Informationen zum Buch:
-) Seiten: 392
-) Verlag: Arche
-) Ersterscheinung: 1. Februar 2011
-) ISBN: 9783716026472
-) Format: Hardcover mit Schutzumschlag
-) Wert/Preis: [A] 20,50 € [D] 19,90 €
-) Thematik: Freundschaft & Loyalität; Aufarbeitung traumatischer Erlebnisse der Vergangenheit;
Zum Buch? - Verlagshomepage
Reinlesen? - Leseprobe
Lesezeitraum: 12. - 15. März 2015
Persönliche Bewertung: 5 *****
Der Autor:
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(c) Patrick Wilson |
David E. Hilton, Jahrgang 1974, ist als Junge oft mit seinen Eltern zum Skifahren in den Bergen gewesen. Auf dem Weg dorthin kam die Familie stets an einem verwitterten Schild mit der Aufschrift »Erziehungsanstalt« vorbei. Die Frage, wie diese Anstalt wohl ausgesehen und was sich dort ereignet haben mag, hat David E. Hilton nun mit seinem ersten Roman beantwortet. Er lebt mit seiner Familie in der Nähe von Austin, Texas.
Der erste Satz:
Im Sommer 1963, als ich dreizehn war, stieß ich meinem Vater ein Davy-Crockett-Taschenmesser in die Brust.
Der Klappentext:
Will Sheppard ist dreizehn Jahre alt, als er sich mit einem Messer gegen seinen gewalttätigen Vater zur Wehr setzt. Während der Vater überlebt, wird Will - eigentlich noch ein Kind - zu zwei Jahren auf einer abgelegenen Erziehungsranch hoch in den Bergen von Colorado verurteilt.
Gemeinsam mit anderen Jugendlichen muss er dort wilde Pferde zähmen. Die Arbeit ist hart, und schon bald muss Will erfahren, dass auf dieser Ranch nicht nur der Wille von Tieren gebrochen werden soll. Doch Will findet auch Freunde: Coop, Benny und Mickey, die schon bald eine verschworene Gemeinschaft bilden. Während die Jungen der Willkür der sadistischen Aufseher und eines hinterhältigen Mitgefangenen ausgesetzt sind, machen sie sich immer wieder gegenseitig Mut: »Scheiß auf die Welt da draußen. Hier drinnen sind wir Könige. Wir sind die Könige von Colorado.«
Als eines Tages Pferde ausbrechen, wird ein Trupp von Gefangenen und Wärtern aufgestellt, um die Tiere wieder einzufangen. Auch Will und seine Freunde nehmen an dieser Expedition teil - bei der es für die Jungen schon bald ums nackte Überleben geht.
Meine Meinung:
"Keiner von uns wird je wieder derselbe sein."
Das Buch wird der Leseprobe, die ich vor ein paar Jahren gelesen habe und so gut fand, absolut gerecht.
Die Geschichte fängt mit einem wirklich bedrückend dramatischen, ersten Satz an, woraufhin ich Fesselndes erwartet habe. - Das habe ich auch bekommen. Ich wurde nicht enttäuscht.
Will Sheppard wird Zeuge eines Autounfalls mit einem Anhänger, in dem eine weiße Stute transportiert wird. Das wunderschöne Pferd stirbt dabei und Will kann nichts tun. Die tote Stute lässt Erinnerungen in ihm wach werden, die er nie ganz verarbeitet hat. Weil ihn diese Situation, in der seine Vergangenheit wieder hochgekommen ist, nicht mehr loslässt, setzt er sich Zuhause entschlossen hin und beginnt das aufzuschreiben, was ihn schon seit Jahren quält ...
Alles beginnt damit, dass der 13-jährige Will, nachdem er seinem Vater ein Messer in die Brust gestochen hat, auf eine Erziehungsranch in Colorado, die weit abgeschieden von der Zivilisation liegt, gebracht wird.
Zuerst sah es für Will so aus, als ob er dort nicht so schnell Anschluss finden würde, doch schon bald haben die 4 Jungs Will, Mickey, Benny und Coop zueinander gefunden, die fortan die besten Freunde sein sollten, und geglaubt haben, sie könnten dort in dieser Hölle, die "Könige von Colorado" sein...
Was das Vierergespann auf dieser Ranch alles durchmachen und sich gefallen lassen muss, was die Freunde alles erleben und welchen Ungeheuern sie sich stellen müssen - all das war so, ich weiß nicht, mir fehlen die Worte. So dramatisch, traurig und böse, aber vor allem unglaublich unfair. Ich habe mit den Charakteren mitgelitten wie selten bei einem Buch.
Für Will hatte ich gleich von Anfang an tiefe Sympathie und Verständnis empfunden, bei den anderen Jungs hat es auch nicht lange gedauert, bis sie mir ans Herz gewachsen sind.
Ich wollte die ganze Zeit, dass auch mal was Schönes auf dieser Ranch passiert. Aber bis auf die tiefe Freundschaft untereinander, die immer wieder so richtig schön in den verschiedensten Situationen beschrieben wurde, kann man kaum von etwas zusätzlich Positivem für die Freunde sprechen.
Oja! Positiv war auch noch die Hoffnung, die zwischendurch kurz aber doch wiederkehrend, zwischen den Zeilen herauszulesen war. Vielleicht hat es das sogar noch einen Ticken dramatischer gemacht, jedenfalls war das für mich einfach die richtige Mischung, um mich in die richtige emotionale Stimmung zu versetzen. Deswegen weiß ich, dass ich das Buch definitiv nicht so schnell vergessen werde.
Also das ist nur zum Ende hin eine schöne Geschichte, der ganze Rest ist mehr oder minder harte Kost. Wie Freundschaft und Hoffnung darin aber dargestellt und beschrieben wird, macht diese Lektüre unheimlich lesenswert!
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Buchzitate:
~ Wo wärst du jetzt, wenn du immer noch rennen würdest?, dachte ich.
Wo wäre ich jetzt, wenn ich weggerannt wäre? Aber manche Momente
im Leben sind einfach zu kurz, um sich solche Gedanken zu machen. ~
~ "Die Leute behaupten immer, es gäbe Orte, an denen es spukt.
Hör nicht auf sie. Wir tragen den Spuk in uns selbst.
Wir lassen zu, dass die Geister unserer Vergangenheit uns verfolgen." ~
~ "Es gibt Dinge, die man hinter sich lassen muss." ~
~ Ich habe in meinem Leben geliebt und bin geliebt worden, und ich
glaube, das ist das Größte, was man überhaupt erreichen kann. ~
~ Verwirrung ist etwas Merkwürdiges - sie kann zu
den kindischsten, unsinnigsten Ängsten führen. ~
~ "Die Fehler haben die begangen, die für uns zuständig waren.
Wir konnten nur die Scherben aufsammeln." ~