[Rezension] Seelen | Stephenie Meyer

Montag, 22. September 2014


Informationen zum Buch:

-) Seiten: 862
-) Verlag: Carlsen
-) Erscheinungsjahr: 14. August 2008
-) ISBN: 9783551581907
-) Format: Hardcover mit Schutzumschlag
-) Wert/Preis: [A] 25,60 €   [D] 24,90 €
-) Originaltitel: The Host
-) Genre: (Jugend)fantasyroman; Dystopie
-) Wissenswertes: verfilmt

Zum Buch? - Verlagshomepage
Reinlesen? - Leseprobe

Lesezeitraum: 27. Aug. - 20. Sept. 2014



Persönliche Bewertung: 4 ****


Die Autorin:

© David Stone

Stephenie Meyer wurde 1973 geboren und lebt mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen in Arizona, USA. Ihr Debütroman Bis(s) zum Morgengrauen wurde aus dem Stand in zahlreichen Ländern zum Bestseller.












Der erste Satz:

Der Heiler hieß Fords Deep Waters.


Der Klappentext:

Planet Erde, irgendwann in der Zukunft.
Fast die gesamte Menschheit ist von sogenannten Seelen besetzt. Diese nisten sich in menschlichen Körpern ein und übernehmen sie vollständig. Nur wenige Menschen leisten noch widerstand und überleben in den Bergen, Wüsten und Wäldern.
Einer dieser Menschen ist Melanie. Als sie schließlich doch gefasst wird, wehrt sie sich mit aller Kraft dagegen, aus ihrem Körper verdrängt zu werden und teilt ihn fortan notgedrungen mit der Seele Wanda.
Verzweifelt kämpft sie darum ihren Geliebten Jared wiederzufinden, der sich mit anderen Rebellen in der Wüste versteckt hält - und im Bann von Melanies leidenschaftlichen Gefühlen und Erinnerungen sehnt sich auch Wanda mehr und mehr nach Jared, den sie nie getroffen hat. Bis sie sich in Ian verliebt ...


Meine Meinung:

Meine Menschen hatten ein Anrecht auf ihre Welt.

Die Seelen, die die Erde bevölkern und sich dabei die Menschen als Wirt nehmen, sind eigentlich gute, friedliebende Wesen. Für ein paar wenige Menschen, die den Seelen entkommen konnten, Widerstand geleistet und sich gut versteckt haben, sind sie nichts weiter als Parasiten.
Und da ich ja selbst ein Mensch bin, stelle ich mich ebenfalls auf die Seite der Menschen. Ich würde es schrecklich finden, wenn so etwas wie eine fremde Seele von mir Besitz ergreift und mein Ich komplett außer Gefecht setzt, also ganz verdrängt, sei diese Seele noch so lieb. Da kann ich die Menschen sehr gut verstehen, dass sie einen so großen Hass hegen, und sie Wanda in Melanies Körper zuerst gar nicht trauen wollten ...

Obwohl es manchmal schon recht grob und brutal zugegangen ist, also mit Wanda meine ich, hatte ich nie Mitleid mit ihr. (Bin ich böse?)
Mitleid hatte ich vor allem mit Melanie. Melanie ist gefangen im Kopf - mit Wanda. Wanda hat die Macht über Melanies Körper. Ich stelle mir das schrecklich vor.
Und immer wieder habe ich mir gedacht, dass es eine Frechheit ist, was sich die Seelen erlauben: die Menschen auf diese Art und Weise in ihren Besitz zu bringen. Sie quasi auszulöschen. Und dabei habe ich auch eines nicht verstanden: wenn die Seelen doch ach so gut sind, warum haben sie kein Mitleid mit den Menschen? Warum fangen sie sie einfach und nehmen ihnen auf diese perverse Art ihr Leben? - Das ist mir die ganze Zeit während des Lesens nicht eingegangen, dieser Widerspruch. - War ich froh, dass Wanda dann scheinbar doch noch zur "Besinnung" gekommen ist.

Beim Lesen bin ich gut damit zurecht gekommen, bzw. war nicht verwirrt, wenn Melanie und Wanda ihre Zwiegespräche im Kopf geführt haben. Ich dachte mir, dass das anstrengend werden könnte. - War's aber nicht.
Überrascht war ich unter anderem von der Entwicklung mancher Protagonisten, so z. B. von Ian, die mir anfangs gar ein bisschen schnell und somit unglaubwürdig erschienen ist.
Das Ende war zufriedenstellend für mich, gut, ein kleines bisschen anders hätte es ruhig ausgehen dürfen, denn wie man vielleicht schon vermuten mag, habe ich die Seelen, völlig egal welche, nicht so richtig ins Herz schließen können.

4 Sterne für ein dickes, fantasievolles Buch, das durchaus spannend und mitreißend geschrieben ist, in meinen Augen jedoch auch Widersprüche enthält.

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Buchzitate:

~ Dieser Ort hier war wirklich die herrlichste und die entsetzlichste
aller Welten - die berauschendsten Sinneseindrücke, die wunderbarsten
Gefühle ... die finstersten Wünsche, die fürchterlichsten Taten. Vielleicht
musste das so sein. Vielleicht würde man all die herrlichen Dinge ohne die
schrecklichen nicht zu schätzen wissen. ~ 

 ~ Alle vier starrten mich verständnislos an. Erst waren sie überrascht,
weil ich nicht geantwortet hatte, und jetzt waren sie überrascht, weil ich
geantwortet hatte. Es war unmöglich, die Menschen zufriedenzustellen. ~

~ ... Ich rümpfte die Nase. Quälerei. Nein, das war eine menschliche Spezialität. ~

~ "Es geht nicht um das Gesicht, sondern um den Ausdruck darin. Es geht
nicht um die Stimme, sondern um das, was du sagst. Es geht nicht darum,
wie du in diesem Körper aussiehst, sondern darum, was du damit machst." ~

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