Mittwoch, 7. März 2018

[Rezension] Gedichte | Rainer Maria Rilke


Seiten: 524
Verlag: Fischer
Ersterscheinung: 21. Jänner 2016
ISBN: 9783596520930
Format: kleinformatiges Hardcover (A6)
Preis: [A] 12,40 €  |  [D] 12,00 €
Genre: Gedichte

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Mein Lesezeitraum: 4. Jän. 2017 - 2. März 2018  (= 423 Tage)




Die Buchrückseite
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»Und dann meine Seele sei weit, seit weit,
dass dir das Leben gelinge,
breite dich wie ein Feierkleid
über die sinnenden Dinge.«


Der Erste Satz
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Da neigt sich die Stunde und rührt mich an
mit klarem, metallenem Schlag:
mir zittern die Sinne.


Meine  Meinung
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Ich bin wohl nicht die richtige Leserin für Rilkes Gedichte.

Ja, ich traue mich, Rilkes Gedichte zu rezensieren und ich weiß jetzt schon, dass meine Rezension nicht gut ausfallen wird. Aber ich denke, das ist okay, schließlich ist eine Rezension immer von der ganz persönlichen Sichtweise und den eigenen Vorlieben geprägt - eine völlig subjektive Meinungsäußerung sozusagen. Die Schwiegermutti in spe und Rilke mögen es mir also verzeihen, denn ich konnte leider gar nichts, oder kaum etwas, mit dem Inhalt anfangen.

Dass ich nicht wirklich der Gedichte-Fan schlechthin bin, dürfte der eine oder andere meiner aufmerksamen Lesern bereits mitbekommen haben. Warum habe ich Rilkes 524 seitenlange Gedichte dann aber trotzdem gelesen und beendet? - Zum einen, weil das Buch ein Weihnachtsgeschenk (2016) von der Mutter meines Freundes war und sie meinen Lesegeschmack damals noch nicht kannte, weswegen sie wahrscheinlich gedacht hat, sie macht mir mit ein paar schönen Rilke-Gedichten eine Freude. Zum anderen, weil ich zu der Zeit noch nicht viel mit Gedichten in Berührung war und noch nicht wusste, dass dies absolut nicht mein Lesebereich ist, in dem ich Freude habe.
Mal begonnen mit dem Buch, konnte oder wollte ich dann auch nicht mehr abbrechen, schließlich war es ein Geschenk und außerdem fällt es mir echt schwer, Bücher, die ich begonnen habe, nicht zu beenden. Man kann oben neben dem Foto eh sehen, dass ich relativ lange an dem Buch gelesen habe. Mich hat es eben nicht häufig gereizt, mich auf die Texte einzulassen. - Gut, vielleicht lag dies auch an der recht stressigen Schul- und Lernzeit, die ich hinter mir habe, ich weiß es nicht ...

Was hat mir nun genau nicht an den Gedichten gefallen? - Dass man hochkonzentriert bei der Sache sein musste, um die meisten Gedichte/die Aussagen darin auch nur ansatzweise zu verstehen. Ich gehöre eher zu der Sparte Leser, die zur Unterhaltung lesen und nicht, weil sie sich fordern wollen. Wenn ich Wissenswertes aufnehmen oder etwas zum Nachdenken lesen möchte, dann entscheide ich mich ganz bewusst dafür und greife dann eben zu einem Sachbuch, Ratgeber oder dergleichen. Von Gedichten erwarte ich mir persönlich eher Entspannung und Unterhaltung und nicht hochtrabendes, schwülstiges und hochintellektuelles Zeug. Also ja, ich fand es teilweise echt mühsam die Gedichte zu lesen, ganz besonders nach einem langen anstrengenden Tag, an dem ich mir abends einfach nur ein wenig Erholung gewünscht hätte. Was können jetzt die Gedichte dafür? - Genau: gar nichts. Ich bin wohl einfach nicht die richtige Leserin für Rilkes Gedichte gewesen und warum das so ist, wollte ich an dieser Stelle gerne einmal loswerden. Eventuell auch, damit andere Leser, die in der Hinsicht ähnlich wie ich gestrickt sind, wissen, worauf sie sich einlassen, wenn sie zu dem Buch greifen.

Gibt es auch was Schönes/Positives zu berichten? - Es bleibt zu sagen, dass die Gedichte relativ kurz sind und man das Buch dann auch schnell mal wieder zur Seite legen kann, um ein anderes Mal oder später darin weiterzulesen. Man muss also nicht irgendwo mittendrunter unterbrechen oder ewig weiterlesen, bis ein Kapitel/Abschnitt zu Ende ist.
Genau genommen, gab es leider nur eine Handvoll Gedichte, die mir irgendwie zugesagt haben bzw. ich auf Anhieb verstanden habe, weil sie nicht so hochkompliziert geschrieben wurden. Diesen wenigen aber konnte ich dennoch was abgewinnen.


Persönliche Bewertung
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Kostprobe
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Mädchen-Klage

Diese Neigung, in den Jahren,
da wir alle Kinder waren,
viel allein zu sein, war mild;
andern ging die Zeit im Streite,
und man hatte seine Seite, 
seine Nähe, seine Weite, 
einen Weg, ein Tier, ein Bild. 

Und ich dachte noch, das Leben
hörte niemals auf zu geben,
dass man sich in sich besinnt.
Bin ich in mir nicht im Größten?

Will mich Meines nicht mehr trösten
und verstehen wie als Kind?

Plötzlich bin ich wie verstoßen,
und zu einem Übergroßen
wird mir diese Einsamkeit,
wenn, auf meiner Brüste Hügeln
stehend, mein Gefühl nach Flügeln
oder einem Ende schreit.

(S. 255/256)




Der Autor
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» Quelle «

Rainer Maria Rilke wurde am 4. Dezember 1875 in Prag geboren. Nach dem Abbruch des Studiums lebte er als freier Schriftsteller, reiste nach Florenz und Russland und hielt sich 1900/01 in der Künstlerkolonie Worpswede auf. 1902 trennte sich Rilke von seiner Familie und zog nach Paris, das in seinem unsteten »Wanderleben« zeitweilig sein Hauptwohnsitz war. Dort war er 1905/06 auch Privatsekretär Auguste Rodins. Nach mehrfachen Sanatoriumsaufenthalten starb Rilke am 29. Dezember 1926 in der Klinik Val-Mont am Genfer See. Er gilt als der bedeutendste und einflussreichste deutschsprachige Dichter des frühen 20. Jahrhunderts.

Website des Autors.
Rilke auf Facebook.



2 Kommentare:

  1. Liebe Janine

    Du beweist wirklich Mut :-) Ich lese ab und an sehr gerne Gedichte und Rilke mag ich wirklich total. Aber einen ganzen Gedichtband könnte ich nicht mehr oder weniger am Stück lesen, das passt für mich nicht zusammen. Wie hast du es denn gemacht? Hast du jeweils ein paar Seiten am Stück gelesen, oder eher nur einzelne Gedichte?

    Nun ja, wie du schreibst, entsprach das Buch nicht deinem Geschmack, das ist total in Ordnung. Hättest du die Qualität angezweifelt, wäre das wohl ganz etwas anderes gewesen. Es muss einem ja auch gar nicht alles gefallen :-)

    Ganz liebe Grüsse dir und viel Spass mit deinen weiteren Büchern
    Livia

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    Antworten
    1. Hallo Livia!

      Nein, nein, ich habe ihn eh nicht am Stück gelesen, du siehst oben, ich habe über ein Jahr dafür gebraucht. Habe Anfang Jänner (aber schon 2017) damit gestartet. Und ja, ich habe mir die Gedichte immer häppchenweise zu Gemüte geführt. Sollte man ja auch so machen.

      Dir auch ganz liebe Grüße! :)

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