Montag, 4. Juli 2016

[Leserunde # 32] Vom Ende der Einsamkeit | Benedict Wells



Seit März 2016 liegt mein LovelyBooks-Buchgewinn Vom Ende der Einsamkeit mit dem Thema »Überwinden von Verlust und Einsamkeit« bei mir Zuhause und wartet darauf, gelesen zu werden. 
Vor ein paar Wochen habe ich die sympathische Bloggerin Tina (von Querleserin) kennengelernt und schnell war klar: Wir wollen und werden ein Buch gemeinsam lesen! Unsere Wahl ist, wie ihr sehen könnt, auf Benedict Wells neuesten Roman gefallen. ;)


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Informationen zum Buch:

-) Seiten: 355
-) Verlag: Diogenes
-) Ersterscheinung: 2016
-) ISBN: 9783257069587
-) Format: Leineneinband mit Schutzumschlag
-) Preis: [A] 22,70 €   [D] 22,00 €
-) Genre: Roman

Zum Buch? - Verlagshomepage
Reinlesen? - Leseprobe auf der Verlagshomepage







Der Klappentext:

Jules und seine Geschwister Marty und Liz sind grundverschieden, doch ein tragisches Ereignis prägt alle drei: Behütet aufgewachsen, haben sie als Kinder ihre Eltern durch einen Unfall verloren. Obwohl sie auf dasselbe Internat kommen, geht jeder seinen eigenen Weg, sie werden sich fremd und verlieren einander aus den Augen. Vor allem der einst so selbstbewusste Jules zieht sich immer mehr in seine Traumwelten zurück. Nur mit der geheimnisvollen Alva schließt er Freundschaft, doch erst Jahre später wird er begreifen, was sie ihm bedeutet - und was sie ihm immer verschwiegen hat. Als Erwachsener begegnet er Alva wieder. Es sieht so aus, als könnten sie die verlorene Zeit zurückgewinnen, doch dann holt sie die Vergangenheit wieder ein.


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Stattfinden wird die kleine Leserunde hier bei mir unten in den Kommentaren, und es gilt wie immer: Wer vorhat, das Buch evtl. selbst noch zu lesen, der sollte in unseren Kommentaren zu den Leseabschnitten nicht (zu viel) schmökern, denn dort wird selbstverständlich ordentlich gespoilert!


Einteilung der Leseabschnitte:

1. Abschnitt: Anfang - S. 104  (Erster Teil - inkl. Chemische Reaktionen)
2. Abschnitt: S. 105 - 176  (Die Ernte - inkl. Der Weg zurück)
3. Abschnitt: S. 177 - 262  (Der Flug der Zeit - inkl. Die Entstehung der Angst) 
4. Abschnitt: S. 263 - Ende  (Das Unveränderliche - inkl. Ein anderes Leben)



Auf eine schöne Leserunde! ☺





29 Kommentare:

  1. 1. Abschnitt: Anfang - S. 104 (Erster Teil - inkl. Chemische Reaktionen)

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    1. Gestern habe konnte ich nicht mehr abwarten und habe begonnen. Gleich der erste Satz: "Ich kenne den Tod schon lange, doch jetzt kennt der Tod auch mich" (S.9) hat mich in seinen Bann gezogen. Vor allem, da ich vor kurzem das Hörbuch von Nina George "Das Traumbauch" beendet habe, in dem es um einen Mann geht, der im Koma mit dem Tod kämpft. Aber gut, der Protagonist ist aufgewacht und bemerkt, dass er schwer verletzt ist. Seine Familie ist informiert, er scheint Frau und Kinder zu haben. Mitten in der Nacht reflektiert er über sein Leben: "Was sorgt dafür, dass ein Leben wird, wie es wird?"
      Dann springt der Roman ins Jahr 1980 und der siebenjährige Ich-Erzähler schildert einen Familienurlaub mit seinen Geschwistern Marty, den er nicht leiden kann, und die älteste Schwester Liz, der er immer verbunden bleiben wird, obwohl sie sich aus den Augen verlieren. Die Familie besucht Jules Großmutter im Languedoc, da sein Vater aus dieser Gegend stammt. Die Familie lebt in München, seine Mutter ist Lehrerin, sein Vater Wirtschaftsprüfer. Die Beziehungen des Vaters zu seiner Großmutter scheinen überschattet, es ist kein fröhlicher Urlaub und ein schreckliches Ereignis überschattet ihn. Denn die Kinder beobachten, wie ein kleiner Hund einer Familie in einen reißenden Fluss fällt und er ertrinkt.
      An der Stelle musste ich aufhören zu lesen. Wir haben selbst einen Hund und allein die Vorstellung, ich könnte ihn nicht aus den Fluten retten - unvorstellbar.
      In diesem ersten Teil gibt es schon einige Vorrausdeutungen, die auf ein weiteres Unglück schließen lassen. Die Stil ist sehr angenehm zu lesen, es steht kein Wort zu viel da und die Dialoge wirken authentisch. Freue mich aufs Weiterlesen!

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    2. Hallo Tina,
      ich habe deinen Kommentar noch nicht gelesen, da mir noch etwa 40 Seiten fehlen und ich mich nicht unbedingt eventuellen Spoiler aussetzen möchte, aber ich wollte trotzdem nur kurz schon mal zu den ersten 70 Seiten was loswerden: Ich bin überrascht, dass sich die Geschichte so flüssig lesen lässt und den jungen Ich-Erzähler Jules finde ich bisher unheimlich sympathisch! Seinen älteren Bruder Marty mag ich nicht so gerne, da er ja ein richtiges Aas sein kann, seine noch ältere Schwester Liz mag ich hingegen viel lieber, da sie Jules immer wieder in Schutz nimmt.
      Ein bisschen erinnert mich die Familie mit dieser Tragödie an die Baltimores (von Joel Dicker). ;)
      Jedenfalls tut mir Jules richtig leid. Der Autor hat vor dem Unfall ja eine Menge Situationen mit den geliebten Eltern geschildert und es war klar, dass die drei ihre Eltern vergöttern: die schöne, liebevolle Mutter, die die Fähigkeit besaß, jede Streitigkeit in ein spielerisches Necken umzuwandeln. Und der Vater, der ein Vorbild für Jules dargestellt hat, zu dem er aufgesehen hat. Und dann dieser plötzliche Abgang. Plötzlich sind die beiden nicht mehr am Leben und müssen in einem Heim untergebracht werden. (Hier habe ich mich gefragt, ob es gar keine Verwandten gibt, die die Kinder aufnehmen hätten können? Irgendwann wurde doch mal eine Tante mütterlicherseits erwähnt, nicht? Oder notfalls zur Großmutter, bei der sie ihren Urlaub verbracht haben?)
      Ich fand sehr schlimm, dass Jules gar nicht weinen konnte nach dem Tod seiner Eltern. Angeblich war da dann nur ein schrecklichen Staunen und eine Stille, die sich in ihm festgefressen hat. Auch interessant beschrieben, finde ich.
      Ich bin gespannt, wie sich die Beziehung zu Alva entwickeln wird, da im Klappentext auch von einer großen Liebesgeschichte die Rede ist, denke ich, dass da noch einiges auf uns zukommt. ;)
      Mehr dazu, wenn ich die letzten Seiten dieses Abschnitts gelesen habe. :)

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    3. Habe jetzt den ersten Teil abgeschlossen und deinen Kommentar gelesen.
      Den Eindruck zu den Geschwistern kann ich bestätigen. Marty wirkt wirklich unsympathisch, vor allem , als er zulässt, das Jules von seinen Mitschülern gedemütigt wird oder mit der Aussage über Liz das Weihnachtsfest und sie selbst zerstört.
      Warum die Kinder nicht bei ihrer Tante aufwachsen, ist wirklich erstaunlich. Vielleicht ist nicht in der Lage dazu, sie zu betreuen. Zumindest verbringen sie Weihnachten bei ihr. Es ist tragisch zu sehen, wie sich die Geschwister auseinander entwickeln, wie keiner mit dem Verlust der Eltern zurecht kommt und jeder seine eigene Strategie findet. Ich bin gespannt, wie es mit Liz weitergeht, die ja regelrecht "abstürzt".
      Interessant ist, dass der Erzähler so vieles weglässt und vieles ungesagt bleibt. Dazu tragen auch die Zeitsprünge bei, die uns immer nur einzelne Situation in der Entwicklung Jules zeigen. Die Verbundenheit zwischen Alva und Jules erschließt sich erst, als man am Ende von Chemische Reaktionen erfährt, dass ihre Schwester vor vielen Jahren unerklärlicherweise verschwunden ist. Das Ende des Kapitels ist ja hart. Warum tut Alva das? Ist Jules ihr zu nahe gekommen und sie will ihn bewusst von sich stoßen? Was meinst du, Janine?

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    4. Gut , ich habe jetzt erst gesehen, dass du den ersten Abschnitt ja auch noch gar nicht durch hattest und für mich gar keine Spoiler in deinem ersten Kommentar waren ... ;)

      Mich konnte der erste Satz des Buches auch sofort packen, da ging es mir wie dir! ("Das Traumbuch" von Nina George werde ich mir noch näher ansehen!) Auch der Satz des noch namenlosen Protagonisten (könnte es Jules in späteren Jahren sein?) "Was sorgt dafür, dass ein Leben wird, wie es wird?" habe ich mir notiert. Das ist tatsächlich eine Frage, die zu philosophischen Ausschweifungen führen könnte. ;)

      Ich fand die Szene mit dem ertrinkenden Hund sehr ergreifend und auch mir hat es weh getan, das lesen zu müssen, wir haben nämlich auch eine junge übermütige Hündin und diese Vorstellung ist in der Tat herzzerreißend! Und als Jules dann am Ende dieser Situation über seine beiden Geschwister, die die beiden Kinder am anderen Ufer weinen und schreien gesehen haben, gedacht hat "Ihre Blicke habe ich nie wieder vergessen.", wusste ich, dass das schon eine erste Anspielung auf die baldige Katastrophe sein sollte ...

      Dass die Kinder nicht bei der Tante aufgewachsen sind und ins Internat mussten, kann ich jetzt immer noch nicht nachvollziehen. Denn zur Tante gibt es ja anscheinend eine ganz gute Beziehung bzw. hatte wenigstens die Mutter eine gute Beziehung zu ihrer Schwester. Das bestätigt meiner Meinung nach auch die Szene, in der der 19-jährige Jules die Tante besucht und diese einen ganz traurigen Blick hat und Jules erst dann bewusst wird, dass der heutige Tag der Geburtstag seiner Mutter ist und sie sich dann Familienfotos angesehen haben. Wenn ich könnte, würde ich Benedict Wells das gerne fragen, warum das scheinbar nicht in Betracht gekommen ist. ;)

      Es ist wirklich tragisch, was so eine Tragödie mit Menschen machen kann. Marty scheint das etwas besser zu verkraften als Liz. Liz nimmt zu viele Drogen, stürzt anscheinend total ab, ja. Aber vielleicht sind für Marty seine Elektronik, seine Computergeschichten, seine Drogen/Flucht aus der Realität, die nun mehr ohne seine Eltern stattfindet? Zwar eine etwas "gesündere" Droge, aber dennoch eine andere Form der Alltagsflucht. Und Jules? Ist Alva Jules Ablenkung?
      Sehr traurig zu lesen fand ich auch die Tatsache, dass Jules seit dem Tod seiner Eltern nicht mehr wirklich fotografiert hat und gänzlich mit dem Kochen und Schreiben aufgehört hat, und dass er erst jetzt, mit 19, wieder damit begonnen hat, als er durch die Familienfotos bei der Tante daran erinnert wurde, dass er das damals ja getan, aber all die Jahre vergessen/verdrängt hat. Eigentlich erfährt man gar nicht wirklich, was Jules, seit dem Unfall der Eltern, im Internat all die Jahre getan hat. Was hatte er für Hobbys? Womit hat er sich beschäftigt? - Das bleibt etwas im Verborgenen, finde ich.

      Alva ist ein eigenes Kapitel ... ein trauriges, verletztes Mädchen, das die Menschen mit ihren Handlungen glauben lässt, dass sie etwas anderes ist. Da gab es diesen Austausch zwischen beiden:
      "Jules, du siehst immer jemanden in mir, der ich nicht bin."
      "Nein, andersrum. Du bist jemand, den du nicht siehst."
      - Und vielleicht wollte Alva Jules mit dem Sex mit dem anderen Mann zeigen, dass er Unrecht hatte? Ich glaube nämlich nicht, dass Jules so etwas erwartet hätte und Alva wusste doch ganz genau, dass er sie um diese Uhrzeit abholen kommt. Aber warum die Mutter von Alva ihn dann einfach so hinaufgehen hat lassen? Wusste die nichts von Alvas Männerbesuch?
      Jedenfalls muss Jules enorm einfühlsam sein, denn ich war ziemlich erstaunt, das er nach diesem gefühlsmäßig aufwühlenden Anblick eines Tages so erkennend denkt: "Ich hatte etwas in ihr gesehen, was sie war und nicht sein wollte. Aber vor allem hatte ich mich selbst in ihren Augen wahrgenommen, das, was aus mir geworden war, und das, was eben nicht."

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  2. 2. Abschnitt: S. 105 - 176 (Die Ernte - inkl. Der Weg zurück)

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    1. Liebe Janine,
      vorne weg, habe den Abschnitt schon ganz gelesen ;) Aber die unterschiedliche Entwicklung der Kinder wird immer offensichtlicher und wie sie mit der Tatsache des Todes ihrer Eltern umgehen. Marty scheint wirklich derjenige zu sein, der am besten mit der Situation klar kommt:
      "
      Während Liz auch weiterhin keine Richtung in ihr Leben bekommt:
      "Liz hat diese abgründigen, schwarzen Augen bekommen. Die Augen von jemandem, der fällt und fällt und fällt. Und sie liebt den Fall." (S.111)
      Sie hat keinen Halt, hat sich wohl auch für ihre Brüder verantwortlich gefühlt am Anfang, aber selbst so viel Angst gehabt. Jules erzählt sie, dass sie eigentlich nicht erwachsen werden wollte und es dann doch so plötzlich musste.
      Nach der Abtreibung und der gescheiterten Verlobung bricht sie zusammen. Und danach zeigt Marty, dass er sich doch verantwortlich für seine Geschwister fühlt, indem er sie nach Frankreich zum Haus der Großeltern mitnimmt. Da zeigt er so was wie Gefühle und gibt zu, dass auch er völlig verzweifelt war und sich eben in seine Welt geflüchtet hat. Gut, dass er damit so viel Geld verdienen konnte ;) Schade aber, dass er Jules nicht mehr Mut macht.
      Dass auch er leidet, wird dann aber an seinen Ticks deutlich. Schön ist aber, dass sich die Geschwister während des Urlaubs versöhnen und wieder zueinander finden.

      Sehr seltsam fand ich die Idee gemeinsam einen Drogentrip zu machen.... Zumindest decken sie Jules Erinnerung auf und mit diesem Kunstgriff gelingt es Wells zu zeigen, wie sehr Jules diese Zeit verdrängt hat und wie sehr der Verlust seiner Eltern und auch der von Alva sein Leben bestimmt.

      Zu Beginn des zweiten Teils ist mir dann bewusst geworden, dass der Ich-Erzähler uns seine Erinnerungen erzählt. Der Unfall, wenn er einer war, ist also der Auslöser für die Reise in die Vergangenheit, oder? Fraglich, warum er sich umbringen sollte?
      "Der Abgrund blickt mich an. Und ich blicke zurück." (S.147)
      Ein Frage, die sich hoffentlich noch klärt und wer ist seine Frau, Alva??
      Im Rückblick erfahren wir ja, dass er zu seinem Leben zurückfindet, allmählich und Alva wieder trifft, eine sehr intensive Szene, wie ich finde. Und sie ist verheiratet...
      Die Leerstellen, die du angesprochen hast, sind wirklich teilweise groß, man springt mit Jules von Station zu Station und manchmal frage ich mich auch, was ihn dazwischen bewegt. Wieso er sich für den Weg als Musikmanager entschieden hat...aber sie bieten auch Freiräume für uns als Leserinnen. Bin auf deinen Eindruck gespannt.

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    2. Ich habe den Abschnitt auch noch gestern spätnachts beendet. Ich bin wirklich begeistert, wie schnell und fesselnd sich die Geschichte um Jules und seine Geschwister lesen lässt. ;)

      Das stimmt: die drei entwickeln sich wirklich in völlig unterschiedliche Richtungen. Marty hat sein Leben am ehesten im Griff. Jules ist ein Träumer, der nicht so recht weiß, was er will. Und Liz, die Arme ... hat es wohl am schwersten: Drogen, Trennung von ihrem Verlobten, Abtreibung. Besonders in Erinnerung ist mir hier geblieben, dass Liz zu ihren Brüdern gesagt hat, dass sie sie nicht versteht und sie nicht so sind wie sie. Daraufhin dann Jules: dass sie ihnen beiden ja nicht mal die Chance gibt, so zu sein, wie sie ... Interessant fand ich dann, dass Liz mit den beiden LSD genommen und Elena Aufpasserin gespielt hat. ;) Die Aktion an sich fand ich jetzt nicht so gut, aber Liz hat auf diese Weise ihre beiden Brüder in ihre eigene Welt eingeladen und so und durch das Reden über Früher konnte in dem Urlaub wirklich wieder eine Annäherung stattfinden. - Das fand ich auch sehr schön!

      Ich meine, ich habe noch nie Drogen genommen, aber ist es bei LSD wirklich so, dass da dann wieder Erinnerungen hochkommen, die man schon lange verdrängt oder auch vergessen hat? Vielleicht google ich das mal, finde ich jetzt doch irgendwie interessant. ;P
      Aber ja, für Jules war dieser Drogentrip auf jeden Fall sehr hilfreich, um zu erkennen, dass der Tod seiner Eltern und das Verlassen von Alva nach wie vor ganz stark sein Leben bestimmt.

      Was wir jetzt auf alle Fälle wissen, ist, dass der Typ, der den Motorradunfall hatte, Jules ist, er zu der Zeit 41 ist, zwei Kinder hat und verheiratet ist. Seine Frau ... ja, wer wird das sein? Das hat Benedict Wells offensichtlich ganz bewusst noch nicht verraten. ;) Ich schätze oder hoffe, dass es Alva ist, alles andere wäre für Jules nicht wirklich erfüllend, kann ich mir vorstellen. Ob er sich wirklich umbringen wollte? Ich glaube nicht. Denn als das Treffen mit Alva nach Jahren stattgefunden hat und sie ihn gefragt hat, ob er wirklich noch Kinder haben will, hat Jules ja gesagt, dass er auf jeden Fall Kinder haben will, um es besser als seine Eltern zu machen: er will länger für seine Kinder da sein als seine Eltern es für ihn war.

      Also, ich hätte nicht gedacht, dass Alva verheiratet ist. Aber vielleicht ist sie das ja gar nicht und sie hat Jules nur angelogen? (Um sich selbst, vor was auch immer, zu schützen?) Denn erst als Jules die Narbe bei Alvas Ohr entdeckt hat und sie darauf angesprochen hat, hat sie sich total verschlossen und von Jules distanziert und dann auch gesagt, dass sie verheiratet ist. Alva ist wirklich ein Geheimnis von Frau. Ich bin schon sehr gespannt, was es mit der Narbe auf sich hat und ob oder wann sich die beiden wiedersehen werden ...

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    3. Noch zum dritten Abschnitt, bin froh, dass du das mit den Drogen angesprochen hast. Habe auch keine Ahnung, wie das bei LSD ist...die Szene fand ich auch mutig...
      will es aber nicht ausprobieren ;)

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  3. 3. Abschnitt: S. 177 - 262 (Der Flug der Zeit - inkl. Die Entstehung der Angst)

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    1. Ich habe schon den dritten Abschnitt beendet, ich konnte nicht anders. Ich bin völlig gefangen von der Geschichte! :)

      Dieser Abschnitt spielt ja fast vollständig im Schweizer Chalet, wo Alva und ihr 67.jähriger Mann Sascha wohnen. (Ist sie also doch verheiratet - ich dachte, sie hätte Jules nur belogen!!) Dass Alva in Russland dann tatsächlich noch ihren Lieblingsschriftsteller kennengelernt und bald geheiratet hat, habe ich nicht erwartet!! Ich fand es jedenfalls sehr schön zu lesen, dass Alexander Jules als Freund betrachtet und mit ihm gemeinsam schreibt. Bei ihnen in der Schweiz fängt Jules endlich wieder zu schreiben an und verfasst zwei großartige Novellen. Es hat so ausgesehen, als wäre Alexander manchmal eifersüchtig auf Jules' junges Alter und seine Energie beim Schreiben und dann gab es wieder Momente, in denen er Jules bewundert und respektiert hat. Ob diese Schwankungen auch schon mit seinem Alzheimer zusammengehangen haben?

      Als das Alzheimer dann immer weiter vorangeschritten ist, habe ich schon gedacht, dass Alexander sein Buch nicht mehr zu beenden schafft, bis ihn diese Krankheit vollends im Griff hat, man hat ja schon gesehen, dass er sich sogar notiert hat, wer Alva und Jules ist, was er tun wollte und dergleichen. Und dass er ein paar Mal im Keller stand und nicht mehr wusste, was er tun wollte, da habe ich mir dann schon gedacht, dass er seinen Plan, sich zu erschießen, nicht mehr hinbekommt.
      Jules hat ihm dann ja auf die Sprünge geholfen, dort unten im Keller und ich bin mir nach wie vor nicht sicher, ob Jules das wirklich aus Freundschaft getan hat, oder weil er Alva endlich unbedingt für sich haben wollte? Später sagt er dann ja auch so passend: dass es wohl eine elegante Form war, seinen Konkurrenten aus dem Weg zu schaffen. Ich weiß nicht, ob ich in Jules Haut dasselbe getan hätte. Vielleicht schon, vielleicht nicht, aber ich würde jedenfalls auch kein "Restleben" wie Alexanders Mutter führen und stattdessen lieber sterben wollen. In der Hinsicht kann ich Alexanders Entscheidung also auf jeden Fall nachvollziehen, und wenn ich an Jules' Stelle gewesen wäre und daran gedacht hätte, dann hätte ich Alexander wahrscheinlich auch (schweren Herzens) das Gewehr in die Hand gedrückt. Abgedrückt hat dann eh er selbst. Aber es hat sich lange dafür Zeit gelassen, stimmt's? :-/

      Dann wieder ein kleiner Sprung in die Zukunft und wir wissen nun endlich, dass Alva Jules Frau wird und die beiden Kinder von den beiden sind. Ein Happy End? - Ich glaube nicht, denn warum steht denn später im Raum, dass Jules' sich eigentlich das Leben nehmen wollte? Ich hoffe ja noch immer, dass das nur eine Vermutung von Marty und der Krankenschwester war und dass das nicht der Wahrheit entspricht. Was könnte Jules denn dazu bringen wollen, sich umzubringen? Er hat scheinbar zwei tolle Kinder und eine Frau, die er sein Leben lang geliebt hat ... Ergibt irgendwie keinen Sinn, oder? Aber vielleicht ist Jules ja auch krank und es weiß einfach noch niemand? (Werfe ich jetzt einfach mal in den Raum.^^) Und wieso kommt Alva denn eigentlich nicht sofort aus Russland zurück, wenn sie erfährt, dass ihr Mann einen sehr schweren Motorradunfall hatte? Warum lässt sie sich da irgendwelche Ausreden einfallen?
      Ich bin gespannt auf deinen Eindruck und freue mich schon aufs Weiterlesen! ;)

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    2. Mir fehlt noch das letzte Kapitel dieses Abschnittes, habe deinen letzten deshalb auch nicht gelesen. Dass Alva ihren Lieblingsschriftsteller geheiratet hat, hat mich auch verwundert, aber ich habe es auch bewundert, dass sie so einen alten Mann genommen hat.
      Die Krankheit ist wirklich schlimm, mein Großvater ist auch an Alzheimer erkrankt und schon vor vielen Jahren gestorben. Man verliert wirklich seine Identität, daher hat Jules Alexander im Endeffekt einen Freundschaftsdienst erwiesen. Vor allem, weil er wusste, dass er es so wollte. Trotzdem weiß ich auch nicht, ob ich das gekonnt hätte. Das ist ja fast - Hilfe zum Selbstmord, oder? Damit zu leben, das sehe ich jetzt, ob Jules damit klar kommt. Werde jetzt weiter lesen ;)
      Macht Spaß, deine Gedanken zu lesen!

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    3. Ein Mann, der über 30 Jahre älter ist als sie selbst - das ist schon eine Hausnummer! Aber Alexander konnte ihr anscheinend einfach das geben, was sie brauchte. Wenn ich einem Mann begegen würde, der so viel älter ist als ich, von dem ich mich aber rundum verstanden fühle und bei dem ich mich absolut wohl fühle, würde ich den wahrscheinlich auch heiraten. ;D Das körperliche Alter finde ich gar nicht so wichtig - eher das seelische.

      Das war schon wirklich mutig von Jules ... Ja, das nennt man wohl Beihilfe zum Selbstmord, aber wer könnte es im verdenken, wenn man die Krankheit und derzeitge aussichtslose Situation von Alexander betrachtet? Wer würde es besser finden, Alexander dazu zu zwingen, am Leben zu bleiben, wenn dies in absehbarer Zeit doch kein richtiges mehr sein wird? Da leiden doch bestimmt die Angehörigen genauso mit, wenn man sieht, wie derjenige geistig total zerfällt und sich schlussendlich nicht mal mehr an die eigene Ehefrau, die Kinder usw. erinnern kann?

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    4. Ja, letztlich hat Jules ihm ermöglicht seine Würde zu bewahren und auch Alva "gerettet". Aber du schreibst, er hat seine Handlung auch in Frage gestellt, ist sich wohl selbst nicht sicher. Es ist eine schreckliche Krankheit!

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  4. 4. Abschnitt: S. 263 - Ende (Das Unveränderliche - inkl. Ein anderes Leben)

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    1. Habe gestern Abend den Roman zu Ende lesen müssen und sag dir gleich, dass ich echt geweint habe...Das Leben ist leider kein Nullsummenspiel. Welche Tragödie, dass Jules nun mit seiner großen Liebe, diejenige, mit der er aus der Einsamkeit herausgefunden hat, nun an den Krebs verlieren muss. Die Szenen waren so sensibel geschrieben und als sich die Kinder von ihr verabschiedet haben, das war wirklich zu viel...
      Gott sei Dank entlässt der Autor den Leser nicht mit diesen Gefühlen, sondern damit, dass die Geschwister wirklich zueinander finden und Jules erkennt, dass es trotz allem sein Leben ist und nicht ein falsches.
      Passt zu deinem Zitat:
      "Ich mein, wenn man sein ganzes Leben in die falsche Richtung läuft, kann's dann trotzdem das Richtige sein?"

      Dass Liz ihren Weg findet und auch Marty sich als Familienmensch beweist.
      Sehr ergreifend fand ich die Szene mit dem Baumstamm, die symptomatisch für Jules Entwicklung steht - unbesorgtes Darüberlaufen, Angst und dann die Angst überwunden...
      Auch das Bild mit der Saat, die aufgeht, fand ich gut.
      Was für ein Roman, der so viele Gefühle weckt und trotz der Zeitsprünge und der teilweise distanzierten Erinnerungen Jules so viel Sympathie für die Figuren weckt.
      Eine klare Leseempfehlung! Bin auf deine Antwort gespannt.

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    2. Tut mir leid, Tina, ich bin gestern und heute kaum zum Lesen gekommen. Aber morgen kommt dann mein Kommentar zum letzten Abschnitt. :)

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    3. Kein Problem, freu mich, deine Meinung zu lesen.

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    4. Überwältigend. Einfach überwältigendes Gefühl war das jetzt am Ende. Ich liebe dieses Buch!! ♥ Das Leben ist kein Nullsummenspiel - ja! Was für eine Erkenntnis für Jules, der sich in dieser Geschichte gleich mehrmals mit der Endlichkeit des Lebens auseinandersetzen musste ...
      Es gibt schon wirklich schmerzvolle Wege, die das Leben wählt, um die Menschen lernen zu lassen, dass es nicht immer gerecht zugeht ...

      Jules Verlust von Alva ist wirklich eine Tragödie. Ich musste zwar nicht weinen, aber ich bin auch tief berührt worden von Jules' Gedanken an seine geliebte Frau. Mir hat das unglaublich gut gefallen, dass Jules so oft die Vergangenheit aufleben hat lassen, seine Erinnerungen, die für sein Leben wirklich wertvoll, bedeutend und bewegend waren.

      Die Entwicklung von Jules hat der Autor so gut dargestellt, finde ich. Seine Erkenntnisse im Laufe seines Leben mitzuverfolgen und das, was er alles gelernt hat in der Zeit ohne und dann mit Alva, das war sehr schön. Ein Roman mit Tiefgang, bei dem man währenddessen immer wieder innehalten und nachdenken kann.

      Weißt du, was mir echt gut gefallen hat? Ganz am Ende, als Jules inmitten seiner Familie gesessen hat und selbst ganz still war und nur beobachtet hat, wie geschäftig alle sind, was sie reden usw. - also auf diese Art und Weise die ganze Situation wie als Nichtbeteiligter wahrzunehmen und nur Zeuge von dem Leben der anderen zu sein ... - Einfach toll! Das war ein großartiges Gefühl für mich beim Lesen!

      Ebenso zum Nachdenken hat mich Martys Vergleich gebracht mit der Titanic: er hat zwar nur davon gesprochen, dass man, wenn es auf den Untergang (Alvas nahender Tod) zugeht, entweder traurig und verzweifelt kreischend untergehen kann oder aber lachend mit Musik und Tanz, also mit Würde. Und da ist mir dann bewusst geworden, dass man genau das auch auf das gesamte Leben ummünzen kann. Denn eigentlich ist das gesamte Leben ein einziges Sterben. Von Geburt an stirbt man. Bis eines Tages der Tod vor der Tür steht - für jeden von uns. Und wir haben es selbst in der Hand, ob wir unsere Leben in Würde, mit Freude, Spaß, Genuss und Liebe leben, oder aber in Traurigkeit, Verzweiflung, Neid und Hass verbringen wollen.

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    5. Liebe Janine,
      du beschreibst den letzten Teil mit sehr schönen Worten, die mir aus dem Herzen sprechen. Den Vergleich mit der Titanic fand ich auch "passend", auch wenn es natürlich ein tragisches Ereignis ist, einen geliebten Menschen zu verlieren, dessen Tod unmittelbar bevorsteht. Auch Alva hat diese Situation in Würde gemeistert.
      Tief berührt hat mich auch Jules Herumreißen des Motorrades, als er an seine Kinder gedacht hat. Für sie lohnt es sich weiterzuleben und neue Samenkörner einzupflanzen.
      Ein wirklich wunderbarer Roman, der sicherlich zu den Highlights dieses Jahres gehören wird.

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    6. Danke, Tina! Genau: auf Jules' Selbstmordversuch habe ich vergessen einzugehen ... - Hätte das also doch einer sein sollen. Zum Glück hat er im entscheidenden Moment noch einen Lenkerreißer gemacht und seinen Kindern nicht auch noch den Vater genommen, den sie so dringend nach Mamas Tod brauchen und sie somit nicht demselben Schicksal aussetzt wie Jules, Marty und Liz 30 Jahre davor.

      Wahrlich ein fantastisches Buch. Von mir bekommt es den Lieblingsbuchstatus (meine Rezension kommt heute noch) und ist defintiv auch eines meiner Highlights in 2016! ♥

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  5. Allgemeines Geplauder / Off-Topic:

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    1. Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen :) Wenn ich nicht lernen müsste, wäre ich vielleicht sogar noch eingestiegen, weil ich doch neugierig bin.

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    2. Schade, Julia! Aber manchmal haben andere Dinge einfach Priorität ..
      Danke dir!

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  6. Ein paar schöne Zitate habe ich schon während des Lesens gesammelt:
    "Auf keinem dieser Bilder war Alva zu sehen, und ohne sie gab es nichts mehr, das mich vor der Einsamkeit bewahrte." (S.121)

    Während Jules LSD-Trip:
    Ich stoße ins Innere vor und sehe ein Bild klar vor mir: wie unser Leben beim Tod unserer Eltern an einer Weiche ankommt, falsch abbiegt und wir seitdem ein anderes, falsches Leben führen. Ein nicht korrigierbarer Fehler im System." (S.133)

    "Eine schwierige Kindheit ist wie ein unsichtbarer Feind, dachte ich. Man weiß nie, wann er zuschlagen wird." (S.136)

    Martys Einstellung an Jules gewandt:
    "Du bist nicht schuld an deiner Kindheit und am Tod unserer Eltern. Aber du bist schuld daran, was diese Dinge mit dir machen. Du allein trägst die Verantwortung für dich und dein Leben. Und wenn du nur tust, was du immer getan hast, wirst du auch nur bekommen, was du immer bekommen hast." (S.185)

    Mein Lieblingszitat von Alva:
    " Mit einem verschämten Blick: "

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  7. Irgendwie habe ich das letzte nicht vollständig aufgeschrieben ;)

    "Ich hab eigentlich immer nur gelesen, um zu fliehen, um mich von ein paar Sätzen oder einer Geschichte trösten zu lassen. IFrüher wollte ich unbedingt eine Romanfigur werden. Unsterblich sein und für immer in einem Buch leben, während mich jeder von außen lesen und beobachten kann." (S.204)

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  8. Das sind sehr schöne Zitate, die du dir herausgeschrieben hast, die von S. 136 und 185 habe ich auch in meiner Sammlung und hinzufügen möchte ich noch diese hier:

    ~ Was sorgt dafür, dass ein Leben wird, wie es wird? ~ (S. 11)

    ~ Denn es schien Familien zu geben, die vom Schicksal verschont blieben, und andere, die das Unglück auf sich zogen, und in dieser Nacht fragte ich mich, ob meine Familie auch so eine war. ~ (S. 27/28)

    ~ Dass ich auf einem Planeten war, der mit unglaublicher Geschwindigkeit durchs All schoss, kam mir ebenso erschreckend vor wie der neue, verstörende Gedanke, dass es unvermeidlich war zu sterben. ~ (S. 55)

    ~ »Manchmal glaube ich, es gibt Menschen, die wissen gar nicht, dass sie sterben müssen.« ~ (S. 99)

    ~ Zu Hause erwartete mich Stille, ein mir seit Jahren vertrautes Geräusch. Doch wie sehr war mir diese Einsiedlerexistenz inzwischen zuwider, diese Unfähigkeit, am Leben teilzunehmen. Immer nur geträumt, nie wirklich wach gewesen. Sieh dich, dachte ich, was sehnst du dich in Gesellschaft so oft danach, allein zu sein, wenn du das Alleinsein kaum noch aushältst? ~ (S. 162/163)

    ~ »Ich mein, wenn man sein ganzes Leben in die falsche Richtung läuft, kann's dann trotzdem das Richtige sein?« ~ (S. 190)

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  9. Hi, ich habe mal eine Frage.
    Zu Beginn des zweiten Teils, als Jules im Krankenhaus ist und die Kinder ihn besuchen, schreibt er, dass er seine Frau anruft und mit ihr spricht. Eigentlich ist doch Alva da schon nicht mehr am leben. Meint ihr da flüchtet er sich in eine andere Welt?

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    1. Mit deiner Frage hast du einen meiner Meinung nach ganz eindeutigen Fehler des Buches angesprochen. Das Skript hatte ursprünglich mehr als 800 Seiten und wurde um über die Hälfte runtergekürzt. Nur so lässt sich dieser Fehler erklären, der bitter ist. Denn beim Lesen hatte ich genau diese Passage im Hinterkopf und konnte bis zuletzt wenigstens in diesem Punkt auf einen positiven Ausgang hoffen. Dass es dann so dramatisch endete, ist unstimmig und ärgerlich zugleich. Es wundert mich, dass das nicjt viel öfter thematisiert wird...

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