Montag, 5. Mai 2014

[Rezension] Die heimliche Sucht, unheimlich zu essen | Maja Langsdorff



Informationen zum Buch:

-) Seiten: 372
-) Verlag: Fischer
-) Ersterscheinung: 17. Mai 2002
-) ISBN: 9783596155293
-) Format: Taschenbuch
-) Wert/Preis: [A] 10,30 €  [D] 9,90 €
-) Genre: Sachbuch; Ratgeber; Psychologie 

Zum Buch? - Verlagshomepage

Lesezeitraum: 11. April - 4. Mai 2014

Persönliche Bewertung4 ****





Die Autorin:


Maja Langsdorff, geb. 1956 in Heidenheim/Brenz, arbeitet seit 1981 in Stuttgart als freie Journalistin, spezialisiert auf Frauenthemen, Psychologie und Medizin, und ist als Dozentin in der Erwachsenenbildung und als Geschäftsführerin eines Schriftstellerförderkreises tätig. Sie ist Kuratoriumsmitglied im Bundesfachverband Essstörungen, Mitglied des Stuttgarter Arbeitskreises Essstörungen und des Schriftstellerverbandes (VS).








Der erste Satz:

Dieses Buch ist das Resultat einer mehrjährigen intensiven journalistischen Recherche über das Phänomen süchtigen Essens und Erbrechens, das in der Wissenschaft als "Bulimia nervosa" bezeichnet wird und für das sich die Bezeichnung "Bulimie" eingebürgert hat.


Die Buchrückseite:

Der kollektive Schlankheitswahn fordert seine Opfer. Abertausende von Frauen hängen an der Alltagsdroge Essen. Maja Langsdorff beschreibt Zusammenhänge und Hintergründe der Essstörung und zeigt: Ess-Brech-Sucht ist heilbar, aber eine Heilung ist beschwerlich, von Rückschlägen gekennzeichnet und fordert den ganzen Einsatz der Betroffenen.


Meine Meinung:

Für Interessierte, Betroffene und deren Angehörige

Dieser Ratgeber ist eine gute und umfangreiche Informationsquelle bezüglich Essstörungen. Allen voran wird hier viel Aufklärungsarbeit zu Bulimia nervosa, oder kurz Bulimie, geleistet. Die Ess-Brech-Sucht ist eine mittlerweile weit verbreitete Erkrankung, die wohl, durch die Gesellschaft bedingt, immer mehr "um sich greifen" wird. Maja Langsdorff hat es (sogar als Nichtbetroffene) gut hinbekommen, dem Leser einen eindrucksvollen Einblick in diese, bei manchen Menschen mitunter Unverständnis hervorrufende, Krankheit zu gewähren. Sie bringt Betroffenen, Angehörigen, oder aber einfach auch nur Interessierten, in ihrem Buch, Themen wie Krankheitsentstehung, Auslöser, Trigger, Ausbruch, Rückfälle, Symptomatik, Therapieansätze, Hilfsangebote, usw. näher. Zusätzlich gibt es einen Teil, und der war für mich persönlich der interessanteste, in dem Betroffene, bzw. ehemals Betroffene selbst zu Wort kommen, ihren Krankheitsverlauf schildern, Dinge, die ihnen bei ihrer Gesundwerdung geholfen haben, kundtun und erzählen, wie sie schlussendlich aus der Suchtspirale des ewigen (Fr)essens und Erbrechens ausbrechen konnten.
Gut, ich muss gestehen, einige Kapitel waren interessanter als andere, aber das lag wohl daran, dass sich der Inhalt des Buches an eine breiter gefächerte Leserschaft wendet und nicht nur an die rein Interessierten, so wie ich es einer bin. Ein größerer Teil darin beschreibt auch schon ganz konkrete (auch akute) Hilfsangebote, die mir für meinen Geschmack schon etwas zu sehr ins Detail gingen und die ich dann auch nur überflogen habe.

Alles in allem ist es ein einleuchtend und verständlich geschriebener Ratgeber, der, da bin ich mir ziemlich sicher, Betroffenen, sofern sie Hilfe wirklich annehmen wollen, helfen und vor allem Mut machen kann. Und Leute, die sich für Erkrankungen der menschlichen Psyche interessieren, kommen hier sowieso auf ihre Kosten.


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