Dienstag, 2. August 2016

[Rezension] Als wir uns sahen | Gloria Träger


Seiten: 191
Verlag: juneberry
Ersterscheinung: 15. Juni 2016
ISBN: 9783898419017
Format: Taschenbuch
Preis: [A] 10,30 €  |  [D] 10,00 €
Genre: Roman

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Mein Lesezeitraum: 21. - 31. Juli 2016




Die Buchrückseite
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Als Carly und Gerrit sich begegnen, ist sofort klar, dass sie füreinander bestimmt sind. Noch während des Studiums ziehen die beiden zusammen und heiraten bald darauf. Die Stabilität ihrer Beziehung steht genauso außer Zweifel wie die Gestaltung ihrer gemeinsamen Zukunft: Carly träumt von einer Karriere als Violinistin, Gerrit möchte als Anwalt für Umweltrecht die Welt verbessern.
Ihr Leben voller Liebe, Glück und Geborgenheit könnte kaum vollkommener sein.
Doch dann geschieht etwas, das die Beziehung in ihren Grundfesten in Frage stellt. Danach ist nichts mehr so wie vorher. Auf einmal ist alles ungewiss ...


Der Erste Satz
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»Du kannst jetzt nicht einfach gehen!«, schrie ich ihm hinterher.


Meine  Meinung
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Eine ALLES verzeihende Liebe. - Gibt es die überhaupt? 

Mein allererster Eindruck von der Geschichte war: was Leichtes, Anspruchsloses für zwischendurch. Es kommt zwar alles etwas klischeehaft daher, aber lesbar ist es auf jeden Fall, da es doch irgendwie zu fesseln vermag.

In der Hauptrolle ist ein junges Paar: Carly und ihr geliebter Gerrit. Carly ist diejenige, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird und es geht, wie man aus der Buchrückseite schon entnehmen kann, um deren Beziehung, um ihre scheinbar unerschütterliche Liebe, es geht um ihre Ehe. Aber das wäre doch irgendwie langweilig, wenn nicht irgendwas Verheerendes passieren würde, nicht? So auch hier: Einer der beiden macht einen Fehler, der plötzlich alles auf den Kopf stellt und die beiden Charaktere sich daraufhin fragen müssen, ob ihre Ehe in Anbetracht eines derartigen Ereignisses überhaupt noch zu retten ist ...

Endete unsere Beziehung genauso wie sie angefangen hatte, mit einem Blick aus dem Fenster?
(S. 157)

Von Anfang an fragt man sich als Leser, WAS denn so Schlimmes passiert sein könnte, dass eine so wunderbare Beziehung plötzlich auf der Kippe steht. Dieses große WAS steht ständig im Raum und lässt einen diese Geschichte eben gebannt verfolgen. Ist den beiden etwas Schlimmes widerfahren, oder hat einer der beiden sich einen Fehler erlaubt, der nicht mehr wieder gutzumachen ist? - All das erfährt man erst nach und nach, aber erst wird uns hier die scheinbar sehr harmonische und liebevolle Beziehung von Carly und Gerrit präsentiert, beginnend bei ihrem magischen Kennenlernen im Jugendalter, bis hin zu ihrer ersten gemeinsamen Bleibe und der anschließenden Hochzeit in ihren frühen Zwanzigern. Und all die Harmonie und Perfektion in ihrer Beziehung ist mir als Leserin teilweise so unwirklich und kitschig vorgekommen - eben wie es nur in Filmen oder Büchern Realität ist. Dass dann tatsächlich mal etwas geschieht, dass diese ganze Eintracht zunichte macht, war schon fast erleichternd für mich, denn immer dieses Friede, Freude, Eierkuchen erscheint mir nicht sehr authentisch.

Was ich dann aber wirklich nicht erwartet habe, war DIESES tragische Ereignis, das einer der beiden hervorgerufen hat ... Ich konnte das Verhalten des Charakters, den es betrifft, nicht nachvollziehen - schon gar nicht, wenn man einen Ehepartner hat, der alles für einen bedeutet.

Zuerst konnte Gerrit mir nicht folgen. Seine Stirn lag in Falten, während er versuchte, sich aus meinem Gestottere einen Reim zu machen.
Doch dann, als ihm langsam klar wurde, was ich da sagte, entglitten ihm alle Gesichtszüge.
(S. 124)

Ob mir diese Enthüllung besagten Protagonisten nun unsympathischer gemacht hat, kann ich gar nicht sagen. Jedenfalls habe ich einen besseren Zugang zu ihm bekommen, denn das zeigt einem, dass wir alle nur Menschen sind, die auch mal Fehler machen. Und das ist auch die Hauptthematik in dieser Geschichte: wir sind alle nur Menschen und keine Übergötter, wir machen Fehler, wir handeln nicht immer richtig. Wichtig daran ist, dass man etwas daraus lernt und es einem leid tut. Und dass dem Charakter in diesem Buch sein Fehler aufrichtig leid tut, war deutlich zu erkennen. Danach ist es wichtig, die Größe zu besitzen, um zu vergeben - und das schafft wahrlich nicht jeder!

Wenn ihr nun neugierig geworden seid, ob wahre Liebe und das Füreinander-bestimmt-sein in Carlys und Gerrits Fall tatsächlich eines Tages alles wieder gutmachen kann, solltet ihr euch Als wir uns sahen auf keinen Fall entgehen lassen. Ich empfand die Geschichte mit der darin enthaltenen Frage »Kann die Liebe alles verzeihen?« nämlich als wirklich sehr lesenswert und sie hat mich selbst auch ein wenig zum Philosophieren gebracht.


Persönliche Bewertung
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Weitere Buchzitate
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~ Es gibt nicht immer nur Schwarz oder Weiß. In Beziehungen schon gar nicht. ~
(S. 17)

~ »Auch wenn die Welt um dich zusammenbricht, kannst du immer noch nach Hause gehen.« ~
(S. 158)





Die Autorin
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Gloria Träger, geboren 1985, hat Soziologie und Indologie in Würzburg studiert. Nach dem Studium zog es sie wieder in die Nähe ihrer Familie. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn in Kassel. Daniel & Ella ist ihr erster Roman.


-) Und hier geht's zum Facebook-Profil der Autorin.







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4 Sterne: Bücher für die Seele




Weitere Bücher der Autorin
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Herzlichen Dank an juneberry für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!


4 Kommentare:

  1. Hmmmm...mir gefällt das Cover und der Titel und du hast mich auch sehr neugierig gemacht. Trotzdem weiss ich nicht, ob ich mit sich "unlogisch" verhaltenden Charaktere umgehen könnte. Vielmehr würde mich wohl "Daniel&Ella" reizen, vielen Dank fürs Verlinken dieses Buches. Das ist direkt auf meine Wunschliste gewandert :-)

    Alles Liebe
    Livia

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    1. Naja, unlogisch war es nicht. Ich habe mir nur hin und wieder gedacht, dass die beiden eine Beziehung führen, die fast zu schön und perfekt ist, um wahr zu sein. So eine ewige Harmonie kennt man aus dem echten Leben ja nicht wirklich. Kann schon sein, dass es das gibt und dass auch Carly und Gerrit gestritten haben, aber thematisiert wurde es in dem Roman nicht wirklich. Das war das, was ich nicht ganz authentisch fand, aber ansonsten hat mir das Buch gut gefallen. :)

      Alles Liebe ♥

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  2. HI Janine,

    eine schöne Rezi, klingt aber eher nach einem Buch für "Zwischendurch", was aber nicht schlecht ist! ;)

    Liebe Grüße
    Jessi

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    1. Hallo meine liebe Jessi! :)
      Stimmt, Bücher für "zwischendurch" bekommen meist ja nicht die Beachtung, die sie verdient hätten. Für mich ist es aber unumgänglich auch mal so ein Buch zu lesen, schließlich brauche ich auch was locker Leichtes im Alltag, das man einfach so zur Unterhaltung lesen kann, ohne sich allzu anzustrengen. ;) Hochanspruchsvolle Literatur gibt es genug - und dieses Buch hier ist einfach nur gute Unterhaltung - manchmal braucht man ja auch nicht mehr als genau das. ;)

      Alles Liebe ♥

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