hat, wenn du nur daran arbeitest". ~ (S. 233)
was das Schicksal für dich bestimmt hat, wenn du nur daran arbeitest". ~ (S. 233)
~ "Es gibt viele dunkle Wolken vor der Sonne, aber
eines Tages werden sie weggeblasen sein." ~ (S. 283)
eines Tages werden sie weggeblasen sein." ~ (S. 283)
* * * * * * * * * * * * *
Der Autor:
Per J. Andersson ist Journalist und Schriftsteller mit Schwerpunkt Indien. Er ist Mitbegründer von Schwedens bekanntestem Reisemagazin Vagabond und ist in den letzten 30 Jahren mindestens einmal jährlich nach Indien gereist.
Per J. Andersson ist Journalist und Schriftsteller mit Schwerpunkt Indien. Er ist Mitbegründer von Schwedens bekanntestem Reisemagazin Vagabond und ist in den letzten 30 Jahren mindestens einmal jährlich nach Indien gereist.
Weitere Blog-Rezensionen:
5 Sterne: Buchsichten | Vanessas Bücherecke
4 Sterne: so many books - so little time | World of tination - Books
3 Sterne: Traumfantasiewelten
Das klingt wirklich zauberhaft und nach etwas anderem! Das werde ich mir auf jeden Fall mal merken! LG Verena von Books-and-cats
AntwortenLöschenHi Verena! :)
LöschenJap, das Buch ist auf jeden Fall mal etwas anderes. Kannst du dir mal merken, ja.^^
Alles Liebe ♥
Hallo :)
AntwortenLöschenIch bin durch die Aktion "Gemeinsam lesen" auf dich aufmerksam geworden und schaue mich ein wenig um.
Eine sehr schöne Rezension hast du geschrieben. Das Buch wandert mal direkt auf meine Wunschliste, denn das klingt nach einer wirklich wunderbaren Geschichte. Und vor allem - mal etwas anderes.
Liebe Grüße, Jacky ♥
Hallo Jacky! :-))
LöschenMach das nur, freut mich, wenn du dich bei mir ein bisschen durch die Seiten klicken magst. ;)
Danke!! *rotwerd* Stimmt, das Buch ist wirklich etwas anderes, etwas besonderes. Ich kann es dir guten Gewissens ans Herz legen.
Alles Liebe ♥
Hallo Janine,
AntwortenLöschender Klappentext kling echt interessant, und irgendwie hat auch das Cover was, obwohl das nicht so meine Farben sind.
Ich bin ja nicht unbedingt ein Freund von wahren Geschichten, aber ab und an geht das doch.
Wie gut, dass du auf dieses Buch aufmerksam gemacht hast, von allein hätte ich es wahrscheinlich nie angeschaut.
Tolle Zitate ♥ Da bist du ja mal wieder voll auf deine Kosten gekommen!
Guten Morgen Julia! :)
LöschenDas Cover finde ich total anziehend - ist absolut meins. Der Elefant passt zwar eher überhaupt nicht zur Fahrradreise nach Schweden, aber wenigstens doch (ein kleines bisschen) zur Geschichte im Allgemeinen.
Wieso bist du kein Freund von Geschichten, die tatsächlich mal geschehen sind? :)
Ich habe das Buch selbst vor längerem gesehen und mir gedacht, dass ich das total gerne einmal lesen würde, ein bisschen hat es mich nämlich an den "Hundertjährigen" erinnert, also vom Elefanten am Cover und der Reise. Der Inhalt war schlussendlich aber ein ganz anderer. Jedenfalls hatte ich Glück, denn auf "Was liest Du?" hat jemand das Buch wandern lassen und dann habe ich mich gleich dafür angemeldet (Project 5 Books hin oder her^^) und letzte Woche hat es eben bei mir Halt gemacht. ;-)
Es gab soooo viele tolle Zitate, ich hätte noch viel mehr rausschreiben können, als ich hier präsentiert habe. Ich bin mit dem darüber Nachdenken gar nicht nachgekommen ... :D
Alles Liebe ♥
Hallo Janine,
AntwortenLöschennatürlich darfst du meine Rezi verlinken. :-) Toll, dass dir das Buch genauso gut gefallen hat wie mir. Auch wenn es inzwischen einige Wochen her ist, seit ich das Buch gelesen habe, ist es bei mir noch immer ziemlich präsent - definitiv eine ganz besondere Lebensgeschichte!
Liebe Grüße, Hanna
Hallo Hanna!
LöschenVielen Dank für deine Erlaubnis, ich habe dich ja bereits verlinkt, wie du siehst. ;)
Das Buch war einfach toll - eine ganz besondere Lebensgeschichte, du sagst es! Ich weiß, dass es mir auch noch sehr lange und intensiv im Gedächtnis bleiben wird.
Alles Liebe ♥
Liebe Janine,
AntwortenLöschendas Buch liegt schon seit ein paar Wochen auf meinem SUB und ich komme einfach nicht dazu, es zu lesen. In der Buchhandlung hat es mich sofort angesprochen und ich liebe eh die wahren Geschichten, die das Leben so schreibt.
Herzlichen Dank für die Verlinkung meiner Rezension. Das werde ich bei mir auch einfügen, tolle Idee.
Ganz liebe Grüße
Sarah
Hallo Sarah,
Löschenna vielleicht kommst du ja in nächster Zeit dazu, es zu lesen? ;) Es ist eine wirklich herzerwärmende Biografie. Du wirst Pikay sehr mögen, da bin ich mir sicher. :)
Sehr gern!
Alles Liebe ♥,
Janine