Donnerstag, 20. April 2017

[Leserunde # 39] Die einzige Wahrheit | Jodi Picoult


Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit verfliegt, wenn man stetig beschäftigt ist. Unsere letzte Picoult-Leserunde zu Schuldig ist nämlich bereits 6 Monate her ... mir kommt es überhaupt nicht so vor, als wäre schon ein halbes Jahr vergangen. 

Jedensfalls startet ab heute eine weitere Runde (bei der ich mich hoffentlich ausreichend beteiligen kann) und ich habe wieder die Ehre, dafür den Gastblog zur Verfügung stellen zu dürfen.

In diesem Roman geht es um ein prekäres Geheimnis, das wohl mit einem Neugeborenen zu tun haben dürfte. Ebenso spielen die großen Themen Liebe, Tod, Treue und Verrat eine tragende Rolle - und das alles inmitten einer kleinen Amisch-Gemeinde im US-Bundesstaat Pennsylvania. 
Mehr dazu könnt ihr in der Buchbeschreibung weiter unten unterhalb der Buchinformationen nachlesen. Die kleine Bekanntgabe des Inhalts verspricht in meinen Augen auf alle Fälle schon mal spannenden Lesestoff ...


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Informationen zum Buch:

-) Seiten: 461
-) Verlag: Piper
-) Ersterscheinung: 2001
-) ISBN: 9783492245241
-) Format: Taschenbuch
-) Preis: [A] 11,40 €   [D] 11,00 €
-) Originaltitel: Plain Truth
-) Genre: Roman

Zum Buch? - Verlagshomepage





Darum geht's:

Eingebettet in die wogenden Weizenfelder von Lancaster County, scheint die Idylle der kleinen Amisch-Gemeinde vollkommen. Doch ein erschütternder Fund bereitet dem Frieden ein jähes Ende: In der Scheune der rechtschaffenen Fishers wird die Leiche eines Neugeborenen entdeckt. Und alles deutet darauf hin, dass die junge, noch unverheiratete Katie die Mutter des toten Kindes ist. Als Katie unter Mordverdacht gestellt wird, kommt Ellie, eine entfernte Verwandte und Staranwältin aus Philadelphia, um die Verteidigung zu übernehmen. Auch Ellie steht an einem Wendepunkt in ihrem Leben: Sie ist froh, Abstand von ihrem Partner und ihrer Karriere gewinnen zu können und wirklich gebraucht zu werden. Aber ihre Aufgabe ist alles andere als leicht, denn Ellie muss sich an das gottgefällige Leben ohne Strom und Telefon erst gewöhnen - und Katie gibt die Wahrheit nur zögerlich preis ...


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Leserunden-Teilnehmer:

-) Andrea (LeseBlick)
-) Janine (LeseLiebe)
-) Julia (Julias Sammelsurium)
-) Steffi (Steffis Bücherbloggeria)
-) und ich

(Wenn spontan noch jemand miteinsteigen will, darf/kann/soll das gerne tun. Wir freuen uns über jeden Mitleser!) ;)

Stattfinden wird die kleine Leserunde hier bei mir unten in den Kommentaren, und es gilt wie immer: Wer vorhat, das Buch zukünftig evtl. selbst noch zu lesen, der sollte in unseren Kommentaren zu den Leseabschnitten nicht (zu viel) schmökern, denn dort wird selbstverständlich der eine oder andere SPOILER zu finden sein!!


Einteilung der Leseabschnitte:

1. Abschnitt: Anfang - S. 124  (Kapitel 1 - 6)
2. Abschnitt: S. 125 - 244  (Kapitel 7 - 9)
3. Abschnitt: S. 245 - 352  (Kapitel 10 - 14)
4. Abschnitt: S. 353 - Ende  (Kapitel 15 - 20)


Alles Liebe,
    Janine

60 Kommentare:

  1. 1. Abschnitt: Anfang - S. 124 (Kapitel 1 - 6)

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    1. Guten Morgen ihr Lieben, da bin ich ja tatsächlich die erste hier.
      Hab gerade den ersten Abschnitt beendet (noch vor dem Frühstück) und bin gut ins Buch gestartet. Eine, wie ich finde, sehr interessante Thematik. So grob war mir bewusst, wie Amishe leben und arbeiten, aber so "nah" war ich da noch nie dabei.
      Die Frage, die sicher bis zum Ende bleibt, ist, hat Katie das Kind bekommen oder nicht? Obwohl wirklich alles darauf hindeutet, bin ich gespannt, wie Ellie weiter mit dem Fall umgeht und was sie vor Gericht daraus machen wird. Eigentlich liegt ja alles bewiesen auf der Hand. Ich frage mich auch, ob Katie hier durch ihre Zugehörigkeit zu den Amishen einen anderen Stellenwert hat als es bei einem "normalen" Mädchen der Fall gewesen wäre.
      Was mich an Katie zweifeln lässt, ist ihr letzter Satz zu Ellie, als es darum ging, für ihre Sünde einzustehen und der Gemeinde zu sagen, sie hätte kein Kind bekommen.
      Bei Picoults Büchern mag ich vor allem die Gerichtsverhandlungen und ich freue mich schon auf Ellies Versuch, Katie hier heraus zu boxen.
      Hab mir auf jeden Fall den Namen Adam schon mal notiert. Ich denke, er wird sicher noch eine Rolle spielen, wenn es darum geht, wer evtl. der Vater des Kindes ist. Was meint ihr zu meiner Theorie?

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    2. Ach ich liebe diese Bücher einfach, wo gesellschaftskritische/moralisch Themen mit dem Rechtssystem in Verbindung gebracht werden. Als halbe Juristin für mich einfach eine wahre Wonne.

      Bislang kenne ich das Leben der Amischen nur von den Castillo Büchern und bin hier nun wirklich positiv überrascht, den man spürt auf eine andere Art und Weise diese Kluft zwischen den Amischen und den Englischen. Zudem gefällt es mir auch sehr, dass man auch viele Kleinigkeiten über die Lebensweisen hier mitbekommt, so beispielsweise der "Kirchengang", der in einem Haus eines Gemeindemitgliedes abgehalten wird.

      Was die Tat anbelangt, so bin ich mir im Grunde relativ sicher, dass Katie das Kind bekommen hat, aber ich habe zu dem "Warum" hier die verschiedensten Theorien aufgestellt.

      Zum einen könnte ich mir vorstellen, dass sie das Kind für ihre Mutter bekommen hat, weil diese meine ich keines mehr bekommen kann und vielleicht will sie so den Verlust von Hannah wieder gut machen.
      Dann finde ich es durchaus seltsam, wie Katie auf den Pfarrer und insbesondere den Dekan reagiert. Hat der Dekan sie evtl. vergewaltigt?

      Die Adam Theorie von dir teile ich auch, Janine. Ich glaube dieser stellt für Katie in der Welt der Modernen ihren Anker dar. Sie fühlt sich bei ihm verstanden und vielleicht war dieses Treffen der Anfang einer heimlichen Liebe, die aus Sicht der amischen nicht sein darf. Weil ich glaube insgeheim gehen alle davon aus, dass Samuel der Vater ist und Katie und Samuel auch als zukünftiges Paar sehen.

      Ich denke, dass bei Katie aufgrund der Erziehung, der abgeschiedenen Lebensweise und ggf. auch Nichtaufklärung schon von einer verminderten Schuldfähigkeit auszugehen sein kann. Erschwert wird dies bei ihr aber noch durch den Verlust ihrer Schwester, wo sie sich selber die Schuld für gibt. Ich denke die Summe aus Allem bewegt Ellie auch dazu, dass sie die Erstellung eines psychologischen Gutachtens beauftragen will.

      Wie man sieht habe ich schon die ein oder andere Vermutung, wo das ganze evtl. hinauslaufen könnte, aber ich finde die Bücher von Picoult regen auch einfach zum Spekulieren an.

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    3. Hallo ihr Lieben, ich geselle mich mal in die Runde und finde eure Vermutungen sehr interessant. Ganz so weit gingen meine bisher noch nicht.
      Meine bestanden aus den Punkten Samuel oder Adam oder doch eine Vergewaltigung inklusive dem Thema Verdrängung?

      Die Rückblenden zu ihrem Bruder und auch Adam gefallen mir sehr. Adam wird denk ich auch eine zentrale Rolle spielen, da er durch seinen Doktor das Thema Geister aufgreift. Mit dem "Hannah sehen" kann ich bisher noch nicht ganz mitgehen.

      Das Leben der Amish. Ich mag es wirklich sehr. Es ist ein anderes Leben, aber beim Leben empfinde ich es immer als sehr ruhig. Völlig anders als unseres. Wer von euch könnte sich eine Woche in so einem Volk vorstellen? ;)
      Da ich momentan "zufällig" auch noch ein Hörbuch über Amish höre, gehe ich voll und ganz auf in dem Thema. Eine Gemeinsamkeit habe ich schon gefunden. Der Nachname Lapp kommt in beiden Büchern vor :D

      Spannend finde ich auch, dass Ellie Kate vertreten kann, obwohl sie offen erklärt, dass sie ihre Cousine ist. Wer ist für euch in diesem Buch der weibliche Prota? Ellie oder Kate? Mich verwirren noch ein wenig, dass es nur Ellie-Überschriften bei den Kapiteln gibt.

      Ellie mag ich bisher sehr, genauso wie Leda. Aaron ist mir noch sehr fern. Er lebt dieses Leben voll und ganz. Sogar der Bischoff (der über dem Diakon steht oder drunter?) sieht ein, dass man Ellies Bedingungen verbessern muss.

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    4. Das mit der ganzen Geistergeschichte fand ich auch sehr befremdlich. Ich mag so was ja überhaupt gar nicht. Weswegen ich diese Passagen gerne "überlesen" habe :)

      Ich glaube wenn man nach den Kapitel des Buches geht und auch nach den kursiven Textpassagen, so will uns das Buch suggerieren, dass unsere Prota hier Katie ist. Für mich hat dieses Buch aber auch in der Tat 2 Protas, nämlich Katie und Ellie.

      Aaron ist in der Tat auch für mich nicht greifbar. Ich frage mich die ganze Zeit, was ihn dazu angetrieben hat, das Leben der Amischen derart extrem auszuleben, sodass er die Regeln für sich strenger auslegt.

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    5. Für mich sind es hier auch zwei Protagonistinnen, Ellie und Kate. Die Überschriften sind mir zwar auch aufgefallen, aber durch die Länge der Kapitel vergesse ich immer wieder, wo ich mich gerade eigentlich befinde, was den Lesefluss allerdings nicht stört.

      Eine Woche in solch einer Familie könnte ich mir schon vorstellen, für immer wäre es jedoch nichts für mich. Was mir besonders gefällt ist die nicht vorhandene Hektik des Alltags. Der Tagesablauf richtet sich ganz nach der Natur.

      @Steffi: In jeder Glaubensgemeinschaft gibt es jene, die sich unumstößlich an alle aufgestellten Regeln halten und wiederum andere, die sich und ihr Leben daran nur anlehnen oder auch mal Ausnahmen gelten lassen. Aaron ist vielleicht so aufgewachsen und kennt es nicht anders. Jeder Verstoß käme ihm wie eine Sünde vor und das möchte er nicht aufs Spiel setzen.

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    6. Entschuldigt, dass ich so spät dran bin. Mir kam immer etwas dazwischen, wenn ich gerade zum Buch greifen wollte.

      Ich bin richtig gut ins Buch eingestiegen, was mich positiv überrascht. Ich fand zwar einige Dinge seltsam oder irritierend und mag auch (noch) nicht alle Charaktere, aber ich hatte weniger Startschwierigkeiten als sonst.

      Zuerst haben mich vor allem zwei Dinge überrascht. Erstens ruft die Familie erstaunlich schnell die Polizei. Ich weiß nicht, ob es vielleicht daran liegt, dass jemand außerhalb der Familie die Leiche entdeckt hat und man es daher nur schwer vertuschen kann, aber ich hätte doch vermutet, dass man zumindest zögert die Englischen in diese Sache zu verwickeln. Zweitens überrascht mich ein wenig, dass sofort das Baby geboren und gefunden wird und gleich klar ist, dass es sich um Katies Baby handeln muss. Ich hätte gedacht, dass diese ganze Entwicklung Zeit braucht.

      Als Katie ins Krankenhaus gebracht wurde, hatte ich echt Mitleid mit ihr. Sie wurde ja schon recht rabiat behandelt, aber andererseits war das natürlich auch dringend notwendig. Katie ist mir vor allem dann sympathisch, wenn sie auf Ellie zugeht. Zum Beispiel nach dem Gottesdienst, als sie Ellie bittet Freundinnen zu sein.

      Ellie mag ich bisher noch nicht so gern. Ich finde sie geht oft sehr respektlos mit den Fishers um. Natürlich prallen da zwei völlig unterschiedliche Kulturen aufeinander und das ist sicher für niemanden leicht. Aber Ellie redet meiner Meinung nach nicht angemessen mit Katie und den Fishers. Zum Beispiel die Szene bei Tisch, als sie bestimmt, dass bei Tisch nur noch Englisch gesprochen wird. Oder am Teich, als Katie mit Hannah spricht und Ellie ganz gehässig sagt: „Komisch, ich kann sie gar nicht sehen.“ (S. 80)

      Was den Vater des Babys angeht… Ich denke nicht, dass es Samuel ist. Ich habe kurz über eine Vergewaltigung nachgedacht, aber tatsächlich könnte auch Adam der Vater sein.

      @Andrea: Ich würde mal vermuten, dass auch bei den Amischen der Bischof über dem Diakon steht.

      @Steffi: Geister kann ich auch gar nicht ab. Ich hoffe, es bleibt dabei, dass Katie sie einfach nur sieht und es ihre Unzurechnungsfähigkeit unterstützt. Weiter brauchen die Geister nicht thematisiert werden :D

      @Janine: Dein letzter Absatz wäre auch meine Antwort an Steffi gewesen :) Man kann natürlich (noch) nicht wissen ob Aaron einen Grund hat, aber ich würde es nicht schlimm finden, wenn nicht. Denn wie du sagst, gibt es in jeder Religion solche die sämtliche Gebote befolgen und andere, die das nicht tun und trotzdem einen starken Glauben haben.

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    7. Phuu, ich hab den 1. Teil auch endlich geschafft. Das ist mir schon fast peinlich ... 9 Tage! :-/

      Für mich war es auch das erste Buch, das ich über Amische lese. Ich hatte ein grobes Bild von diesen Menschen, habe mir dieses einfache Leben recht angenehm vorgestellt, aber mir war nicht klar, dass es da wirklich sooo strikte Regeln gibt. Ich dachte eigentlich, dass die das freiwillig machen und sehr glücklich sind. Freiwilligkeit benötigt meiner Meinung nach nämlich keine Vorgaben. Dass die aber eine so klare Trennung der Geschlechterrollen haben und so extrem religiös sind, dass sie schon beinahe wie Heilige erscheinen und dass es auch bei denen Rangordnungen und Stress und Spannungen gibt - teilweise sogar noch mehr als bei den "Englischen" - das wirkt schon irgendwo abschreckend. Ihr Leben kommt mir so vor, als wäre es zu großen Teilen im frühen 20. Jahrhundert steckengeblieben. So "extrem" wie diese Leute leben, kann ich mir also nicht auf Dauer vorstellen, Andrea, aber für eine gewisse Zeit mal irgendwo ohne Strom und Auto und Handy und all den anderen "Annehmlichkeiten" der "normalen" Leute zu leben, das schon. Ich finde die Ruhe auch schön, wenn man nirgends ein Auto fahren hört. Ist bestimmt ein Erlebnis! ;)

      Dass Katie dieses Baby zur Welt gebracht hat, ist auf jeden Fall klar. Die Frage ist jetzt nur: Warum sagt sie, dass sie kein Baby bekommen hat, wenn die Zeichen doch eindeutig sind und es sogar bewiesen ist, dass sie schwanger war? Das kann jetzt mehrere Gründe haben: Sie ist tatsächlich "verrückt", also kurzzeitig in ihrer ganz eigenen Realität gewesen, als sie das Baby im Stall geboren hat (so wie Ellie schon kurz vermutet hat) oder sie lügt einfach. Wenn sie lügt, was ich schon eher glaube, dann tut sie das vielleicht, weil sie das nicht wahrhaben will und aus Angst vor einer Verbannung. Obwohl, wenn ich jetzt so dran denke, wie sie ihre tote Schwester Hannah Schlittschuhlaufen am sommerlichen See sieht, dann hat sie möglicherweise auch eine blühende Fantasie und kann sich zeitweise großartig aus der Realität katapultieren - wenn das der Fall ist, dann ist es ihr vermutlich wirklich unbegreiflich, wie alle annehmen können, sie hätte ein Kind zur Welt gebracht ...
      Kurz habe ich auch daran gedacht, dass Katie vielleicht von Aaron, ihrem Vater, vergewaltigt worden sein könnte, weil sie das Kind partout abstreitet ... Dass das Kind nicht von ihrem versprochenen Samuel ist, das glaube ich mittlerweile nämlich nicht mehr. Denn die Beziehung der beiden erscheint mir viel zu distanziert. Eigentlich kommt das bisher nicht mal annähernd so rüber, als würden die beiden so viel Zeit miteinander verbringen bzw. irgendwie verliebt ineinander sein. Ich vermute stark, dass das Kind von dem Freund ihres Bruders Jacob war, von Adam.

      @ Steffi: Dass Katie das Kind vielleicht für ihr Mutter als Hannah-Ersatz bekommen hat, darauf wäre ich jetzt nicht gekommen. Denn wenn, wieso hat sie den Jungen denn dann erstickt? Ich fand das am Anfang sowieso etwas eigenartig: Zuerst bekommt sie das Baby irgendwo im Heu, hofft und betet, dass es verschwindet, dann schläft sie ein (?) oder kann sie sich an die nächsten Minuten nicht erinnern (?), wacht auf und merkt, dass das Kind weg ist? Kann sie sich nicht daran erinnern, was sie mit dem Baby gemacht hat?

      Was ich auch komisch finde, ist, dass absolut niemand etwas von dieser Schwangerschaft gemerkt haben will. Samuel nicht, ihre Familie nicht, keiner von der Gemeinde. Selbst wenn das Kind ein wenig zu früh zur Welt gekommen ist ... Katie muss doch einen Bauch bekommen haben, ihre Brüste müssen größer geworden sein. Dass das in den Monaten absolut niemandem aufgefallen sein will, klingt unglaubhaft. - Kaschierende Schürze hin oder her. Einen 8-Monatsbauch kann man irgendwie nur mehr schwer verbergen, oder was meint ihr? Martina unter uns ist ja schon Mutter, bitte korrigiere mich, wenn ich falsch liege und man das wohl irgendwie dauerhaft verstecken kann ...

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    8. Dass Katie vom Bischof vergewaltigt wurde, kann natürlich auch sein. Steffi, du meintest mit dem sehr eingeschüchterten Reagieren von Katie, weil sie zu ihm gesagt hat, als er mit ihr sprechen wollte, dass Ellie dabei sein soll? - Das war schon irgendwie eigenartig, die Situation, das stimmt. Ich glaube aber nicht wirklich an diese These, der Bischof ist in der Gemeinde ja eine große Respektsperson und da sind junge Mädchen wie Katie vielleicht einfach zurückhaltender - vor allem jetzt, nach diesen sie sehr belastenden Ereignissen.

      Ich glaube nicht, dass Katie Ellies Cousine ist. Ellie hat ja irgendwann kurz gesagt, als sie mit ihrem Freund telefoniert hat, dass sie über 4 Ecken mit den Amischen verwandt ist. Vielleicht ist sie also ihre Groß(groß)cousine?

      Aaron mag ich nicht so gerne. Er stellt ja sogar seinen Glauben über seine eigenen Kinder, siehe Jacob. Menschen, die ihren Glauben so fanatisch ohne Verluste ausleben, waren mir noch nie ganz geheuer. Und alle ziehen mit ihm mit, machen es ihm nach. Seine Frau, Katie. - Ich kann mir gut vorstellen, dass die beiden auch Angst vor ihm haben. Wenn der wütend wird, wenn jemand sich nicht an die Regeln hält ... wer weiß schon, was da passiert?

      Mir ist bisher niemand so wirklich sympathisch, außer vielleicht noch Leda und Jacob. Katie durschaue ich noch nicht - sie kommt mir auch zu kindlich rüber, dafür, dass sie 18 sein soll. Ellie mag frustriert sein, weil sie irgendwie mit ihrem Leben unzufrieden ist, aber das ist noch kein Grund, die Fishers teilweise so respektlos anzusprechen. Andererseits muss man auch dazu sagen (zur Szene am Tisch, die Julia angesprochen hat), dass ich es von den Fishers ebenso respektlos finde, sich nur auf Deitsch zu unterhalten, obwohl sie auch Englisch können, und Ellie an dem Gesagten somit nicht teilhaben lassen. "Wie man in den Wald hineinruft ..."

      Dass Katie Geister/ihre Schwester sieht, da weiß ich auch noch nicht, was ich davon halten soll. Aber ich fand das, was Adam ihr da über die Thematik erzählt hat, interessant: also dass Leben/ein Körper Energie ist und die eben nicht verloren gehen kann, sondern nur in einer anderen Form weiterbestehen bzw. abgegeben werden kann. Irgendwo muss diese Energie ja abbleiben, wenn der Körper stirbt. Ich wusste nicht, dass man diese Thematik auch studieren kann.

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    9. Ich hab ja auch über eine Vergewaltigung nachgedacht, aber dabei nie Aaron als Täter gesehen. Dazu ist er viel zu sehr in seiner Religion behaftet, als das er so etwas tun würde.

      Was den Aspekt angeht, dass es niemand gemerkt hat: Ich war auch erst skeptisch, Janine. Aber dann habe ich eine Freundin von mir gedacht und die hat auch erst sehr spät einen Bauch bekommen. Da konnte man dann zwar deutlich sehen, dass sie schwanger ist, aber wenn ich da die acht Wochen abziehe, die Katies Baby zu früh kam... Es soll ja auch Menschen geben, die tatsächlich bis zum achten Monat oder so nicht merken, dass sie schwanger sind. Also ohne das sie psychisch krank sind. Insofern ist das für unsereins vermutlich schwer vorstellbar, aber nicht unmöglich.

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    10. Jetzt, nachdem mir vom 2. Abschnitt nicht mehr so viel fehlt, bin ich mir auch sicher, dass ihr Vater sie nicht angefasst haben kann. Er liebt Katie viel zu sehr und ja, er ist viel zu sehr in seine Religion verstrickt, als dass er so etwas tun würde, du hast recht.

      Von solchen Frauen habe ich auch schon gehört, also dass sie ziemlich lange nichts von ihrer Schwangerschaft mitbekommen, auch schon von jemandem, die es bis zur Geburt nicht gemerkt haben soll. Für mich einfach unverständlich. Das kann ja nur funktionieren, wenn man die Zeichen seines eigenen Körpers komplett ignoriert oder einfach taub und gefühllos dafür ist? Dass solche Menschen, die sich nicht spüren können (oder wollen?) nichts mit ihrer Psyche haben, ist für mich irgendwie auch schwer vorstellbar ...

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  2. 2. Abschnitt: S. 125 - 244 (Kapitel 7 - 9)

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    1. Der zweite Abschnitt bringt schon ein bisschen Licht ins Dunkle. Was ich bisher nicht verstehe ist, warum Katie vorgibt, sich nicht an die Zeugung erinnern zu können. Nur um Adam zu schützen, der irgendwo in Schottland sitzt? Das erschließt sich mir nicht so wirklich. Dass das Kind nicht "unbefleckt" empfangen wurde, muss ja wohl auch allen anderen (Familie, Gemeinde) klar sein. Und Samuel kann man ja durch einen Vaterschaftstest nachweislich ausschließen.

      Ich finde es sehr interessant, wie Katie Ellie immer mehr ans Herz wächst und schließlich eher Freundin als Mandantin ist. Eine so nahe Beziehung finde ich persönlich schwierig, da Ellie wohl immer noch hofft, dass Katie nicht so skrupelos war und ihren eigenen Sohn getötet hat. Ich glaube es auch nicht, habe da eher Sarah im Verdacht.

      Ellies Charakter ist von der Autorin auch perfekt gewählt worden. Eine Frau, die einen unerfüllten Kinderwunsch hegt und ihre biologische Uhr sehr laut ticken hört mit solch einem Fall in Verbindung zu bringen. Das kann ja nur zu emotionalen Zwickmühlen führen...

      Ein paar Längen gab es für mich hier dennoch. Ich hoffe, es geht jetzt endlich mal weiter in Richtung Verhandlung. Allerdings haben wir ja auch noch die Hälfte des Buches vor uns. Es bleibt also spannend.

      Wie gefällt euch die wiedergefundene Liebe zwischen Ellie und Coop? Ich bin noch nicht sicher, ob ich es befürworten soll oder ob es besser gewesen wäre, diese Beziehungskiste komplett wegzulassen.

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    2. Ein wirklich spannender Abschnitt.

      Ich frage mich die ganze Zeit, ob Katie wirklich nicht weiß, was mit dem Kind passiert ist. Gegen sie spricht einfach, dass sie zuerst nichts wusste und nun plötzlich doch einiges zugegeben hat. Für sie spricht allerdings die Tatsache, wie sie sich darüber Gedanken macht, wer als Täter in Frage kommt. Hier würde ich ja neben ihrem Vater (er ist so sehr davon überzeugt, dass seine Tochter nicht ins Gefängnis geht) auch Sarah (um ihre Tochter vor einem Ausschluss aus der Gemeinde zu schützen) verdächtigen.

      Auch wenn einiges noch im Unklaren bleibt, kann man wohl davon ausgehen, dass Adam der Vater ist.Ich frag mich, ob er im weiteren Verlauf noch eine Rolle spielen wird. Was meint ihr?

      Die Entwicklung von Ellie und auch die Beziehung zwischen ihr und Katie finde ich sehr interessant. Durch ihren eigentlichen Rückzug versucht sie sich meiner Meinung nach wieder zu ebnen. Ich habe ja sehr lang in einer Anwaltskanzlei gearbeitet und ich weiß, wie schwer es für einen Anwalt manchmal ist, die Vertretung in moralisch fragwürdigen und brisanten Fällen zu übernehmen. Es gab Fälle, die mein damaliger Chef aus moralischen Gründen abgelehnt hat, aber das kann man auch nicht immer machen, weil es schließlich auch ein Job ist mit dem man seinen Lebensunterhalt verdient. Man muss sich hier halt immer die Frage stellen, ob man sich mit der Annahme des Mandats selber treu bleibt. Problem ist halt manchmal nur, dass manche düsteren Geschichten auch erst im Laufe des Falls ans Tageslicht kommen. Was dann? Mandat niederlegen?
      Ich finde dies wird in diesem Buch ansatzweise sehr gut dargestellt, denn es regt einfach zum Nachdenken an. Ellie hat viele Fälle gewonnen, in denen sie einen Freispruch erwirkt hat, obwohl ihre Mandanten eigentlich hätten schuldig gesprochen werden müssen. Natürlich ist es als Jurist ein tolles Gefühl, wenn man einen derartigen Fall gewinnt, doch wie viel verliert man bei solchen Fällen von sich selber? Von daher finde ich ihre Entscheidung wirklich klasse Abstand von Großkanzleien zu nehmen und den Lebensstil zu überdenken.
      Den Fall von Katie hätte Ellie sicherlich nicht angenommen, wenn es kein Gefallen für Leda gewesen wäre. Wie ich das Verhältnis von Katie und Ellie bewerten soll, kann ich noch gar nicht in Worte fassen. Ich finde es wird nur von Tag zu Tag für Ellie schwerer, Katie als ihre Mandantin zu behandeln. Sie driftet immer mehr in eine Mutterrolle ab und ich bin gespannt, ob diese emotionale Schutzfunktion noch Auswirkungen auf den Prozess haben wird.

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    3. @Janine: Da haben wir wohl gleichzeitig getippt :)

      Es ist für mich auch schwer begreifbar, dass sie sich an nichts mehr erinnern kann. Hier wird ja nun mehrfach dieser dissoziative Zustand angebracht. Es wird ja immer erörtert, dass sie sich durch diesen Zustand schützen will. Aber was ist, wenn sie damit ihre Mutter/Vater insgeheim deckt?

      Was die Liebesgeschichte zwischen Coop und Ellie anbelangt bin ich eigentlich eher neutral eingestellt. Es macht in gewisser Weise das Bild dann wieder rund. Nach dem Motto "alles wird gut".

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    4. Was mir gerade noch einfällt... Die Kapitel haben es schon in sich vor der Seitenanzahl her, oder? Da kann man nicht vor dem Einschlafen sagen, dass man das Kapitel noch zu Ende liest. Für meinen Geschmack etwas zu lang geraten.

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    5. @ Steffi: aber durch dir Rückblende, in der sie mit Adam schläft, "beweist" doch eigentlich, dass Katie sich sehr wohl an die Zeugung erinnern kann. Das zeigen auch ihre Gedanken, als Ellie sich ins Haus schleicht und Katie ihr ansieht, dass sie gerade Sex hatte und sich danach sehnt, dies auch wieder erleben zu können. Kann man dann immer noch von dissoziativem Zustand sprechen? Schwierig.
      Das mit den langen Kapiteln ist mir auch schon aufgefallen und nervt mich auch ein bisschen. Innerhalb der Kapitel gibt es aber auch immer mal wieder kleine Abschnitte, da unterbreche ich, wenn nötig.

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    6. Bisher hatte ich diese kursiven Textpassagen eigentlich auch eher weniger als Katies aktuelle Gedanken angesehen. Sondern angenommen, dass sie für uns Leser als Rückblende fungieren. Von daher habe ich dies auch alles nicht in meine Überlegungen mit einbezogen.

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    7. Interessant. Grübele nun auch gerade, ob der kursive Part ein allgemeiner Rückblick für uns ist ODER Katies aktuelle Grübelei.

      Beim Vater tippe ich nun auch auf Adam. Obwohl mir da immer noch nicht das Verdrängen in den Sinn kommt. Dieser Diakon im ersten Abschnitt. Wieso hat sie so gezittert?

      Der Punkt, dass sie kurz ohnmächtig geworden ist... das glaube ich aktuell wirklich. Und da im ersten Kapitel besprochen wurde, dass Aaron etwas gehört hat, gehe ich derzeit davon aus, dass er nachschauen gegangen ist und das Kind getötet hat. Die Schere muss ja auch irgendwie weggelegt worden sein. Auf jeden Fall war da jemand.

      Bei der Mandantenbeziehung kann ich nicht mitgehen. Es tut dem Buch nichts schlechtes, ABER im realen Leben wäre es so glaub ich nicht geschehen. Da hätte "Ellie" oder andere, die merken, wie nah sie sich stehen die Reißleine gezogen. Ich glaube zB schon nicht, dass es erlaubt ist, dass man bei seiner Mandantin einzieht.

      @Steffi: Jap die Kapitel sind wirklich etwas lang. Der Lesefluss ist da und ich bin dankbar, dass dafür relativ häufig ein Absatz kommt und damit meistens auch ein Perspektivwechsel verbunden ist.

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    8. Bestes Zitat in diesem Abschnitt:
      "Wenn ich in den letzten zehn Tagen überhaupt etwas gelernt hatte, dann, dass die amische Lebensart langsam war. Man arbeitete gewissenhaft, jede Fahrt dauerte ewig, sogar ihre Gottesdienstlieder klangen besonnen und traurig. Amische Menschen sahen nicht ständig auf die Uhr. Sie waren nicht in Eile, sie nahmen sich einfach so viel Zeit, wie sie für eine Aufgabe brauchten." (S. 154)

      Verdeutlicht meine Abneigung gegen die deutsche, stressige Lebensart! :)

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    9. UND ich habe mir notiert, dass ich mich zeitnah mal etwas näher mit dem Thema "Rumschpringe" beschäftigen möchte.

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    10. Sooooo. Ich habe mich dann auch mal zum zweiten Teil bequemt. Ich weiß nicht, was das mit mir und dem Buch ist. Ich finde es bisher eigentlich gut, aber ich hab nicht so die Lust danach zu greifen. Keine Ahnung warum.

      Diese Geistergeschichte gefällt mir nach wie vor nicht so. Die Begegnung von der Adam da erzählt... ich glaube, es gibt da andere Erklärungen, als die Geschichten die er erzählt.

      Ansonsten finde ich Adam mittlerweile nicht mehr so sympathisch. Ich fand ihn im ersten Abschnitt noch ganz okay. Noch nicht gut einzuschätzen, weil man ihn noch nicht so kannte, aber sympathisch. Mittlerweile bin ich mir nicht mehr sicher ob er so gute Absichten hat. Mir kommt es vor, als würde er Katie verarschen. Seine Liebe (die er ja auch gar nicht zum Ausdruck bringt) nehme ich ihm nicht ab.

      In diesem Abschnitt habe ich auch zum ersten Mal das Gefühl, dass Katie unschuldig ist. Sicher, sie hat sich gewünscht, dass das Baby fort ist. Aber mir drängt sich zum ersten Mal der Gedanke auf, dass tatsächlich jemand anderes das Baby getötet hat. Mir kam da als erstes Aaron in den Sinn, ich kann aber auch Janines These in Bezug auf Sarah nachvollziehen.

      Die Geschichte zwischen Coop und Ellie mag ich eigentlich ganz gern. Ich hab auf so was schon gewartet, das kommt bei Picoult ja öfter vor und hier finde ich es auch nicht störend.

      Interessant, dass ihr alle den Diakon nicht mögt :D Für mich ist er einfach nur eine Respektsperson, vor dem man Achtung hat, der einen leitet.

      Ich habe mir noch drei Zitate notiert, die ich treffend fand.

      "Ich weiß, wie es ist, sich in der Welt zu bewegen, aber nicht wirklich ein Teil von ihr zu sein" (S. 127) Am Anfang des Abschnitts schien es mir noch so, als trifft das für Katie in beide Richtungen zu. Sie bewegt sich in der Welt der Amischen, geht aber nicht vollständig darin auf. Gleiches gilt aber auch in der Englischen Welt, die sie spannend findet, wo sie - durch Adam - glücklich ist, aber in die sie auch nicht gehört. Im Verlauf des Abschnitts scheint sie mir dann aber doch eher eine Amische zu sein, die diese Welt nicht vollkommen annehmen kann.

      "In einer besseren Welt würde Samuel Stoltzfus die Seiten von Illsutrierten zieren, mit nichts als Unterwäsche von Calvin Klein am Leib, dachte Lizzie" (S. 131)
      Da wird durch das Wort "besser" deutlich, dass Lizzie sich den Amischen überlegen fühlt. Generell werden sie wie etwas außergewöhnliches, betrachtet, was man ja auch merkt, wenn Touristen aus dem Auto heraus Fotos schießen. Als wären sie eine seltene Spezies und hätten nichts mit der Mehrheitsbevölkerung gemein.

      "Zum ersten mal sah ich es durch Katies Augen - das Stigma, eine Ausgestoßene in einer Gemeinschaft zu sein, in der Gleichheit so hoch bewertet wurde" (S. 164).
      Über die Angleichung zwischen Katie und Ellie habt ihr ja schon gesprochen. Ellie entwickelt Verständnis für Katies Leben, für das Leben der Amischen.

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    11. @Julia: Manchmal freut man sich so auf ein Buch und dann ist einfach nicht die Zeit dafür. Da kann und sollte man in dem Moment auch nichts machen.

      2 Beispiel von mir: Ich habe letztes Jahr im Oktober mit Outlander 3 begonnen. Am Stück 200 Seiten gelesen und es seitdem nicht mehr zur Hand genommen, obwohl die 200 Seiten sooo gut waren. Es kam immer was dazwischen und ich bilde mir ein, dass es zur Zeit nicht passt, weil ich nicht die innere Ruhe für dieses Buch habe.
      Punkt 2 habe ich mich mega auf die aktuelle LR zum Festa Buch gefreut und komme überhaupt nicht rein und lese eher andere Bücher. Manchmal ist es so. :)

      Zum Diakon :D :D :D Im Nachhinein muss ich schmunzeln, dass wir alle nach seinem einzigen Auftritt schon so (negativ) reagiert haben :D

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    12. Es ist ja gar nicht mal, dass ich keine Zeit habe. Nur irgendwie fällt meine Wahl immer auf ein anderes Buch, obwohl ich dieses ja gar nicht mal so schlecht finde.

      :D Manchmal hat man keine Zeit für eigentlich gute Bücher und manchmal verdächtigt man eben eigentlich nette Menschen :D

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    13. Also ich bin mir nach dem 2. Abschnitt nicht so sicher, ob Katie die Zeugung ihres Kindes tatsächlich "verdrängt" hat und sich deswegen nicht daran erinnern kann (an den Vater), oder ob sie einfach richtig Angst vor der Aufdeckung mit den ungemütlichen Konsequenzen hat. Wenn es stimmt, dass das amische Leben für Katie alles bedeutet, dann kann ich mir vorstellen, dass sie schreckliche Angst vor ihrem Vater hat, der sie bestimmt, wie Jakob nicht mehr sehen wollen wird und sie wahrscheinlich aus der Amischgemeinde ausschließt und sie für ihn dann ebenfalls "gestorben" ist, sollte diese Wahrheit ans Licht kommen. Das würde sie ihrer Mutter, die dann ja das dritte Kind "verliert", nicht antun können. Vielleicht will sie die Wahrheit deswegen nicht preisgeben?

      Wer hat das Kind nun getötet? Ist es überhaupt getötet worden? So richtig fest steht das doch auch noch nicht, oder? Diese Kleidungsfasern am Mund/Gesicht des Babys können auch daher kommen, als Katie das Baby an ihre Brust gedrückt hat, um es zu beruhigen, nachdem es nach der Nabelschnurdurchtrennung zu weinen begonnen hat. Ich glaube es Katie irgendwie, dass sie ihm nichts angetan hat. Als Katie die kurze Zeit im Stall bewusstlos war, muss jemand gekommen und irgendwas mit dem Baby gemacht worden sein ...

      Ziemlich am Ende, die Szene mit Samuel und Bischof Ephram fand ich irgendwie komisch? Wieso spricht er Samuel denn auf das Erlebnis mit dem Bullen an, als er neun Jahre alt war? Was wollte er ihm denn damit sagen? Dass er trotz dem Unfall damals, als der Bulle ihn bei dem Tritt an seiner empfindlichsten Körperstelle getroffen hat, ein Kind zeugen konnte? Hat das irgendwer von euch verstanden?

      Das Beziehungshin- und her zwischen Coop und Ellie muss ich nicht unbedingt haben. Zu viel oder zu ablenkend vom "Hauptfall" ist es zwar auch nicht, aber das ist alles irgendwie so vorausschaubar ... Auch so Aussagen (von Coop zu Ellie) wie, dass er sie in- und auswendig kennt, obwohl sie 20 Jahre keinen Kontakt hatten und er ihr genau erklären kann, was in ihr vorgeht und vorgegangen ist, ist in meinen Augen wieder so eine Sache, die ich zwar als romantisch, aber auch übertrieben unrealistisch empfinde.

      Über die kursiven Textpassagen habe ich bisher noch gar nicht so intensiv nachgedacht - also wie sie gemeint sein könnten: ob sie, wie Andrea es so schön gesagt hat, Katies aktuelle Grübeleien sein könnten oder es einfach nur allgemeine für den Leser gedachte Rückblenden sind.
      Eigentlich würde es tatsächlich nicht ganz passen, zu glauben, dass Katie sich nicht an die Zeugung bzw. den Vater des Kindes erinnern kann, denn Janine hat oben angemerkt, dass Katie Ellie ja in der einen Szene ansieht, dass sie gerade Sex hatte und sich ebenfalls danach sehnt, dies auch wieder erleben zu können. Diesbezüglich kann sie also nicht in diesem Verdrängungszustand sein.

      Das Zitat von S. 127 habe ich mir auch notiert, Julia. Fand ich irgendwie gut. Katie war ja nun schon in beiden Welten, in der amischen, und sie hat auch einen Eindruck von der englischen bekommen. Aber sie macht trotzdem nicht ganz den Eindruck, als würde sie da oder dort vollständig glücklich sein. Sie war zwar in beiden Welten anwesend, aber so richtig zugehörig oder als fester Bestandteil dürfte sie sich nirgends fühlen. Wo ist denn Katies Platz in der Welt/wo ist sie glücklich? Vielleicht zieht es sie in die Welt der Englischen, weil sie dort eine gewisse Freiheit hat, aber was fehlt ihr da? - Die Familie. Und in der Welt der Amischen hat sie zwar ihre Familie, aber sie muss ihre Freiheit abgeben und das tun, was ihre Religion oder die Tradition von ihr verlangt. Klingt beides irgendwie nicht sehr reizend.

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    14. Janine:
      Was den Bullen angeht, bin ich mir auch nicht so sicher. Ich kann nicht gut zwischen den Zeilen lesen.

      Ich glaube, es geht dabei mehr um Katie. Der Bischof versucht Samuel zu erklären, dass er Schuld oder eine Mitschuld an dem Tritt hat. Und obwohl er einen Fehler gemacht hat und er vermutlich ziemlich sauer auf das Vieh war, ist alles gut geworden und der Bulle hat ihm Geld beschert, dass als Startkapital für sein Leben mit Katie gedacht war.
      Ich denke, der Bischof möchte Samuel sagen, dass auch Katie einen Fehler gemacht hat (wie Samuel damals) und das doch daraus etwas gutes entstehen kann. So will er Samuel überzeugen Katie nicht aufzugeben und ihr zu vergeben.

      So würde ich das interpretieren.

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  3. 3. Abschnitt: S. 245 - 352 (Kapitel 10 - 14)

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    1. Auch dieser Abschnitt wäre nun geschafft und ich muss sagen, dass mich das Buch total in seinen Bann gezogen hat, obgleich ich die Schwangerschaft von Ellie nun an dieser Stelle wirklich too much finde.

      Ansonsten fand ich das Eröffnungsplädoyer von Ellie einfach großartig, wo sie im Grunde den eigenen Stand in den Rücken fällt und angibt, dass sie eine gute Lügnerin sei und deswegen auch eine erfolgreiche Anwältin geworden ist (vgl. S. 304). Einfach großartig!
      Vielleicht wird es ja nun ihr vermeintlich erster Fall, wo die Wahrheit auch zum Freispruch führt.

      Sehr gespannt bin ich nun auf die Reaktion von Katie auf Adam im Gericht. Ich kann Ellie auf der einen Seite verstehen, dass sie diese Begegnung für den Fall "missbrauchen" will, aber auf der anderen Seite ist es auch schon sehr gefühlskalt, wenn bedenkt, dass Katie ihr Kind verloren hat (vorausgesetzt es ist wirklich eines natürlichen Todes gestorben).

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    2. Ehrlich gesagt, habe ich ganz fest mit der Schwangerschaft von Ellie gerechnet, weswegen mich das nun auch nicht überrascht hat. Gebraucht hätte ich es jedoch auch nicht wirklich.

      Der erste Verhandlungstag war auch mein Highlight in diesem Abschnitt, vllt sogar des Buches. Ich bin ein Fan von so Gerichtsszenen und wünsche mir hier auch noch ein paar mehr. Auf den Moment, in dem Katie wieder auf Adam trifft bin ich auch schon gespannt und auch, ob es die von Ellie erhoffte Wirkung auf hat.

      Um die Spannung noch ein wenig oben zu erhalten, hätte ich mir gewünscht, die Szene im Labor zwischen Ellie und diesem Forscher (weiß nicht mehr genau, was er war oder wie er hieß) nicht zu kennen, sondern erst während der Verhandlung davon zu erfahren, dass oder wie das Baby auch eines natürlichen Todes gestorben sein könnte. Was allerdings immer noch nicht erklärt, wie das Baby in die Truhe gekommen ist... ich werde mich jetzt gemütlich dem letzten Teil widmen, vllt schaffe ich es heute noch, das Buch zu beenden.

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    3. Zurück von der Weiterbildung konnte ich endlich Abschnitt 3 lesen und wie ihr bin ich ganz angetan. Und wieder fällt mir auf, dass Picoult in ihren älteren Büchern eine ganz andere Sogwirkung erschaffen konnte, als in den letzten Büchern. Allerdings finde ich die Thematik hier weiterhin sehr spannend.

      Das hin und her mit schuldig und nicht schuldig war ein wenig anstrengend, aber ich denke, nun haben sie den richtigen und spannendsten Weg gewählt.

      Toll fand ich dass das Thema Stephen nur kurz angekratzt wurde und es dann einen echten Cut gab und dieses Thema nicht zu hochgepuscht wurde :) Coop mag ich echt und so eine Jugendliebe ist schon was tolles. Die Schwangerschaft. Geahnt habe ich nichts, finde es jetzt aber nicht schlimm.

      @Steffi: wie du fand ich Ellies Eröffnungsplädoyer extrem stark! Hoffe es geht weiter so!

      ADAM: auf die Reaktion von Katie bin ich echt gespannt. Er hat ja doch gelitten.
      Ob diese Beziehung ein Happy End haben wird?

      Werde es nun auch zu Ende lesen :)

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    4. Dieser Abschnitt war leider so gar nicht meins.
      Ich fand einiges unnötig und anderes unverständlich. Gleiches gilt für meine Notizen, daraus werde ich auch nicht mehr so ganz schlau. Kommt davon wenn man schreibfaul ist und keine Seitenzahlen notiert :D

      Wie auch immer. Das ganze Medizinblabla fand ich leider sehr unverständlich. In der Pathologie habe ich nur verstanden, dass das Baby eventuell doch nicht ermordert wurde und dann vor Gericht... da bin ich auch irgendwann ausgestiegen. Da schmeißen die mit Begriffen um sich und ich hatte keinen Nerv das nachzuvollziehen.

      Ich kann auch die Verteidigungsstrategie von Ellie nicht so ganz nachvollziehen.
      Sie sagt ja irgendwo "Weil kein Amischer je einen Mord begeht." Ich denke ich weiß, was sie damit sagen will, aber es taugt doch nicht als Argument. Es widerspricht zwar ihrer Religion und so weiter, aber es ist ja dennoch nicht ausgeschlossen.

      Die Vernehmung von Lizzie durch George fand ich auch sehr ätzend. Uns war ja eigentlich alles bekannt, daher hat mich das sehr gelangweilt.

      Ich weiß nicht, ob in euren Ausgaben die Zeilenumbrüche identisch sind, aber bei mir war das diesmal sehr komisch. Als Coop und Ellie beispielsweise am Teich liegen, endet sie Szene am Seitenende. Auf der nächsten Seite ist Ellie dann im Stall und ich hab mich gefragt wie jetzt das Vieh an den Teich kommt.

      Am schlimmsten finde ich aber leider Ellies Schwangerschaft. Ich hatte es schon geahnt und leider kam es dann ja so. Ich weiß ja nicht, was da noch passiert, aber bisher hätte ich es definitiv nicht gebraucht. Ja sie hat sich immer ein Kind gewünscht bla bla, aber mich nervt's.

      Notiert habe ich mir noch zwei Zitate: "Aber wenn du gewinnst", sagte sie, "verliere ich trotzdem" (S. 255) Finde ich sehr treffend von Katie formuliert.

      "Ach, ich bitte Sie. Sie ist keine internationale Terroristin, die im World Trade Center eine Bombe gelegt hat. Sie ist amerikanische Staatsbürgerin, und damit hat sie das Recht auf eine faire Behandlung nach dem Gesetz." (S. 267)
      Das finde ich sehr... auffallend. Es klingt ja ganz so, als hätten bestimmte Gruppen (insbesondere Terroristen) kein Recht auf einen fairen Prozess.

      @Andrea: Interessante Frage, ob es ein Happy End für Adam&Katie geben wird. Wie Jacob - ich glaube er war es - schon angedeutet hat, muss man sich fragen ob das überhaupt möglich ist. Katie scheint Adam zwar zu lieben, aber sie ist auch sehr stark in der Gemeinde verwurzelt. Also wenn sie mit Adam zusammen sein wird, ist es dann überhaupt ein richtiges Happy End?

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    5. @Julia:
      Seit Tagen suche ich mir bei Youtube Reportagen und Dokus über die Amishen raus und der Blick nach Literatur schweift auch immer wieder herum und ich denke, du hast recht, auch wenn sie sich für Adam entscheidet und ihrer Familie den Rücken kehrt, für Katie ist es auf keinen Fall ein Happy End. Wie anders dieses Volk doch ist und dennoch finde ich es immer noch nicht negativ. Überrascht hat mich, dass sie ihren Ursprung wirklich auch in Dtl hatten. Ein sehr spannendes Thema!

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    6. Auch dieser Abschnitt hat mich überzeugen können - mehr noch als die beiden ersten! Diese Sogwirkung, von der Andrea schreibt, wirkt auch auf mich sehr stark. Aber ich muss Steffi recht geben: Ellies Schwangerschaft hätte hier nicht unbedingt sein müssen. Andererseits muss man dazu sagen: sie bringt zusätzliche Spannung mit rein.

      Die Gerichtsverhandlung hat mir ausgesprochen gut gefallen, ich konnte mir das alles so herrlich im Kopf ausmalen und hatte auch gleich das Bild im Kopf von der Gerichtsverhandlung im Film von "Beim Leben meiner Schwester". Hat mich irgendwie sehr daran erinnert.

      Dass Adam in dem Buch noch auftauchen könnte, daran habe ich gar nicht mehr gedacht. Finde ich aber gut, dass er jetzt auch noch seinen Platz bekommt und ich bin sehr gespannt, wie Katie auf ihn reagieren wird. Ich fand es ja irgendwie total rührend, dass er sich so um Katie sorgt und sich so dermaßen auf seinen Sohn gefreut hat und dann muss er erfahren, dass er tot ist ... Aber ich halte auch nicht besonders viel davon, Katie davon so gar nichts zu verraten, sie wird sozusagen ins kalte Wasser geschubst und trifft nach all der Zeit erst im Gericht auf ihn. Ob das die von Ellie gewünschte Wirkung bei den Geschworenen erzielen wird? Ich bin da ja skeptisch ... Aber wir werden sehen. ;)

      @ Janine: Aber was denn für eine Truhe? Ich dachte, das Baby war einfach nur unterm Stroh "versteckt"?

      Was ich mich noch frage: Hat Katie denn jetzt endgültig vollständig alles erzählt, was sie weiß, oder kommt da doch noch das eine oder andere kleine Detail, das erklären könnte, wie das Baby gestorben ist? Es bleibt spannend!

      @ Julia: Als die ganzen pathologischen Begriffe gefallen sind, habe ich auch nicht alles gleich verstanden. Es wurde dann zwar ein wenig "übersetzt", aber sicher nicht so, dass es ein Laie verstehen würde. Hätte man besser machen können, da bin ich ganz bei dir.
      Ellies Argument, dass kein Amischer einen Mord begehen würde, zieht echt nicht. Kann mir nicht vorstellen, dass das bei den Geschworenen so ist. Wenn im letzten Jahr erst jugendliche Amische wegen Drogen und Trunkenheit verhaftet wurden, dann kann man wohl auch glauben, dass andere Amische Dinge tun, die ethisch nicht korrekt sind. Ob eine Religion oder der Glaube etwas erlaubt oder nicht, ist absolut kein Grund, dass etwas getan oder eben nicht getan wird. Das kann Ellie nicht allen Ernstes von den Geschworenen annehmen, dass sie ihr das abkaufen.

      Ich denke auch, dass es für Katie nicht wirklich ein Happy End geben wird, wenn sie mit Adam zusammenkommt/bleibt. Auch wenn sie bei ihrer Familie bleibt und nicht bei Adam sein kann, wenn sie ihn liebt. Ich finde das einfach bescheuert: Religionen, die über allem stehen (auch über dem persönlichen Glück) und man dadurch an irgendeiner Stelle zurückstecken und leiden muss. Ist das schön? Wo ist da der Sinn? Diese starre Festhalten an irgendwelchen Regeln kann nicht glücklich machen. Aber wahrscheinlich ist der Vater selbst nicht gerade glücklich mit seiner starren Entscheidung. Aber wer weiß, vielleicht ändert der Vater ja doch noch seine Meinung vor oder nach der Verhandlung, lockert das Ganze oder was weiß ich. Vielleicht entscheidet sich Adam ja auch, bei den Amischen zu leben, vielleicht kann/will er dieser Gemeinschaft beitreten? Dann wäre es ja doch ein Happy End. Glaube ich, ehrlich gesagt, aber nicht.
      Aber mal sehen, wie sich das jetzt noch entwickelt!

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    7. Ich weiß nicht, ob das überhaupt möglich ist Amisch zu werden. Oder anders gesagt, man kann natürlich im Herzen Amisch werden, wenn einem diese Religion zusagt. Aber es ist die Frage, ob man dann auch in die Gemeinschaft aufgenommen wird/werden kann. Mir ist das noch nie untergekommen, dass es in diese Richtung läuft.
      Und mal angenommen das ist möglich: Ich weiß nicht, ob ich das als Happy End bezeichnen würde. Es kommt halt drauf an ob Adam das tut, weil er wirklich daran glaubt und danach leben will oder ob er es nur tut, damit er mit Katie zusammen sei kann.

      Ich bin ja eigentlich so der Typ, der glaubt, dass es für jede Liebe einen Weg gibt. Vielleicht ist das nicht immer einfach, aber prinzipiell bin ich schon der Meinung. Hier bin ich aber echt mal an meine Grenzen gestoßen.

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  4. 4. Abschnitt: S. 353 - Ende (Kapitel 15 - 20)

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    1. Während ich es im letzten Abschnitt noch kritisiert habe,dass Ellie schwanger ist, hat die Schwangerschaft wohl nun dazu beigetragen, dass sie als werdende Mutter Verständnis für Sarah aufbringen kann. Eine Mutter tut halt alles für ihr Kind.

      Stimmig fand ich nun das ganze Auftreten von Katie, wie sie im Zeugenstand ausgesagt hat und sich stets an die Regeln der Amischen gehalten hat. Alleine hierdurch wird klar, dass man in einem Rechtsstreit nicht immer nach dem Schema F verfahren kann und ich finde, dass dies hier sehr deutlich wurde. Der einfachere Weg auch ist halt nicht immer der Richtige.

      Von mir wird dieses Buch jedenfalls 5 Sterne erhalten, da ich es durch und durch gelungen gefunden habe. Ich habe auch absolut keine Längen verspürt und gerade die Auseinandersetzung mit den amischen Gebräuchen im Kontrast zum Rechtssystem fand ich wirklich großartig.

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    2. Ich konnte das Buch gestern dann auch nicht mehr weglegen und habe es noch beendet. Und ich habe den vierten Abschnitt geliebt. Es lief genauso ab, wie ich mir das erhofft hatte. Und durch Katies Aussage hat sich auch meine Befürchtung, dass es an Spannung fehlen könnte, verflüchtigt.

      Es war mein erstes Buch, in dem die Amischen thematisiert wurden und ich fand es wirklich erhellend, mehr über diese Lebensweise zu erfahren. Es ist bewundernswert, sich heute gegen alle Modernitäten zu wehren und ein Leben zu führen, welches für die meisten von uns viel zu hart wäre, ich schließe mich da nicht aus.

      Ich hätte gerne nochmal kurz Mäuschen bei den Geschworenen gespielt, um zu erfahren, wie deren Standpunkt als Außenstehende zu diesem Fall ist. Das wäre sozusagen noch das Sahnehäubchen gewesen. Von mir bekommt es auch die volle Punktzahl, da ich schon lange nicht mehr so gefesselt von einem Buch war, wie bei diesem. Jodi Picoult hat alles richtig gemacht und mich in die Welt der Amischen mitgenommen und darüber "aufgeklärt", dass sämtliche Vorurteile, die man evtl unbewusst hegte, einfach ausradiert wurden.

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    3. Ihr Lieben, auch ich habe es nun beendet, werde wie ihr 5 Sterne vergeben UND mich auf die Suche nach weiterer Literatur und auch filmischen Material machen :)

      Katie's und auch Ellies Person hat sich über das Buch immens entwickelt. Beide werden mir in Erinnerung bleiben. Und Sarah am Ende... überraschend, aber passend.

      Für mich der wichtigste Inhalt in diesem Buch ist wirklich die Menschlichkeit. Und die Religion der Amish verkörpert diese sehr gut. Im Buch in vielerlei Hinsicht erkenntlich geworden! Auch wenn ich nicht alle Regeln befürworte, könnte ich niemals über diese Religion schimpfen oder spotten... ich ziehe eher meinen Hut.

      Da wir unsere Zeit "leider" gewohnt sind, wäre so ein Leben allerdings undenkbar. Alle die so aufwachsen verpassen viele negative Dinge, die wir erleben in "unserer Welt".

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    4. Ach ein Punkt, den ich unbedingt noch ansprechen wollte, ist das Cover. Ich mag es im Nachhinein noch weniger. Immer noch sehe ich auf den ersten Blick dort eine Nonne. Auf Amish würde ich hier an keiner Stelle tippen. Finde ich schade. Ein Buggy oder eine Amish, die nicht unbedingt in schwarz- weiß gekleidet ist mit Schürze und Kapp hätte mich mehr überzeugt.

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    5. ESC sei Dank, habe ich das Buch auch endlich beendet. Ich stelle fest, dass mir das mir dieses Lesen über einen langen Zeitraum nicht gefällt und ich dadurch echt Probleme bekomme, das Buch zu bewerten.

      Auch hier haben mir die Gerichtsszenen wieder nicht so gefallen. Jacobs Vernehmung brachte für den Leser im Grunde auch nichts neues. Klar man kann so zeigen wie Staantsanwalt und Verteidiger arbeiten, aber für mich war es zu sehr Wiederholung.

      Sämtliche Entwicklungen in Bezug auf Ellies Schwangerschaft waren vorherzusehen. Angefangen davon, dass sie schwanger wird, über Coopers Aussage vor Gericht die sie auf sich bezieht, bis hin zur Blutung.

      Als Adam vor Gericht ausgesagt hat, hat es mir dann wieder sehr gut gefallen. Ich fand es sehr schön wie er sagt, dass die Liebe von ihm und Katie irgendwohin musste und sie in das Baby geflossen ist.

      "Der amische Mann nahm sich jetzt ebenfalls ein Papierhandtuch und stand an derselben Stelle, an der Adam gerade noch gewesen war." (S. 380) Diesen Satz finde ich richtig klasse, weil man es leicht auf die Situation von Adam, Samuel und Katie übertragen kann. Samuel nicht konkret in der Toilette Adams Platz ein, sondern auch im übertragenen Sinn. Im Leben. Er wird mit Katie verheiratet sein, wir sie lieben, im Arm halten und vielleicht ein Kind bekommen.

      Als Katie Ellie gesteht das Baby getötet zu haben (S. 414) da wollte ich das Buch echt an die Wand werfen. Da lebt Ellie monatelang mit Katie und ihrer Familie unter einem Dach, bewegt sich in der Amischen Welt und sie versteht nicht, was Katie meint? Ich fand das schon sehr offensichtlich, dass Katie sich auf die Bakterien bezieht.

      Im Nachhinein muss ich sagen, dass Sarah als Täterin (sofern sie das Baby tatsächlich getötet hat) wahrscheinlicher ist als Aaron. Weiß gar nicht mehr, warum ich ihn unter Verdacht hatte. Vielleicht weil er so eigenbrötlerisch ist.
      Aber Sarah hat das Baby schon getötet, oder? Sie gibt es ja nicht explizit zu. Oder hab ich nicht aufmerksam gelesen und den entscheidenden Satz verpasst? Die natürliche Todesursache steht ja noch im Raum und vielleicht hat Sarah das Baby nur versteckt...

      Wie oben schon erwähnt, hätte ich das Buch nicht so lang liegen lassen sollen. Dadurch sind mir leider die letzten beiden Abschnitte stark negativ im Kopf geblieben. Ich glaube, wenn ich zügiger gelesen hätte, hätte mich das Gerichtsverfahren nicht so gestört. Ich ärger mich jetzt echt ein bisschen, weil der Anfang echt vielversprechend war und überhaupt :( Aber kann man nix machen. Beim nächsten Picoult wird es wieder anders. Ich hab mir übrigens schon ein neues gekauft :D

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    6. @Andrea: Mich erinnert das Cover nicht an eine Nonne, da die Farbe ja doch anders ist und die Frau auch keinen Schleier trägt. Aber ich kann deine Assoziation schon verstehen und finde mein Kutschencover auch passender. :D

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    7. @Julia:
      Ich kenne das mit diesem langen liegen lassen. Outlander 3 wird mächtig böse auf mich sein. Aber es ist mir sehr positiv in Erinnerung geblieben. Mal schauen.

      Sarah als Täterin. Ich denke, sie hat das Baby nicht wirklich getötet. In meiner Vorstellung hat sie es Katie aus den Armen genommen, dann weggelegt und die Decken drauf gelegt. Ich denke, dass Baby ist allein gestorben aus einem der vielen Gründe, die im medizinischen Part erklärt wurden.

      Ich dachte auch erst Aaron, da er im Prolog wach geworden ist und etwas gehört hat. Aber anscheinend ist er wieder eingeschlafen und sie ist runter gegangen :)

      P.S. welches Buch ist bei dir eingezogen???

      @ALL: habt ihr das schon gesehen?
      https://www.randomhouse.de/Buch/Kleine-grosse-Schritte/Jodi-Picoult/C.-Bertelsmann/e461164.rhd

      Alle Interessierten können ja dann mal kurz hier rufen :)
      (Oktober sollte eigentlich ein Horrormonat bei mir werden, aber wenn Interesse aus unserer Runde besteht, lese ich da mit) ;)

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    8. Bei den Neuerscheinungem von Picoult würde ich aktuell noch passen, da ich noch zu viele ihrer älteren Bücher nicht gelesen habe, sodass ich diese vorziehe. Besonders weil es diese dann auch als TB gibt.

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    9. Ok Steffi :)
      Welche Bücher hast du denn noch daheim? :)

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    10. Ich hab "Ein Lied für meine Tochter" im Supermarkt gesehen. Und dann musste ich es mitnehmen, zumal da von einer Homophoben Sekte die Rede war. Das triggert mich ja enorm :D

      Das Oktoberbuch macht mich schon beim Klappentext aggressiv, aber prinzipiell würde ich es wie Steffi halten. Da wir ja noch genug zur Auswahl haben, brauche ich nicht unbedingt die Neuerscheinung nur weil sie halt neu ist ;)

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    11. Hallöchen,

      prinzipiell ist mir die Reihenfolge egal, da ich die Bücher als Ebook lese oder als Hörbuch höre. "Bis ans Ende der Geschichte" hab ich noch auf dem Reader, aber das habt ihr glaub ich schon gelesen, oder?

      Dann hab ich noch "In einer regnerischen Nacht". Siehe hier: https://www.piper.de/buecher/in-einer-regnerischen-nacht-isbn-978-3-492-25060-3 und "Solange du bei uns bist", siehe hier: https://www.luebbe.de/bastei-luebbe/buecher/beziehungsromane/solange-du-bei-uns-bist/id_3251246

      Letzteres spricht mich nicht so an. "Ein Lied für meine Tochter" hab ich auch schon gehört und ich fand es echt gut. Würde in einer Leserunde auf jeden Fall vorbeischauen :)

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    12. "Bis ans Ende der Geschichte" haben wir schon gelesen, ja."In einer regnerischen Nacht" haben wir uns auch schon vorgenommen.

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  5. Schöne/Erwähnenswerte Buchzitate:

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    1. "Nein, wir müssen die Wahrheit manchmal in einem bestimmten Licht darstellen. Das, was jemanden vor Gericht gebracht hat, kann man auf ganz unterschiedliche Weise betrachten. Als Lüge gilt nur, wenn der Mandant nicht die Wahrheit sagt. Anwälte - na ja, wir können zur Erklärung so ziemlich alles sagen, was wir wollen."

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    2. Obere Zitat steht auf S. 99

      "Für euch geht es immer nur darum sich irgendwie hervorzutun. Wer ist der Reichste, der Beste. Für uns geht es darum, mit den anderen eine Einheit zu bilden. Wie die Stoffstücke in einem Quilt. Betrachtet man uns einzeln, machen wir nicht viel her. Aber zusammen sind wir etwas Wunderbares." (S. 155)

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    3. "Weiß du, was mir aufgefallen ist, wenn ich bei Jacob war? In eurer Welt können die Menschen sich gegenseitig so schnell erreichen. Ihr habt Telefone und Fax - und über den Computer könnt ihr mit jemandem am anderen Ende der Welt reden. In Talk-Shows erzählen Leute ihre Geheimnisse, und in Illustrierten sieht man Bilder von Filmstars, die versuchen, sich in ihren Häusern zu verstecken. So viele Verbindungen, aber bei euch wirken alle so einsam." (S. 157)

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    4. "...Lügen setzt bewusstes Wissen voraus. ..." (S. 167)

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    5. Das Zitat von Seite 155 hab ich mir auch notiert. Hier stimme ich Katie vollkommen zu, auch wenn mir die Lebensweise der Amischen nicht wirklich zusagen würde, zumindest nicht in ihrem vollen Ausmaß.

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    6. "Der einzige Ort, wo die Wahrheit dich vor einer Verurteilung wegen Mordes bewahren würde, wäre eine vollkommene Welt. Und ein Gerichtssaal ist weit davon entfernt. Da geht es vom ersten Augenblick an nicht darum, was wirklich passiert ist, sondern darum, wer die beste Geschichte hat, die er den Geschworenen überzeugend verkaufen kann." (S. 271)

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    7. "[...]Man verhält sich nicht amisch, wie Mr. Callahan das unterstellt hat. Man lebt amisch. Man ist amisch. [...]" (S. 304)

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    8. ""Das einzige, was ich Katie vergeben konnte, war, daß Sie mir das Herz gebrochen hat." Er zögerte. "Und ich denke, nicht einmal ihr Englischen[k] könnt sie dafür ins Gefängnis stecken."" (S. 403)

      "[...]Sie müssen Dinge nicht sehen, um sie zu glauben." Adam blickte dem Staatsanwalt fest in die Augen. "Vielleicht ist es eher so", sagte er, "daß ich Dinge glaube, die Sie nicht sehen können."" (S. 377)

      ""[...]Liebe ist die stärkste Form von Energie. Katie und ich, wir haben uns geliebt. Wir konnten uns nicht in meiner Welt lieben, und wir konnten uns nicht in ihrer Welt lieben. Aber unsere Liebe, die ganze Energie mußte irgendwohin. Sie ist in das Baby geflossen."" (S. 376)

      "An einem Ort, der allmählich stirbt, kann kein Leben entstehen." (S. 339)

      ""Man kann sich über das Glück eines anderen Menschen freuen, aber deswegen vergißt man doch nicht sein eigenes Unglück."" (S. 340)

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  6. Allgemeines Geplauder / Off-Topic:

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  7. Hallo,
    einen guten Blog hast du.
    Viele Grüße
    bücher25wissen

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