Mittwoch, 5. Februar 2014

[Rezension] No & ich | Delphine de Vigan



Informationen zum Buch:

-) Seiten: 251
-) Verlag: Droemer
-) Ersterscheinung: 2008
-) ISBN: 9783426198315
-) Format: Hardcover mit Schutzumschlag
-) Wert/Preis: [A] 17,50 €   [D] 16,95 €
-) Originaltitel: No et Moi
-) Genre: Roman 

Zum Buch? - Verlagshomepage

Lesezeitraum: 2. - 4. Feb. 2014

Persönliche Bewertung:  5 ***** 




Die Autorin:


Delphine de Vigan wurde 1966 in Paris geboren, wo sie heute mit ihren zwei Kindern lebt. Sie arbeitet tagsüber für ein soziologisches Forschungsinstitut und schreibt abends, wenn alle schlafen, ihre Romane. No & ich wurde in elf Sprachen übersetzt und 2008 mit dem Prix des libraires sowie dem Prix Rotary International ausgezeichnet.






Der erste Satz:

"Mademoiselle Bertignac, ich vermisse Ihren Namen auf der Referatsliste."


Der Inhalt:

Die 13-jährige, hochbegabte Lou lebt mit ihren Eltern in Paris. In der Schule wählt sie ein brisantes Thema für ein Referat aus: Auf der Straße lebende Frauen. - Dadurch lernt sie 18-jährige No kennen, die von Zuhause weggelaufen ist und nun schon seit einiger Zeit auf der Straße lebt. Lou "interviewt" No, sie treffen sich immer wieder und Lou bekommt immer mehr das Gefühl, dass sie No helfen möchte, Lou möchte bei No sein, sie von der Straße holen, sie retten. - Doch wird ihr das gelingen? Wird No das überhaupt zulassen?


Meine eigene Meinung:

"Vertraust du mir?"

Die Sprache in dem Buch fand ich einfach bezaubernd. Es wird aus der Ich-Perspektive von Lou geschrieben. Und obwohl hauptsächlich Monologe, Gedankengänge, lange Sätze mit vielen Beistrichen und sehr wenig direkte Reden oder Gespräche vorkommen, konnte ich mich sehr gut auf die Geschichte um Lou und No einlassen bzw. mich darauf konzentrieren.
Lou, die einen IQ von 160 hat, zwei Schulklassen übersprungen hat und viele Experimente durchführt, weiß zwar viele Fakten und Tatsachen und hat einen ganz besonderen Bezug zu Wörtern, ist jedoch, was das Leben an sich betrifft, noch ganz grün hinter den Ohren, ja sie ist sogar unfähig, sich ihre Schnürsenkel zuzubinden. Aber eines besitzt Lou in hohem Maße: Empathie. - Und das macht sie für mich wahnsinnig liebenswert. Mit so einer enormen Hingabe und Geduld hat sie sich um die schwierige No gekümmert. Diesen Willen, alles dafür zu tun, um No zu helfen, fand ich bemerkenswert.
Für mich war es spannend, mitzuverfolgen, wie No und Lou zueinander fanden, wie Lou scheinbar wieder von No verlassen wurde und aber genau dadurch etwas ganz Essenzielles fürs Leben gelernt hat.

Ein faszinierender Roman voller Einfühlungsvermögen, Liebe, Vertrauen, Verständnis und unendlicher Hingabe, aber auch Traurigkeit, Verstoßung, Angst, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Schweigen und Schwermut haben darin ihren Platz.
No & ich ist für mich ein Roman, zum Nachdenken für ruhige Stunden, der 5 Sterne redlich verdient hat.


1 Kommentar:

  1. Huhu :)

    Ich kann deiner Rezi völlig zustimmen, ich habe das Buch auch als sehr schön und auch nachdenklich empfunden :)

    liebe Grüße,
    Meike

    AntwortenLöschen

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