Mittwoch, 1. Oktober 2014

[Rezension] Die Analphabetin, die rechnen konnte | Jonas Jonasson


Informationen zum Buch:

-) Seiten: 443
-) Verlag: carl's books
-) Ersterscheinung: 15. November 2013
-) ISBN: 9783570585122
-) Format: Hardcover mit Schutzumschlag
-) Wert/Preis: [A] 20,60 €   [D] 19,99 €
-) Originaltitel: Analfabeten som kunde räkna
-) Genre: (Schelmen)roman

Zum Buch? - Verlagshomepage
Reinlesen? - Leseprobe

Lesezeitraum: 26. - 29. Sept. 2014




Persönliche Bewertung: 5 *****


Der Autor:
 

© Sara Arnald

Jonas Jonasson, geboren 1961 im schwedischen Växjö, arbeitete nach seinem Studium in Göteborg als Journalist und gründete später eine eigene Medien-Consulting-Firma. Nach 20 Jahren in der Medienwelt hatte er Lust auf einen radikalen Neuanfang, verkaufte die Firma und schrieb den Roman Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand. Sein Debüt wurde in Schweden - und danach weltweit - zum gefeierten Bestseller. Jonas Jonasson lebt auf der schwedischen Insel Gotland.



 
Der erste Satz:
 
Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass eine Analphabetin im Soweto der Siebzigerjahre aufwächst und eines Tages mit dem schwedischen König und dem Ministerpräsidenten des Landes in einem Lieferwagen sitzt, liegt bei eins zu fünfundvierzig Milliarden siebenhundertsechsundsechzig Millionen zweihundertzwölftausendachthundertzehn.

 
Die Buchrückseite:

Mit fünf fing sie an zu arbeiten, mit zehn wurde sie Waise, mit fünfzehn von einem Auto überfahren. Im Grunde deutete alles darauf hin, dass Nombeko ihr Dasein in ihrer Hütte im größten Slum Südafrikas fristen und sehr früh sterben würde.

Wenn sie nicht die gewesen wäre, die sie war - aber die war sie eben: Nombeko war die Analphabetin, die rechnen konnte.
 
 
Meine Meinung:

Das Buch muss man erlebt haben!

Warum? - Weil es ein einziges Abenteuer ist. Zwischendurch wird immer mal wieder Politisches eingestreut, wobei man, wenn man das positiv sehen möchte, auch noch was dabei lernen kann. 

Die Protagonistin Nombeko Mayeki hat mich allzu sehr an den hundertjährigen Allan Karlsson aus Jonassons Debütroman erinnert. Sind die beiden doch von ihrem Alter, Aussehen und ihrer Herkunft von Grund auf verschieden, von ihrer Art, ihrem Verhalten und ihrem Charakter gleichen sie sich jedoch wie ein Ei dem anderen. (Wären die beiden in einem Roman zusammen - sie wären vermutlich das beste Team überhaupt.^^)
Naja, jedenfalls erlebt die eigentlich nicht lange Analphabetin Nombeko, die einen scheinbar schlechten Start ins Leben hatte, auf ihrem Weg durch die Welt wieder so einiges Unglaubliches und Zufälle, wo du dir denkst: "Das gibt's doch nicht...". Begleitet wird das Ganze von einem Witz, der mir unglaublich gut gefällt. Dieser freche, schwarze Humor ist absolut meins und ich bin deshalb förmlich an den Seiten gehangen. Dementsprechend schnell war ich durch mit dem tollen Buch. Genauso wie beim Hundertjährigen hatte ich auch hier wieder viel zu schmunzeln und zu lachen. Nicht mal das viele politische Zeugs, das eigentlich auch eine größere Rolle spielt, hat meinen Lesegenuss trüben können. Für mich war jede Seite Unterhaltung pur.

Ich liebe die Charaktere, die Jonasson in seinen beiden Büchern geschaffen hat. Die sind schon was ganz Besonderes und ich hoffe sehr, dass es zu diesem Buch auch wieder eine Verfilmung geben wird. ;-)

Aus meiner Sicht ist Die Analphabetin, die rechnen konnte sehr zu empfehlen. Ich habe jede Seite geliebt. Manch einer würde vielleicht sagen, dass das Buch zu sehr von Jonassons erstem Buch "abgekupfert" ist. Ich beurteile jetzt aber AUSSCHLIEßLICH dieses Buch. Steht das Buch also nur für sich und denkt man sich den Hundertjährigen weg, wenn man ihn denn gelesen hat, dann gibt es nichts zu bekriteln. Ich vergebe gerne 5 Sterne!

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Buchzitate:

~ Henrietta wollte Kinder, am liebsten so viele wie möglich.
Das hielt Ingmar prinzipiell auch für eine gute Idee, nicht zuletzt,
weil er den Produktionsprozess an sich sehr schätzte. ~

~ Wie zum Beispiel damals, als Nombeko erzählte, China habe soeben
beschlossen, dass Aristoteles und Shakespeare nicht mehr verboten sein sollten,
und die Mädchen bemerkten, da würden sich die zwei sicher sehr freuen. ~

 ~ Leben heißt Überleben, dachte der Ingenieur. ~

 ~ Sie wurde auch freundlich, aber bestimmt wieder an
ihren Platz zurückgebracht, als sie versuchen wollte,
den Stewardessen beim Abräumen zu helfen. ~

 ~ "Was noch alles passiert, weiß ich nicht", sagte sie, "denn so ist das nun mal im Leben." ~

 ~ Das Leben muss nicht leicht sein,
wenn es nur inhaltsreich ist. (Lise Meitner) ~

 ~ Hatte man sie verarscht? Wenn sie eines mehr hasste als alles
andere, dann das: ihren Ex und Verarschtwerden. Die Kombination,
von ihrem Ex verarscht worden zu sein, war natürlich die allerschlimmste. ~

 ~ "Ja, die Kiste...", sagte Harry Blomgren. "Was ist denn da überhaupt drin?"
"Geht dich einen Scheißdreck an, alter Wichser", sagte die junge Zornige.
"Meine persönliche Habe", präzisierte Nombeko.
~

 ~ Nichts währt ewig in unserer bösen Welt.
Nicht mal unsere Sorgen. (Charlie Chaplin) ~

 

3 Kommentare:

  1. Hallo Janine,

    Das Buch will ich auch mal Lesen. Ich habe vor Jahren den Hundertjährigen gelesen. Vom Buch war ich nicht so begeistert, aber die Verfilmung vom Hundertjährigen ist grandios.

    Viele Grüsse Simone

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Simone! ☺
      Ich fand den Hundertjährigen sowohl in Buch- als auch in Filmform klasse! ;)
      Alles Liebe ♥

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  2. Hey, wenn du schwarzen Humor magst, dann ist "Puppenmord" von Tom Scharpe vielleicht was für dich :-)

    lg, Mulan

    AntwortenLöschen

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